Streuer/Koerts setzen ganz auf die Weltmeisterschaft

Von Rudi Hagen
Setzen auf die WM: Bennie Streuer und Geert Koerts

Setzen auf die WM: Bennie Streuer und Geert Koerts

Bennie Streuer und Beifahrer Geert Koerts gewannen am Sonntag als Gaststarter den IDM Sidecar-Lauf am Nürburgring. Am kommenden Wochenende stehen die WM-Läufe drei und vier auf dem Automotodrom Grobnik/Rijeka an.

Das IDM Sidecarrennen auf dem Nürburgring war mit 27 Gespannen außerordentlich gut bestückt. Der Grund: Der niederländische Verband KNMV hatte seinen Meisterschaftslauf in die IDM integriert und zwölf Seitenwagen an den Start geschickt.

Die Niederländer Bennie Streuer und Sozius Geert Koerts dominierten das Rennen und ließen das IDM-Spitzenteam André Kretzer/Jens Lehnertz mehr als fünf Sekunden hinter sich. Gegenüber der eigenen Konkurrenz Smits/Verbrugghe (NL) waren es gar fast 24 Sekunden Abstand.

Streuer/Koerts setzen in dieser Saison aber voll und ganz auf die Weltmeisterschaft. Nach zwei Läufen rangieren sie momentan mit 29 Punkten auf Platz 2 hinter den führenden Pekka Päivärinta/Kirsi Kainulainen aus Finnland, die 40 Punkte auf ihrem Konto haben. Auf Platz 3 mit 25 Punkten folgt das britisch-französische Duo Tim Reeves/Grégory Cluze, denen der Sieg zum WM-Auftakt in Donington bekanntlich aberkannt wurde.

SPEEDWEEK.com sprach am Rande des Rennens auf dem Nürburgring mit Bennie Streuer über die aktuelle Situation.

Welche Hoffnungen habt ihr für die beiden Läufe in Kroatien?

Ich hoffe, dass wir da Platz 2 behalten können. Das ist das Wichtigste für uns. Rijeka liegt uns, da haben wir im letzten Jahr schon gut ausgesehen.

Andere Fahrer schimpfen über die Strecke. Der Belag wäre rissig und die medizinische Versorgung wäre in dem Land auch nicht die beste?

Das ist ja für jeden gleich. Ich sehe da keine Probleme. Außerdem frage ich mich, warum einige von denen, die in am Wochenende nicht dabei sein wollen, zwei Wochen später zum Hungaroring fahren. Das ist doch gleich wie Rijeka. Und dann sind auch manche bei der TT mitgefahren, das ist nicht besonders sicher.

Wollt ihr Weltmeister werden?

Ja, natürlich. Wenn ich wüsste, dass das nie passieren wird, würde ich aufhören. Für Rijeka rechnen wir uns etwas aus, aber der Pannonioring ist für uns Neuland. Ich habe keine Ahnung, wie die Strecke dort ist.

Das Ziel bei den WM-Läufen müsste doch sein, dass man immer mit einem großen Starterfeld fährt. Momentan ist das nicht so.

Es müsste eigentlich immer so ein großes Feld sein, wie jetzt am Nürburgring. 27 Gespanne, das ist doch Klasse. Ich weiß nicht, warum das bei der WM nicht geht. Fest steht, die WM muss man unterstützen. Alle Top-Gespanne von Deutschland, Holland, Frankreich und England müssten in der WM mitfahren. Dann hätte man 21 Gespanne.

Neben der Wahl der Rennstrecken beklagen einige auch die fehlenden Möglichkeiten zur Finanzierung dieser Läufe. Ist das für euch ein Problem?

Ich glaube, dass die WM billiger ist als die IDM. Wir zahlen bei der WM einmal im Jahr 1000 € Nenngeld und das war es dann. Bei der IDM zahlt man 380 € für jedes Rennen. Außerdem wären wir unsere ganzen Sponsoren los, wenn wir keine WM fahren würden oder es keine mehr gäbe. Wenn die WM nicht mehr existiert, dann ist für uns Schluss. Wir glauben, dass die WM wichtiger ist als niederländische Meisterschaft, die IDM oder die British Superbike. Wenn die WM weg ist, dann ist alles vorbei. Manche Fahrer könnten sich auch besser organisieren. Wir bieten den Kollegen an, ihr Material bei uns unterzustellen oder dort auch zu schrauben. Letztes Jahr war die WM bei uns in Assen und eine Woche später die IDM auch in Assen. Viele sind dazwischen wieder nach Hause gefahren und haben ihr ganzes Material mitgenommen. Bei uns könnten sie alles sicher unterstellen und auch an ihrem Motorrad arbeiten.

Was ist das beste Rennen in der Saison?

Ich glaube, das ist der Gamma Racing Day in Assen am 2. August. Letztes Jahr waren dort fast 80.000 Zuschauer, diesmal sollen es noch mehr werden. Freier Eintritt, viele Klassen, Motorräder und Autos am Start, eine tolle Show.

Am Nürburgring starteten die Sidecars als Letzte, nach 17 Uhr. Wie findest du das?

Ich glaube, alle fahren lieber, wenn die Zuschauer noch da sind. Gerecht wäre es, die Startzeiten für die einzelnen Klassen rotieren zu lassen. Auf jeden Fall brauchen die Seitenwagen mehr Fahrzeiten, nicht unbedingt mehr Platz im Fahrerlager. In Rijeka haben wir viel Fahrzeit.

Ist die angedachte Reduzierung auf 600 ccm vielleicht eine Alternative?

1000 ccm ist kein Problem für den Fahrer und auch nicht für den Beifahrer. Wenn das so ist, dann muss man eben mehr trainieren. Für unser jetziges Gespann habe ich soviel Arbeit und auch Geld investiert. Wenn wir jetzt umrüsten sollten auf 600 ccm, dann kostet das wieder mal 15.000 €.

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 28.03., 10:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 28.03., 12:00, SPORT1+
    Motorsport: Monster Jam
  • Do.. 28.03., 14:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 28.03., 15:15, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Do.. 28.03., 16:05, Spiegel TV Wissen
    Gründerköpfe
  • Do.. 28.03., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 28.03., 16:15, ORF Sport+
    Formel 1 Motorhome
  • Do.. 28.03., 17:05, ORF Sport+
    Schätze aus dem ORF-Archiv
  • Do.. 28.03., 18:15, Motorvision TV
    New Zealand Jetsprint Championship
  • Do.. 28.03., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
» zum TV-Programm
10