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Trennung: Alstare zieht gegen Bimota vor Gericht!

Von Ivo Schützbach
Francis Batta liegt im Rechtsstreit mit Bimota

Francis Batta liegt im Rechtsstreit mit Bimota

Es musste so kommen: Bimota hat kein Geld um Motorräder zu produzieren und auch die Rechnungen bei Racing-Partner Alstare werden nicht bezahlt. Das belgische Team zieht vor Gericht.

Alstare-Teamchef Francis Batta hat in den letzten Monaten alles unternommen, um Bimota zurück in die Superbike-WM zu bringen. Der italienische Kleinstserien-Hersteller ist während der Sommerpause ausgeschlossen worden, weil die bis zum 13. August 2014 notwendigen 125 Motorräder nicht produziert wurden.

Die Ehe zwischen Alstare und Bimota zerbricht, es wird vor Gericht gestritten.

Für Alstare ist das eine Katastrophe. Erst erfolgte die Trennung von Suzuki, weil es von japanischer Seite kaum noch Werksunterstützung gab. Dann wurde Alstare 2013 zum Ducati-Werksteam, konnte aber finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen, das Bündnis zerbrach.

Bimota war für das belgische Team die einzige Möglichkeit, um in der Superbike-WM 2014 mit einem Hersteller an seiner Seite dabei zu sein.

Bimota hätte innerhalb von zwei Jahren 1000 Stück der BB3 bauen müssen, um die Homologation zu erhalten – ein hoffnungsloses Unterfangen. Jeder vernunftbegabte Mensch fragte sich, wo 1000 Kunden für eine 40.000 Euro teure Bimota BB3 herkommen sollen. Zumal es kaum Importeure oder Händler gibt und die vorhandene Bimota-Kundschaft überaltert ist. Eine technisch hochwertigere BMW HP4 mit dem gleichen Motor und elektronischem Fahrwerk gibt es bereits um gut die Hälfte.

Batta ging davon aus, dass er innerhalb eines Jahres das Racing-Department in Lüttich so stark machen kann, dass es große Nachfrage für die bildschöne und auch schnelle BB3 geben wird und zumindest ein Teil des Motorrad-Absatzes im Rennsport erfolgt.

Doch ohne die Homologation durch den Motorrad-Weltverband FIM war dieser Plan von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Unbezahlte Rechnungen

«Es gibt offene monatliche Rechnungen, die von Chiancianesi und Longoni nicht bezahlt wurden», bestätigte Alstare auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com den Gerichtsgang nach Lugano. Der rechtliche Firmensitz von Bimota liegt dort, entsprechend ist auch der Gerichtsstand. Die Rede ist von aktuellen Ausständen von 200.000 Euro. Marco Chiancianesi und Daniele Longoni sind seit Oktober 2013 Eigentümer von Bimota.

Bei 200.000 Euro wird es nicht bleiben, Alstare wird nach dem Vertragsbruch durch Bimota auch Schadensersatzansprüche stellen. Ursprünglich gab es einen Drei-Jahres-Plan für die Superbike-WM und die Etablierung der Bimota BB3 in nationalen Rennserien. Dem voraus geht aber immer die Homologation des Motorrads, für die einzig Bimota verantwortlich ist.

Alstare verliert nicht nur Geld durch ausbleibende Zahlungen seitens Bimota. Verträge mit Sponsoren können nach der Verbannung aus der Superbike-WM nicht eingehalten werden. Die Firma muss zudem einen Mitarbeiterstab von zirka 30 Personen unterhalten, hinzu kommt das gesamte Material für das Rennteam. Vom massiven Imageverlust für Alstare ganz zu schweigen.

Während Alstare und unbezahlte Zulieferer sowie das Bimota-Personal ums Überleben kämpfen, fabuliert die Bimota-Chefetage von Wachstum und schreibt in Pressemitteilungen von «tiefer Zufriedenheit mit den erzielten Ergebnissen».

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