BMW: Was verbessert wurde – Pläne für die Zukunft

Von Ivo Schützbach
BMW-Teamchef Shaun Muir erklärt im exklusiven Interview, weshalb es in der Superbike-WM nicht damit getan ist, nur einen Motor mit mehr Leistung zu bringen, um schneller zu werden.

BMW hatte bei der Superbike-WM in Misano zwei technische Neuerungen dabei: Einen deutlich lauteren Endschalldämpfer von Akrapovic sowie die neue Motorausbaustufe.

Ex-Weltmeister Tom Sykes eroberte damit den dritten Startplatz und sorgte im ersten Hauptrennen als Zweiter für den ersten Podestplatz der neuen S1000RR.

SPEEDWEEK.com traf sich mit Teamchef Shaun Muir zum Interview.

Shaun, ihr hattet in Misano die dritte Motorausbaustufe dabei und einen neuen Schalldämpfer. Kannst du erklären, wie die Motorenentwicklung dieses Jahr verlief?

Für Australien und Thailand hatten wir einen Superstock-Motor. Der erste Superbike-Motor kam für Aragon. Nach Runde 4 wurde uns der Einsatz der Konzessionsteile erlaubt, diesen Motor haben wir für Misano gebracht.

Wir wollten diesen Motor nicht ohne den Schalldämpfer bringen, das hat einige Testzeit erfordert.

Während des Misano-Tests bestätigten wir einige der Arbeit, die für den neuen Motor gemacht wurde. Diese Infos gingen zurück ans Werk, daraufhin wurden die Motoren vorbereitet. Schon damals war klar, dass dieser Motor erst für Misano und nicht schon für Jerez fertig werden würde.

Wird es später in der Saison eine weitere Ausbaustufe geben?

Das ist unwahrscheinlich – es fehlt an Zeit.

Wir haben viel an der Aerodynamik gearbeitet und arbeiten auch am Chassis weiter. Wir probieren einiges mit der Steifigkeit der Gabelbrücken und Schwinge. Bevor du mehr Leistung bringst, musst du auch das Chassis entwickeln. Das ist sehr wichtig und muss immer Hand in Hand gehen.

Vom Standard-Motor in Australien zu jenem, den wir jetzt haben, sind es zehn bis zwölf PS mehr. Das setzt sich zusammen aus der Arbeit am Motor, einem neuen Öl und neuem Auspuff, hinzu kommen aerodynamische Verbesserungen. Es ist unmöglich, eine neue Nockenwelle oder einen neuen Zylinderkopf zu bringen und du hast auf einmal deutlich mehr Leistung.

Seid ihr bereits am Limit angelangt in der Entwicklung?

Nein, es wird noch einiges kommen.

Das Motorrad ist bereits im Superstock-Trimm auf einem sehr guten Level.

Und bei jeder Leistungssteigerung musst du auch ein Auge darauf haben, dass die Standfestigkeit gewährleistet ist. Dafür wird stundenlang auf dem Prüfstand getestet.

Wir entwickeln das Motorrad so, dass mit jeder Leistungssteigerung auch das Chassis besser wird. Für die nächsten Wintertests werden wir sicher einen Schritt weiter sein, als wir das heute sind. Das wird sich aber wiederum aus verschiedenen Dingen zusammensetzen, nicht nur mehr Motorleistung.

BMW meint, dass es nicht notwendig ist, eine verkappte MotoGP-Maschine für die Superbike-WM zu bauen, um konkurrenzfähig zu sein. Stimmst du dem zu?

Ich bin ganz ihrer Meinung.

Was hast du über das M-Paket für die S1000RR gehört?

Auf dem Rücken des Erfolgs in der Superbike-WM soll es in den kommenden Jahren eine M-Version geben, deshalb bringt sich BMW so stark ein.

Wenn Honda und Kawasaki neue Motorräder bringen, um mit dem MotoGP-Ableger von Ducati mithalten zu können, dann braucht es eine M-Version von BMW, um konkurrenzfähig zu sein?

Das wäre der logische Weg.

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