Portimão: Alex Lowes und Suzuki demütigen Melandri

Von Ivo Schützbach
Was für ein Einstand für Rookie Alex Lowes: Der Crescent-Suzuki-Pilot beendete die Superbike-WM-Testfahrten in Portimão als Schnellster und verspottete die versammelte Weltelite.

Dreimal musste sich Marco Melandri bei SPEEDWEEK.com erkundigen wer Bestzeit gefahren war, bis ihm beim Namen Alex Lowes ein Licht aufging. «Das ist doch schön», grinste der Engländer, Britischer Superbike-Meister 2013.«Er wird es schon bald herausfinden.»

Dann ernsthafter: «Ich mache mir jetzt keinen Kopf wegen dieser Bestzeit, das war nur ein Test. Ich fuhr nicht mal mit dem besten Reifen. Am Mittag absolvierte ich eine Rennsimulation mit einem harten Reifen, das hat mir wirklich Selbstvertrauen gegeben. Ich war bis zu den letzten Runden schnell, mir sind einige gute Runden gelungen. Ich bin natürlich glücklich über diese Bestzeit. Speziell auf dieser Strecke, die sehr anspruchsvoll ist.»

Lowes’ Tag war nicht ohne Probleme, am Mittag leistete er sich einen Sturz, verteilte Öl auf der Strecke und sorgte für eine längere Unterbrechung. «Beim Anbremsen einer Kurve ist mir auf einer Welle das Vorderrad weggerutscht», bemerkte der Zwilling von Supersport-Weltmeister Sam Lowes. «Ein Sturz in vier Testtagen, das ist doch gut. Ich bin immer noch dabei, mich ans Motorrad zu gewöhnen, muss das Limit noch ausloten. Dabei geht man manchmal einen Schritt zu weit. Gestern hatten wir nur ein paar Stunden im Trockenen. Wenn dann noch gebrauchte Reifen aufgezogen sind, lernt man nicht so schnell, wie sich das Bike wann verhält.»

«Diese Bestzeit gibt mir Selbstvertrauen, ich bleibe aber trotzdem realistisch», versicherte der 23-Jährige. «Wenn ich in den ersten paar Rennen als Rookie in die Top-6 fahre, dann wäre das großartig.»

Es war der erste Test im neuen Jahr, an dem bis auf die Weltmeistertruppe von Kawasaki alle Spitzenteams teilnahmen.

Glücklich war nicht nur Alex Lowes, auch sein Suzuki-Teamkollege Eugene Laverty strahlte: «Ich konnte heute viele Runden in 1:42 min drehen, das stimmt mich zuversichtlich. Als Favorit für den Saisonauftakt in Australien würde ich uns aber nicht bezeichnen.»

Honda-Pilot Jonathan Rea blieb als Einziger neben dem Suzuki-Duo unter 1:43 min. «Das war auch keine Chaos-Runde, ich bin viele Runden in diesem Bereich gefahren», versicherte der Nordire.

Aprilia-Star Marco Melandri fuhr zwar nur die fünftbeste Zeit, der WM-Vierte bleibt aber gelassen: «Wir haben an der Abstimmung der Elektronik und an der Rennpace gearbeitet. Ich habe es nicht auf eine schnelle Runde angelegt.»

Beindruckend die Leistung des Franzosen Sylvain Barrier, der mit seiner seriennahen Evo-BMW bis auf 1,5 sec an die Spitze herankam.

Portimão-Test: Die Zeiten vom Montag

1. Alex Lowes (GB), Suzuki, SBK, 1:42,5 min
2. Eugene Laverty (IRL), Suzuki, SBK, 1:42,6
3. Jonathan Rea (GB), Honda, SBK, 1:42,9
4. Davide Giugliano (I), Ducati, SBK, 1:43,0 min
5. Marco Melandri (I), Aprilia, SBK, 1:43,1
6. Chaz Davies (GB), Ducati, SBK, 1:43,2
7. Leon Haslam (GB), Honda, SBK, 1:43,5
8. Sylvain Barrier (F), BMW, Evo, 1:44,0
9. Claudio Corti (I), MV Agusta, SBK, 1:44,5
10. Alex Hofmann (D), Aprilia, SBK, 1:45,0
11. Jérémy Guarnoni (F), Kawasaki, Evo, 1:45,3
12. Michele Magnoni (I), Honda, SBK, 1:46,4
13. Fabien Foret (F), Kawasaki, Evo, ohne Angabe

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