Ohne MV Agusta & Aprilia: Ein verkraftbarer Verlust?

Von Ivo Schützbach
Die Superbike-WM 2019 wird mit fünf Herstellern, aber ohne MV Agusta und Aprilia stattfinden. Honda und BMW werden sich deutlich stärker einbringen, SBK-Sport-Direktor Gregorio Lavilla sieht deshalb eine Aufwertung.

Regnet es nicht bald Geld vom Himmel, wird die Superbike-WM 2019 ohne MV Agusta und Aprilia ausgetragen.

MV Agusta konzentriert sich auf das neue Engagement in der Moto2-WM, Andrea Quadranti wird sein Supersport-WM-Team fortführen.

Das Interesse von Aprilia an der Superbike-WM ist weiterhin vorhanden. Der Hersteller aus Noale versäumte es aber, sich mit einem starken Team für 2019 zu verbünden und wird außerdem in die US-Superbike-Serie MotoAmerica einsteigen. Shaun Muir Racing, Aprilia-Partner der letzten zwei Jahre, wird für die kommenden drei Jahre das BMW-Werksteam stellen.

Und das Althea-Team von Genesio Bevilacqua, die letzten drei Jahre auf BMW unterwegs, wechselt zu Honda.

Aufgrund dieser Konstellationen halten es einige im SBK-Fahrerlager für logisch, dass sich Quadranti mit Aprilia verbündet. Der Schweizer hält fest: «Mir wurde gesagt, dass sie ein Team suchen, wir hatten bislang aber keinen Kontakt. Natürlich würde ich darüber nachdenken, aber ich kann sicher nichts bezahlen. Honda und BMW liefern ihren Teams etwas, nur so geht es. Die Teams haben nicht genügend Geld.»

Dem Vernehmen nach verlangte Aprilia in einem Zwei-Mann-Team bislang über eine Million Euro pro Saison für die Motorräder, Ersatzmotoren, technische Unterstützung und Personal. Kaum vorstellbar, dass sie ihre Forderungen auf null reduzieren.

Mit sieben Herstellern war die Superbike-WM die letzten Jahre hervorragend aufgestellt, 2014 sahen wir sogar neun, als neben Aprilia, BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und MV Agusta auch Bimota, EBR und Suzuki dabei waren, dafür aber Yamaha fehlte.

Bei WM-Vermarkter Dorna nimmt man die Dinge, wie sie kommen.

«In der Supersport-WM sahen wir dieses Jahr unglaublich gute Rennen», hielt Sport-Direktor Gregorio Lavilla im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com fest. «Hat je einer erwähnt, dass alle Fahrer vorne auf einem Motorrad des gleichen Herstellers saßen? Am Ende des Tages braucht es nur gute Rennen. Wenn sich das mit verschiedenen Herstellern bewerkstelligen lässt, ist das für uns, die Hersteller, Sponsoren und Fans super. Wir haben Yamaha, Kawasaki, Ducati, BMW und Honda – fünf Hersteller. Wir können nicht alle Hersteller haben, deren Engagement ist immer zyklisch. Wenn Aprilia oder MV Agusta ein neues Modell bringen, kommen sie vielleicht zurück. Aber bitte: Wir haben fünf Hersteller, das ist viel! Die Rennen wären wahrscheinlich besser, gäbe es nur zwei Hersteller und die Fahrer würden sich die Maschinen teilen. Es ist schwierig für fünf Hersteller, gleichsam konkurrenzfähig zu sein.»

In den weltweiten Verkaufsstatistiken finden sich MV Agusta und Aprilia am Schluss, während Honda und BMW an der Spitze mitmischen.

Lavilla sagt deshalb: «Die Vorteile von mehr Engagement von BMW und Honda überwiegen den Verlust von MV Agusta und Aprilia bei weitem.»

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