Laguna: Nicht nur wegen der Corkscrew eine Reise wert

Von Kay Hettich
Die Superbike-WM reist direkt von Portimão über den grossen Teich nach Laguna Seca. Die spektakuläre kalifornische Rennstrecke hält vierlei Überraschungen parat.

Der «Mazda Raceway Laguna Seca» liegt ganz im Westen von Kalifornien an der Monterey Bucht. Laguna Seca bedeutet «Trockene Lagune», das erklärt die ausgedorrte Umgebung – sie sieht aus wie eine Mondlandschaft. Trotzdem herrscht bei jeder Veranstaltung eine ganz besondere Atmosphäre: die amerikanischen Fans sind patriotisch und sehr emotional.

Die Auslaufzonen der 1957 eröffneten Rennstrecke bestehen zum größten Teil nur aus Sand. Womit wir beim ersten Knackpunkt der nur 3601 Meter langen Strecke angelangt wären: Die Kiesbetten von Laguna Seca haben schon so manches Motorrad verschluckt. Der Sand ist tief und es gibt selten ein Entkommen. Jeder kleinste Fehler wird bestraft.

Die berühmteste Kurve in Laguna Seca ist zweifellos Kurve 8, die den Namen «Corkscrew» (Korkenzieher) trägt. Unvergessen sind die Überholmanöver in der MotoGP von Valentino Rossi gegen Casey Stoner (2008) oder Marc Marquez gegen Valentino Rossi (2013). Der Links-Rechts-Knick gilt als eine der schwierigsten Kurven der Welt, da der Eingang uneinsehbar hinter einer Kuppe liegt und die Reifen durch das Gefälle nicht den optimalsten Kontakt zum Asphalt haben. Hier den richtigen Bremspunkt zu finden ist eine Frage von Erfahrung, Können und Intuition.

Die Streckenkenntnis, die die Aprilia-Piloten Marco Melandri, Sylvain Guintoli, Toni Elías aus ihrer Zeit in der MotoGP mitbringen, könnten immer noch ein entscheidender Vorteil sein. Die meisten Superbike-Piloten kennen die Piste jedoch noch von 2013, als die Superbike-WM nach achtjähriger Unterbrechung hierhin zurückkehrte. Den ersten Lauf gewann mit Kawasaki-Star Tom Sykes jedoch ein Laguna Seca-Rookie.

Dennoch ist Laguna Seca keine Strecke, die man auf die Schnelle lernt. Sie hat neben den tiefen Kiesbetten noch weitere Tücken, da sie sehr eng ist, die Begrenzungsmauern gefährlich nahe stehen und relativ viele Kurven hat. 11 Kurven sind auf 3601 Metern extrem viel. Da stellen sich oft schon nach Rennmitte die ersten Ermüdungserscheinungen ein. Wer hier triumphieren will, muss körperlich und mental zu 100% fit sein.
Auf Reifenhersteller Pirelli kommt eine schwierige Aufgabe zu. Seit 2004 gab es kein Superbike-Rennen in Kalifornien mehr. Außerdem werden die Reifen in Laguna Seca stark beansprucht wegen der häufigen Richtungswechsel und der langen Zeit, die die Fahrer in Schräglage verbringen. Reifenschäden sind auf dieser Strecke keine Seltenheit.

Die Superbike-Weltmeisterschaft gastierte von 1995 bis 2004 jährlich an der Monterey Bucht. In die Siegerlisten der Superbikes konnten sich in Laguna Seca schon viele große Fahrer wie Colin Edwards, Troy Bayliss, Troy Corser und Noriyuki Haga eintragen. Rekordsieger bei den Superbikes sind Troy Corser (AUS), John Kocinski (USA), Anthony Gobert (AUS) und Ben Bostrom (USA) mit jeweils drei Siegen. 2013 teilen sich der spätere Weltmeister Tom Sykes und Eugene Laverty die Siege.

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