Exklusiv: Iodaracing soll Aprilias SBK-Team werden

Von Günther Wiesinger
Das Superstock-Team Nuova M2 war für Aprilia schon immer eine Notlösung, um in der Superbike-WM zu bleiben. Nun zeichnet sich mit dem Team Iodaracing von Giampiero Sacchi eine andere Lösung ab.

Nach gescheiterten Verhandlungen mit den Teams Milwaukee, 3C, Red Devils Roma, Althea, AB Motoracing und JR Racing blieb für Aprilia nur noch das letztjährige Superstock-1000-Team Nuova M2 übrig, um in der Superbike-WM 2016 dabei zu sein. Denn seit letzten September steht fest: Ein Superbike-Werksteam kann sich Aprilia 2016 weder finanziell noch von der Manpower leisten, die ganze Konzentration der Marke liegt auf MotoGP.

Doch Nuova M2 hat weder die personellen noch die finanziellen Ressourcen, um ein vernünftiges Superbike-Team auf die Beine zu stellen. Das wurde Aprilia in den letzten Wochen deutlich.

Promoter Dorna, Besitzer der kommerziellen Rechte an der Superbike- und MotoGP-WM, will alle notleidenden MotoGP-Teams loswerden. Per Saisonende 2014 wurde das britische Paul Bird-Motorsport-Team verabschiedet, im vergangenen Herbst trennte sich die Dorna auch von Forward Racing und von AB Motoracing.

Da das Iodaracing-Team von Giampiero Sacchi seit Jahren ums Überleben kämpft und der Reihe nach Geldgeber wie Came und Octo verloren hat, will die Dorna auch diesen Rennstall loswerden, der 2015 mit Alex De Angelis nur zwei Punkte holte und 2016 wieder mit den aussichtlos-betagten ART-Claiming-Rule-Bikes von Aprilia antreten will.

Teambesitzer Sacchi fantasierte monatelang, er werde mit der venezolanischen Mineralölfirma Petróleos de Venezuela S.A. (PDVSA), die in der Formel 1 auch Pastor Maldonado unterstützte, einen Sponsorship-Deal abschließen. Aber bisher zeichnet sich kein Vertrag ab.

Vor einer Woche hieß es bei Iodaracing noch, man plane den weiteren Betrieb des MotoGP-Teams, der Test in Malaysia sei aber fraglich, De Angelis habe von den Ärzten noch kein grünes Licht erhalten.

Jetzt zeichnet sich ab, welche Lösung die Dorna mit dem langjährigen Partner Giampiero Sacchi anstrebt: Da die spanische Agentur in der Superbike-WM unbedingt ein Aprilia-Team am Start sehen will, wird jetzt eine Lösung mit Aprilia und Sacchi gesucht.

Wenn es nach dem Willen der Dorna-Manager Carmelo Ezpeleta und Javier Alonso geht, soll Iodaracing 2016 in der Superbike-WM mit Werksmaterial von Aprilia antreten. Aprilia hat in der Superbike-WM 2010 und 2012 mit Max Biaggi und 2014 mit Sylvain Guintoli den Fahrertitel gewonnen, die RSV4 ist nach Rennsiegen das seit 2009 erfolgreichste Motorrad.

Auch die Fahrerfrage dürfte im Falle dieses Deals entschieden sein: Alex De Angelis und Lorenzo Savadori würden die Aprilia pilotieren.

Da die Weltmeisterschaft 2016 bereits Ende Februar auf Phillip Island in Australien beginnt, wird die Zeit für Iodaracing und Aprilia knapp. «Wir halten ihnen die Option offen, dass sie erst ab Aragón dabei sind», so Alonso.

In Spanien ist am 3. April Europaauftakt.

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