Protest unmöglich: Fores & Davies in die Irre geführt

Von Ivo Schützbach
Bis zur vorletzten Runde lag Javier Fores im ersten Rennen der Superbike-WM in Doha als bester Ducati-Fahrer auf dem fünften Platz, dann fiel er plötzlich auf Rang 13 zurück. Weshalb der Spanier das Gas zudrehte.

Nach dem ersten Rennen in Katar herrschte helle Aufregung in den nebeneinander liegenden Boxen von Aruba und Barni Ducati. Aruba-Teammanager Serafino Foti und Barni-Eigentümer Marco Barnabo liefen im Eilschritt Richtung Rennleitung. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie noch Hoffnung, dass sich am verkorksten Rennergebnis etwas ändern lässt.

In der 15. von 17 Runden wurde den Fahrern von der Rennleitung irrtümlich «letzte Runde» angezeigt, eine Runde später gingen die beiden Ducati-Piloten Javier Fores und Chaz Davies vom Gas. Während Davies den Fehler gleich merkte und nur einen Platz einbüßte, trudelte Fores gemütlich aus – eine Runde bevor die Zielflagge gezeigt wurde!

«Ich sah zwei Runden am Stück die Anzeige ‹letzte Runde› auf der großen Anzeigetafel über dem Zielstrich. Ich dachte, das Rennen sei zu Ende, als noch eine Runde zu fahren war», schilderte Fores. «Das Rennen vieler anderer Fahrer wurde von dieser Falschmeldung beeinträchtigt, aber mich erwischte es am schlimmsten. Das war ein großer Fehler von der Rennleitung.»

Zwar machte die Rennleitung einen Fehler, dieser ist aber irrelevant, wie Serafino Foti SPEEDWEEK.com erklärte: «Wir gingen zur Rennleitung und sie entschuldigten sich bei allen. Die Person, welche für die Anzeige zuständig ist, machte einen Fehler. Aber die Regeln sind eindeutig: Das Rennen ist beendet, wenn die karierte Flagge gezeigt wird. Deshalb kann man gegen so einen Fehler auch keinen Protest einlegen.»

Fores muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er eine der wichtigsten Grundregeln im Motorsport nicht beachtet hat: Er hörte auf, obwohl er keine Zielflagge sah.

Teamchef Barnabo nimmt seinen Fahrer in Schutz: «Xavi sah die Anzeige ‹letzte Runde› und gab alles, um seine Position gegen Melandri zu verteidigen. Dass er vom Gas ging, als er die Ziellinie kreuzte, ist nachvollziehbar. Er hatte das ganze Rennen einen starken Gegner hinter sich und versäumte es im entscheidenden Moment zu überprüfen, ob die karierte Flagge gezeigt wurde.»

Fores fiel nicht nur von Platz 5 auf 13 zurück, sein Versäumnis hat auch Auswirkungen auf das zweite Rennen am Samstagabend um 18 Uhr MESZ. Statt von Startplatz 2 muss er von P11 losfahren.

So kam Marco Melandri als Fünfter und bester Ducati-Pilot ins Ziel – erschütternde 10,579 sec hinter Seriensieger Jonathan Rea (Kawasaki). Teamkollege Chaz Davies verlor noch sieben Sekunden mehr und wurde Achter.

«Ich fuhr über die Ziellinie, sah die Anzeige ‹letzte Runde› und realisierte, dass Fores in der ersten Kurve komplett vom Gas ging», erzählte Davies. «Van der Mark und Baz blieben auf Vollgas, also fragte ich mich, was los ist. Ich sah keine Streckenposten, die Flaggen schwenken – das hat mich einen Punkt gekostet. Aber Fores hat es viel schlimmer getroffen. Trotzdem ist es ärgerlich. Ich verliere dadurch einen Startplatz für das zweite Rennen und einen Punkt gegenüber van der Mark.»

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