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Melandri: «Wir werden zur Spitze aufschliessen»

Von Gino Bosisio
Vizeweltmeister Marco Melandri

Vizeweltmeister Marco Melandri

BMW-Werksfahrer Marco Melandri zählt die Wochen bis zum Saisonstart der Superbike-WM 2012. Elf Tage vor dem nächsten Test sprach der Italiener über die kommende Saison.

Marco, wie lange hat es gedauert, dich bei BMW einzuleben?
Natürlich braucht es immer etwas Zeit, bis man sich gegenseitig kennengelernt hat. Aber ich fand den Anfang bei BMW schon sehr gut. Ich hatte einen sehr positiven Eindruck von der Fabrik. Und jeder versucht, noch ein bisschen härter zu arbeiten als bisher. Genauso war es bei mir. Das hat mir wirklich gut gefallen. Wir wissen, dass eine spannende Herausforderung auf uns zukommt, und dass wir auf die anderen aufholen müssen. Aber das wird uns gelingen. Ich bin bisher sehr zufrieden.

Wie war dein erster Eindruck vom Team?
Dass es sehr gross ist! Das war am Anfang etwas ungewohnt. Doch nun arbeiten wir alle zusammen und versuchen, das Potenzial zu nutzen, das so eine Mannschaft mit sich bringt.

Wie gefällt dir die BMW S1000RR?
Gut. Bevor ich sie zum ersten Mal getestet habe, haben mir die Leute richtig Angst gemacht. Denn schliesslich hatte ich mit der Ducati von 2008 schlechte Erfahrungen gemacht. Aber als ich auf das Bike gestiegen bin, hatte ich zwar wie erwartet ein paar Schwierigkeiten, doch ich habe auch eine Menge positiver Überraschungen erlebt. Und beim Testen mit der 2011er-Machine habe ich festgestellt, dass es ein ganz ‚normales‘ Motorrad ohne Tücken ist. Wir müssen nur alle Details optimal zu einem Gesamtpaket zusammenfügen. Natürlich mussten wir über den Winter hart arbeiten, und wir müssen abwarten, wie lange es dauert, bis wir das optimale Paket haben. Aber ich bin zufrieden mit dem Bike und fühle mich darauf wohl, von daher habe ich grosses Vertrauen ins Motorrad. Und wenn ein Fahrer dieses Vertrauen hat, dann kann er auch Gas geben. Mehr braucht es nicht, um schnell zu sein.

Wie gut verstehdst du dich mit Teamkollege Leon Haslam?
Prima! Ich kenne ihn, seit ich bei ihm in der Nähe in England gewohnt habe. Ich denke, dass es für die Teamergebnisse sehr gut ist, dass wir in derselben Mannschaft sind, denn wir können uns gegenseitig pushen. Wir haben zwar unterschiedliche Fahrstile, aber wir sind uns einig, welche Änderungen wir am Bike vornehmen würden. Von daher können wir in dieselbe Richtung arbeiten, um weiter nach vorn zu kommen.

Wie bewertest du die Ein-Motorrad-Regel?
Für mich ist es immer besser, zwei Bikes zu haben, denn ich bin immer schon so Rennen gefahren. Wenn es im Qualifying ein kleines Problem mit dem einen Bike gab, hattest du die Chance, mit der anderen Maschine weiter anzugreifen. Das war auch für die Sponsoren gut. Aus dieser Sicht ist die Regel nicht optimal. Aber es ist für alle das Gleiche. Und wir müssen nun für das Rennen nur noch ein Motorrad vorbereiten. Ich bin sicher, dass es auch so funktionieren wird.

Was sind deine persönlichen Stärken und Schwächen?
Ich versuche immer, in den Bereichen, in denen ich Schwächen habe, besser zu werden. Und das ist nicht immer einfach. Aber zu meinen Stärken gehört, dass ich im Rennen im Vergleich zu Training und Tests immer noch zulege. Ich weiss nicht, warum. Aber ich fühle mich als Racer. Ich liebe die Rennen, und sobald das Rennen startet, versuche ich noch ein bisschen mehr zu geben als im Training.

Wie entspannst du dich abseits der Rennstrecke?
Ich liebe es, Sport zu treiben. Also versuche ich, zu trainieren – zwar nicht unbedingt täglich, aber so oft wie möglich. Danach bleibe ich gern zuhause und schaue fern. Oder ich steige auf Offroad-Bikes. Für mich ist es schwierig, nichts zu tun. Das einzige Problem ist, Zeit zu haben.

Was sind deine Ziele für die Saison 2012?
Spass zu haben. Wenn ich schnell bin, hole ich gute Ergebnisse – und dann habe ich auch immer Spass. Deshalb ist das mein Ziel. Ich möchte tolle Kämpfe erleben, gute Ergebnisse einfahren und auf dem Bike ein gutes Gefühl haben.

Was sich die BMW-Führung von 2012 erwartet, und wie Ducati ab 2013 eingebremst werden soll, lesen Sie in Ausgabe 7 der Wochenzeitschrift SPEEDWEEK – seit 31. Januar für 2,20 Euro / Fr. 3.80 im Handel!

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