Eugene Laverty droht Rückkehr in die Supersport-WM

Von Ivo Schützbach
Eugene Laverty ist auf Jobsuche

Eugene Laverty ist auf Jobsuche

Trotz 13 Siegen und 35 Podestplätzen in der Superbike-WM steht Eugene Laverty für 2019 ohne Job da. Der Nordire denkt darüber nach in die Supersport-WM zurückzukehren, in der er bereits zweimal Vizeweltmeister war.

Mit Marco Melandri (22 Siege), Eugene Laverty (13), Loris Baz (2) und Jordi Torres (1) stehen vier Superbike-Laufsieger aus dem diesjährigen Startfeld ohne Team für die Weltmeisterschaft 2019 da – und es gibt kaum noch Plätze in erfolgreichen Teams.

Von den zehn besten Teams dieses Jahres sind sechs besetzt, MV Agusta Reparto Corse und das Aruba.it Ducati Junior Team werden zusperren.

Übrig sind die Teams Ten Kate (Red Bull Honda) und Althea (Gulf Althea BMW). Wie es bei diesen weitergeht, hängt von Honda ab. Honda Japan denkt darüber nach, sein japanisches Team Moriwaki mit Werksmaschinen der Honda Racing Corporation (HRC) in die Superbike-WM zu schicken, dafür braucht es einen Logistikpartner in Europa. Althea-Boss Genesio Bevilacqua bemüht sich um diesen Vertrag, Ten Kate Racing hofft, dass sie weiterhin das offizielle Honda-Team bleiben.

So lange Honda keine Entscheidung trifft, werden die Plätze in diesen beiden Teams nicht besetzt, wobei Leon Camier bereits einen Honda-Vertrag für 2019 hat. Wir reden also von noch maximal drei freien Plätzen. Entscheidet sich Honda gegen Ten Kate, droht das Aus des niederländischen Teams. Dann gibt es nur noch einen guten Platz.

Melandri und Laverty reden beide mit Honda, sind aber wenig zuversichtlich.

«Ich habe bei HRC angefragt und nie eine Antwort erhalten», erzählte Melandri SPEEDWEEK.com. «Vielleicht machen sie etwas mit Moriwaki. Bevor sie so weitermachen wie jetzt, ist es besser zuzusperren. Rennen zu fahren ohne gute Ergebnisse, ist nicht gut für Honda.»

Während Melandri mit Attack Yamaha verhandelt und erwägt in die US-Superbike-Serie MotoAmerica abzuwandern, will der WM-Achte Laverty im SBK-Paddock bleiben. Dafür würde er sogar in Kauf nehmen in die Supersport-WM zurückzukehren, in der er 2009 und 2010 Vizeweltmeister wurde und in 29 Rennen 19 Podestplätze und 12 Siege eroberte.

«Natürlich muss Eugene auf einem guten Motorrad sitzen», unterstrich sein Bruder und Manager John Laverty im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «In der Superbike-WM gibt es kaum noch Plätze, diese Klasse ist seine Präferenz. Ich rede aber auch mit einigen Supersport-Teams, um ihnen mitzuteilen, dass Eugene verfügbar ist. Auf einer Yamaha könnte er gute Arbeit leisten, mit einer Yamaha zu gewinnen ist deutlich einfacher. Mit einem Fahrer wie ihm kann ein Team die Weltmeisterschaft gewinnen. Möglicherweise ergibt sich aber auch in der Superbike-WM noch etwas.»

John Laverty arbeitet unermüdlich daran, Aprilia in der Superbike-WM zu halten. Deren Vertrag mit Shaun Muir Racing wird nicht verlängert, das diesjährige Milwaukee-Team stellt die nächsten drei Saisons das werksunterstützte BMW-Team. Aprilia wird sich deshalb mehr in den USA engagieren und verbündet sich mit dem bisherigen Yamaha-Team Westby Racing.

Letzte Chance für Aprilia im SBK-Paddock zu bleiben ist, dass sich Teamchef Andrea Quadranti für die Marke aus Noale entscheidet. Er wird sein Superbike-Engagement für MV Agusta beenden, hat an Aprilia aber nur dann Interesse, wenn Rennchef Romano Albesiano die bisherigen Forderungen drastisch reduziert.

«Die Superbike-WM braucht Aprilia», ist John Laverty überzeugt. «Zum Wohle der Meisterschaft muss man investieren, Aprilia bei Quadranti wäre eine gute Lösung.»

Eugene Laverty macht Werbung in eigener Sache: «Ich bin ein guter Entwicklungsfahrer, ich kann ein Motorrad besser machen. Wichtig ist, dass das dafür nötige Potenzial vorhanden ist. Jedes Motorrad hat Vor- und Nachteile. Aber so lange ich keine Optionen auf dem Tisch habe, kann ich auch nichts gegeneinander abwiegen.»

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