Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Verzichtet Kawasaki aufs Riesentalent Razgatlioglu?

Von Ivo Schützbach
Stark: Razgatlioglu vor Rea, Haslam und Bautista

Stark: Razgatlioglu vor Rea, Haslam und Bautista

Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti sitzt seit Wochen auf heißen Kohlen: Der Italiener will in der Superbike-WM 2020 unbedingt mit Jungstar Toprak Razgatlioglu weitermachen. Alles hängt vom Werksteam ab.

«Toprak muss nicht im Werksteam fahren – mein Ziel ist, dass er mit Puccetti Weltmeister wird», sagt Razgatlioglus Manager Kenan Sofuoglu.

Aus Kawasaki-Sicht wäre der logische Schritt, den 22-Jährigen für 2020 ins Werksteam zu hieven. Nach Platz 2 in der Superstock-1000-EM 2017 (hinter Michael Rinaldi) wurde Razgatlioglu im Team Puccetti Kawasaki in die Superbike-WM befördert. Mit dem zweiten Platz in Donington Park und Rang 3 in Argentinien verblüffte das Riesentalent bereits in seinem Rookie-Jahr 2018.

Diese Saison fuhr er in Imola und Jerez als Dritter aufs Podium, in Misano wurde er im zweiten Hauptrennen Zweiter, in Donington Park ebenfalls, dazu im Sprintrennen. Nach 22 von 37 Rennen ist Toprak mit 153 Punkten Gesamt-Sechster, Kawasaki-Werksfahrer Leon Haslam hat nur 34 Punkte mehr und liegt direkt vor ihm.

«Mein Manager Kenan Sofuoglu war in Donington und hat mit Kawasaki geredet», verriet Razgatlioglu SPEEDWEEK.com. «Klar, das Werksteam wäre ein großer Schritt nach vorne, das ist ein unglaubliches Team. Aber ich mag das Puccetti-Team, bei ihnen begann meine Karriere. Vielleicht bekommt Puccetti für mich ein identisches Werksmotorrad. An meinem jetzigen Bike ist alles bis auf den Motor gleich.»

Weltmeister Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu kommen seit Jahren gut miteinander aus, der Nordire zeigt dem Youngster im Training öfter mal die schnellste Linie. Inzwischen ist der Türke aber zur Konkurrenz herangewachsen, in Donington Park lieferte er sich mit Rea spektakuläre Kämpfe.

«Ich traue Toprak so lange, bis er einen großen Fehler macht», grinste Rea. «Er ist einer der talentiertesten Fahrer in der Startaufstellung, er hat herausragende Fähigkeiten auf dem Motorrad. Die Kämpfe mit ihm waren interessant, auf der Bremse ist er brutal stark. Unsere Motorräder unterschieden sich nur in Nuancen, ich musste genau planen, wo und wie ich ihn überholen konnte. Mein Chassis arbeitete etwas besser und ich hatte eine andere Getriebeübersetzung.»

Das Kawasaki-Werksteam hat für 2020 eine lange Liste mit potenziellen Fahrern neben Weltmeister Johnny Rea, dessen Vertrag bis Ende 2020 läuft. Neben dem aktuellen Fahrer Leon Haslam, dem aufstrebenden Razgatlioglu und MotoGP-Pilot Tito Rabat stehen auch Moto2-Piloten darauf. An Michael van der Mark hat Kawasaki seit Jahren Interesse, doch Yamaha hat eine Option auf ihn, die bis Ende des Monats läuft und gezogen wird.

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