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Bimota: Kompletter Realitätsverlust der Chefetage

Von Ivo Schützbach
Bimota wurde aus der Superbike-WM verbannt – und bleibt es auch

Bimota wurde aus der Superbike-WM verbannt – und bleibt es auch

Während der Sommerpause flog Bimota aus der Superbike-WM, weil die vorgeschriebene Menge an Motorrädern nicht produziert wurde. Nun ist Partner Alstare vor Gericht gezogen.

Anfang November findet mit der EICMA in Mailand eine der größten Motorrad-Messen der Welt statt, traditionell besonders für die italienischen Hersteller die wichtigste Schau.

«Wir erwarten alle Besucher an unserem Stand, um ihnen die Ergebnisse dieses Jahres und die Expansionspläne für das nächste zu präsentieren», posaunte Bimota-Manager Andrea Bertelegni im Vorfeld.

Bimota hat dieses Jahr Reden von sich gemacht. Neben guten Leistungen der Evo-Piloten Ayrton Badovini und Christian Iddon auf der bildschönen BB3 vor allem neben der Strecke.

Bis zum 13. August hatte der Kleinstserienhersteller aus Rimini Zeit, um 125 Motorräder zu bauen. Dieses Vorhaben scheiterte, Bimota wurde aus der Superbike-WM ausgeschlossen. Wollen sie 2015 zurückkehren, müssen bis Ende des Jahres 250 Motorräder präsentiert werden, bis zum 31. Dezember 2015 insgesamt 1000 Stück. Für Bimota utopisch.

Bimota hat ein wackliges Geschäftsmodell. Weil zu wenig Eigenkapital vorhanden ist, werden neue Motorräder aus dem Verkauf bereits produzierter Bikes finanziert. Stockt der Absatz, ist kein Geld vorhanden um Zulieferer wie BMW (Motoren) zu bezahlen, die Produktion steht still.

Bei Bimota werden die Fakten tapfer ignoriert. «Vor zwölf Monaten haben wir die neuen Eigentümer von Bimota bekanntgegeben», wurde in einer Pressemeldung mitgeteilt. «Ein Jahr später können wir mit Befriedigung zurückblicken und unser Projekt für die Zukunft rüsten. Der wichtigste Schritt für uns war die Rückkehr in den Rennsport. 14 Jahre sind seit dem letzten Sieg vergangen. Mit der BB3 hat Bimota in diesem Jahr mit Ayrton Badovini fünf Rennen gewonnen und 16 Podestplätze erobert.»

Was nicht erwähnt wird: Wir sprechen von Siegen in der Evo-Klasse, für die es noch nicht einmal eine Zeremonie gibt.

«Diese Resultate haben weltweit einen Nachfrageboom ausgelöst», fabuliert Marco Chiancianesi, Präsident von Bimota. «Die erreichten Ziele liegen über unseren Erwartungen. Das Publikum liebt Bimota.»

Der Italiener scheint unter komplettem Realitätsverlust zu leiden. Von der Bimota BB3 wurden bis heute keine 50 Stück produziert, Ausrüsterfirmen liefern nur gegen Vorkasse, Angestellte klagen über offene Gehälter. Es gibt weder eine Händler- noch eine gescheite Vertriebsstruktur.

Inzwischen hat Racing-Partner Alstare bestätigt, dass er in Lugano vor Gericht gezogen ist. Es geht um hohe Schadensersatz-Forderungen.

Die Ehe Bimota und Alstare wird geschieden, Bimota in der Superbike-WM 2015 nicht am Start sein.

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