Päivärinta/Kainulainen: Ein ganz besonderer WM-Titel

Von Andreas Gemeinhardt
Pekka Päivärinta und Kirsi Kainulainen aus Finnland haben in dieser Saison Geschichte geschrieben, denn die 30-jährige Beifahrerin ist die erste Weltmeisterin im Straßenrennsport.

Pekka Päivärinta und Kirsi Kainulainen, die auch im privaten Leben ein Paar sind, fuhren in allen neun Sidecar-WM-Rennen der Saison 2016 auf das Podium. Beim Ungarn-Gastspiel auf dem Pannonia-Ring feierten sie einen historischen Sieg, als Kainulainen als erste Frau überhaupt einen Seitenwagen-WM-Lauf gewinnen konnte.

Beim Saisonfinale in Donington Park (GB) belegten sie den zweiten Rang auf dem Treppchen und sicherten sich damit die Weltmeisterkrone mit 18 Punkten Vorsprung auf ihre nächsten Verfolger. Für Päivärinta war es der insgesamt fünfte WM-Titel, für Kainulainen der historische erste Gesamtsieg.

Das 44-Racing-Gespann wird von einem BMW S 1000 RR Motor angetrieben, und die Experten von BMW Motorrad Motorsport unterstützen Die beiden «fliegenden Finnen» bei der Abstimmung der Komponenten. Die Spezialisten haben das leistungsstarke BMW Triebwerk gemeinsam mit dem Team so modifiziert und abgestimmt, dass es den speziellen Anforderungen in einem modernen Seitenwagengespann optimal gerecht wurde.

Im folgenden Interview sprechen Päivärinta und Kainulainen über die Bedeutung dieses Titels, die Faszination Seitenwagen-Rennsport und die enge Zusammenarbeit mit BMW Motorrad Motorsport.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem historischen Weltmeistertitel. Welche Bedeutung hat dieser Titel für Sie?
Kirsi Kainulainen: «Er fühlt sich natürlich großartig an. Es ist fantastisch und etwas ganz Besonderes für mich, dass mein Name in die Geschichtsbücher geschrieben wird.
Pekka Päivärinta: «Dieser Titel hat für mich eine ganz besondere Bedeutung, vor allem deshalb, weil ich ihn zusammen mit Kirsi gewonnen habe.»

Können Sie Ihre Emotionen kurz nach dem Titelgewinn beschreiben?
Kainulainen: «Ich hatte die Chance und ich habe es geschafft. Was für eine Erleichterung.»
Päivärinta: «Wir sind es tatsächlich! Wir sind die Weltmeister!»

Ihr Gespann wird von einem BMW S 1000 RR angetrieben, und Sie haben in der Vorbereitung und der Abstimmung des Motors eng mit BMW Motorrad Motorsport zusammengearbeitet. Wie wichtig war die Unterstützung aus München?
Päivärinta: «Der Support aus München war wirklich sehr wichtig für unsere Karriere. Wir sind dafür sehr dankbar. Diese Zusammenarbeit war die beste, die wir bisher in unserer Karriere erlebt haben.»

Kirsi, sehen Sie sich als Vorbild für andere junge Frauen im Motorsport?
Kainulainen: «Viele Leute meinen, dass es gewisse Bedenken zum Thema Frauen im Rennsport gibt, dass sie unsicher und nicht so gut wie Männer seien. Doch das stimmt nicht, und ich bin froh, dass ich das Gegenteil bewiesen habe. Ich sehe mich selbst auch für männliche Beifahrer als Vorbild: Sie sind zu mir gekommen und haben nach Tipps und Ratschlägen für das Training gefragt, nachdem sie gesehen haben, in welch guter Form ich bin.»

Was ist das Faszinierende am Seitenwagensport?
Kainulainen: «Seitenwagenrennen zu fahren ist sehr aufregend, und es ist auch harte Arbeit. Zudem muss man klug sein, um genau zu verstehen und zu wissen, was dein Partner als nächstes machen will. Das ist nicht einfach, aber der Fahrer und der Beifahrer müssen sich gewissermaßen blind verstehen.»
Päivärinta: «Seitenwagenrennen sind mein Leben. Was kann ich noch mehr dazu sagen?»

Wie wichtig ist es im Seitenwagensport, seinem Partner voll zu vertrauen?
Kainulainen: «Man muss dem anderen zu 120 Prozent vertrauen. Aber man muss sich selbst genauso zu 120 Prozent einbringen. Wenn das in einem Team nicht der Fall ist, kann es gefährlich werden.»

Pekka, warum ist Kirsi die perfekte Beifahrerin?
Päivärinta: «Aus vielen Gründen. Sie ist leicht und körperlich topfit. Und da sie selbst Motorradrennen fährt, hat sie ein enormes Verständnis für den Fahrer und weiß in den Kurven, welche Linie perfekt ist.»

Kirsi, warum ist Pekka der perfekte Fahrer?
Kainulainen: «Pekka ist ein großartiger Fahrer, weil er sehr schnell und gleichzeitig clever ist. Er hat einen sehr flüssigen Fahrstil und macht keine Fehler.»

Sie sind ein Teil der BMW Motorrad Motorsport-Familie und in der Race Trophy immer vorn dabei. Wie gefallen Ihnen diese weltweite Community und dieser besondere Wettbewerb? Und was haben Sie mit dem Preisgeld gemacht, das Sie im vergangenen Jahr gewonnen haben?
Päivärinta: «Das Konzept der BMW Motorrad Race Trophy ist Klasse. Wir sind dankbar, dass wir ein Teil der BMW-Familie sind. Dass all dies möglich ist, macht uns glücklich, und es ist sehr wichtig für uns.»
Kainulainen: «Und das Preisgeld ist komplett in unser Gespann geflossen. Wir haben es investiert in Teile, Reifen, Benzin und eben alles, was wir brauchen, um Rennen zu bestreiten.»

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Fr.. 29.03., 09:05, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Fr.. 29.03., 09:15, DMAX
    Richard Hammond's Car Workshop
  • Fr.. 29.03., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 29.03., 12:00, Eurosport 2
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 29.03., 12:05, SPORT1+
    Motorsport: Monster Jam
  • Fr.. 29.03., 12:15, Motorvision TV
    Perfect Ride
  • Fr.. 29.03., 12:30, Eurosport 2
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Fr.. 29.03., 14:10, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 29.03., 14:35, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Fr.. 29.03., 15:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
5