Paolo Ciabatti: «Superbike-WM fehlt es an Glamour»

Von Ivo Schützbach
Kaum einer kann den Stellenwert der Superbike-Weltmeisterschaft so gut beurteilen wie Ducatis Sport-Direktor Paolo Ciabatti. Sechs Jahre war der Italiener selbst im Topmanagement für sie verantwortlich.

Von 1999 bis 2007 arbeitete Paolo Ciabatti für Ducati, dann wechselte er ins Management der Superbike-WM, damals vom Italiener Paolo Flammini und dessen Firma FGSport geführt. Von 2007 bis 2012 leistete Ciabatti als Managing Director der Meisterschaft viel, dann wurde die Superbike-WM von der Dorna übernommen, die bereits für die Vermarktung der MotoGP-WM zuständig war.

Ciabatti kehrte daraufhin zu Ducati zurück, wo er seither als Sport-Direktor arbeitet. SPEEDWEEK.com sprach mit dem Italiener über die Qualität der Meisterschaft, Zuschauerzahlen und das Reglement.

Paolo, stimmst du zu, dass wir in der Superbike-WM 2016 mehr Qualität an Fahrer und Teams sehen, als je zuvor?

Ducati wünscht sich, so viele Hersteller und konkurrenzfähige Bikes und Fahrer wie möglich in der Startaufstellung zu haben.

Aprilia entschied sich erst in letzter Sekunde, sie konnten sich kaum auf die Saison vorbereiten.

Nach wie vor fehlen in der Superbike-WM die großen Namen, dieses Problem geht auf die Vergangenheit zurück. Für Motorrad-Hardcore-Fans bieten die Superbikes eine hervorragende Show, aber es fehlt der Glamour von Namen wie Biaggi, Bayliss, Checa oder Haga.

Nicky Hayden ist ein sehr guter Fahrer, aber er befindet sich im letzten Teil seiner Karriere. Ich will nicht respektlos klingen, weil ich das nicht bin. Okay, für Checa und Biaggi war es dasselbe. Diese zwei waren weltweit gesehen aber bekannter.

Es ist gut, dass wir Nicky haben, er ist ein konkurrenzfähiger amerikanischer Fahrer. Wir müssen die Fans in Laguna Seca dazu bringen, wieder an die Rennstrecke zu kommen.

Sind an teilweise rückläufigen Zuschauerzahlen zu hohe Ticketpreise schuld?

Ich kenne die Ticketpreise nicht.

Der Wirtschaft geht es langsam besser, auch in Europa. Ich hoffe, dass mit dem neuen Zeitplan und einem guten Fahrer-Line-up die Superbike-WM zu ihrem Erfolg in der Vergangenheit zurückkehrt. Obwohl sich die Welt seit damals sehr verändert hat.

Wir haben 2016 im zweiten Jahr die gleichen technischen Regeln. Gibt es einen Deal zwischen den Herstellern und der Dorna, diese Regeln auf Jahre hinaus zu behalten?

Es sieht so aus, als wären diese Regeln ganz gut. Je stabiler das Reglement ist, umso besser. Wenn sich die Regeln ändern, zieht das immer zusätzliche Entwicklungskosten nach sich. Daran hat momentan niemand Interesse. Wenn du die Superbike-WM mit einem Werksteam bestreitest, reden wir nach wie vor von einer recht teuren Meisterschaft. Wir müssen genau darauf achten, dass die Kosten in einem überschaubaren Rahmen bleiben.

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