JR Racing: Keine Bikes, kein Vertrag mit der Dorna!

Von Ivo Schützbach
2014 verschaukelte JR Racing Hersteller BMW und Superbike-WM-Vermarkter Dorna, das Team aus der Dominikanischen Republik hat seither nichts dazu gelernt. Vollmundige Ankündigungen sind nichts als heiße Luft.

Auf der eigenen Facebook-Seite promotet Joslin Robinson sich und ihr Team seit dem 9. Dezember 2015, sie posaunt, JR Racing werde 2016 mit zwei Fahrern an der Superbike-Weltmeisterschaft teilnehmen. Davor hörten wir fast neun Monate lang nichts von ihrem Projekt, welches im März 2015 in einem Desaster geendet war.

Seit dem 15. Dezember herrscht wieder Totenstille. JR Racing hat von Aprilia einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen, Robinson verhandelt über den Einsatz von zwei Werks-RSV4. Doch der Hersteller aus Noale wird erst liefern, wenn Geld auf dem Konto ist. Bis heute ist nichts geschehen.

Gleich verhält es sich mit WM-Vermarkter Dorna. JR Racing fragte wegen zwei Startplätzen an. «Sie haben nichts bezahlt, also existieren diese Leute für uns nicht», hielt ein hochrangiger Dorna-Manager gegenüber SPEEDWEEK.com fest.

Der spanische Promoter teilte Robinson von Anfang an in aller Deutlichkeit mit: Ist auch das jetzige Projekt eine Luftnummer, werden die Türen des Fahrerlagers für JR Racing für immer verschlossen sein.

Alles deutet darauf hin.

Das Team hat bislang weder einen Startplatz, noch ein Motorrad, noch einen konkurrenzfähigen Fahrer. Was bleibt ist das Gefasel von Joslin Robinson, sie habe «52 Mitarbeiter» in ihrem Team und «2,7 Millionen Euro Budget».

Als Fahrer stellte sie die Brüder Waldis und Wayne Veras aus der Dominikanischen Republik vor, dieses Duo wurde von der Dorna umgehend abgelehnt. Aprilia machte daraufhin den Vorschlag, Superstock-1000-Champion Lorenzo Savadori als Nummer 1 einzusetzen.

Verbrannte Erde

Das Luftschloss JR Racing wird sich erneut in Rauch auflösen. Aus welchen Beweggründen Joslin Robinson bereits zum zweiten Mal ein nicht existierendes Team präsentiert hat, bleibt im Dunkeln.

JR Racing hat in der Superbike-WM nichts als verbrannte Erde hinterlassen. Anfang Oktober 2014 wurde in Magny-Cours das Team JR Racing BMW präsentiert, pompös war die Rede davon, dass JR das zukünftige Nummer-1-Team von BMW werden würde. Das Management des bayerischen Herstellers wusste nichts davon und war entsprechend brüskiert.

JR Racing orderte allerhand Material bei BMW und Zulieferern wie Öhlins und Brembo. Bezahlt wurde dieses ebenso wenig wie Teile des Personals, die WM-Saison von JR Racing war beendet, bevor sie begann. Die unglücklichen Fahrer Ayrton Badovini und Toni Elias hatten zwar einen gültigen Vertrag, standen zu Saisonbeginn 2015 aber ohne Team und Motorrad da.

Im Dezember 2015 das Déjà-vu, dieses Mal mit Aprilia. JR Racing wollte das Team Mitte Januar in Padua/Italien vorstellen, dort sollte auch der Teamsitz sein. Für die Teamführung wurden Riccardo Venturi (Technischer Direktor), Jose Manuel Tamajon (Teammanager) und der Politiker Attilio Perna (Teambotschafter) verpflichtet.

Mehr ist bis heute nicht geschehen.

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