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Int. Sidecar Trophy: Sieg für Hergott/Josse

Von Andreas Gemeinhardt
Der erste Trophy-Sieg für Jean-Louis Hergott und Stephane Josse

Der erste Trophy-Sieg für Jean-Louis Hergott und Stephane Josse

Auf dem EuroSpeedway Lausitz wurde das zweite Saisonevent der Internationalen Sidecar Trophy ausgetragen.

Mit dem ADAC Hessen Thüringen um die Mannschaft von Franz Pickenhahn haben die Macher der Internationalen Sidecar Trophy seit letztem Jahr verlässliche Partner gefunden. «Alle Beteiligten haben Rennsport im Blut, da geht es gemeinsam um die Sache», hält Eckart Rösinger fest. «Hier steht nicht der Gewinn im Vordergrund.» Für das zweite Saison-Event auf dem EuroSpeedway Lausitz waren 35 Anmeldungen eingegangen, von denen auf Grund der Streckenzulassung aber nur 32 Teilnehmer zur Veranstaltung zugelassen werden konnten.

Für den Freitagnachmittag haben die Trophy-Macher bei Doc Scholl (Dr. Christoph Scholl) zweimal 20 Minuten zusätzliches freies Training gebucht. Aufgrund der nassen Strecke haben dies allerdings nur 19 Teams in Anspruch genommen. Das Ladies Team Swiss mit Sophia Kirchhofer und Anna Burkard hatte Pech und rammte nach einem Dreher am Ende der Zielgerade die angrenzende Mauer. Dabei wurde die Beifahrerplattform des LCR-Gespannes arg ramponiert. Alle anwesenden Teams leisteten bei den Betreuern des Teams, Peter Küng und Peter Schröder, eine «Blechspende» ab, so dass mit viel Flexen und Bohren die Plattform repariert werden konnte, was die weitere Teilnahme an der Veranstaltung sicherte.

Die zwei Zeittrainings am Samstag wurden von Jean-Louis Hergott/Stephane Josse dominiert. Die Franzosen wechselten in dieser Saison von einem F2-Gespann auf ein Formel-1-Chassis. Ihr BMW-Motor ist den meist verwendeten Suzuki-Triebwerken klar überlegen. Aus dem zweiten Startplatz landeten die Briten Ken Knapton/Jason Miller. Als Dritte in der ersten Startreihe qualifizierten sich Rolf Schmitz/Jens Lehnertz die anscheinend die Thermikprobleme an ihrem RSR-Gespann ausgeräumt haben. Die zweite Startreihe war fest in Formel-2-Hand. Die Brüder Max und Marven Gärner konnten erstmals Eckart Rösinger mit seinem Aushilfsbeifahrer Andy Wolfram im Training schlagen. Sollte sich hier ein Generationenwechsel abzeichnen?

Das Qualifikationsrennen am Sonntagmorgen wurde als «Wet-Race» gestartet, da fast die komplette Rennstrecke noch feucht war. Die Regeln besagen, das die ersten Vier des Trainings an diesem Lauf nicht teilnehmen können, um so den noch nicht Qualifizierten die Option zu geben, doch noch den Sprung ins Hauptrennen zu schaffen. Als Fünfte des Qualifyings stand somit Rösinger/Wolfram auf der Pole-Position. Sie nutzen die Vorteile ihres F2-Gespannes und gewannen den Sprint zur ersten Kurve und in dem angrenzenden Geschlängel setzten sie sich vom Feld ab. Am Ende siegten sie nach fünf Runden mit über 25 Sekunden Vorsprung. «Das ist mein Wetter», meinte Rösinger. «Abtrocknende Strecke, jede Kurve jede Runde neu das Limit ausloten. Obwohl Andy das erste Mal mit einem F2-Gespann unterwegs ist, hat er seine Sache perfekt gemacht.»

Als Zweite wurden Markus und Diana Schwegler abgewunken vor Peter Kimeswenger/Markus Billich und Günther Bachmaier/Thomas Eisentraut. Die ersten vier Gespanne waren allesamt F2-Fahrzeuge, die bei diesen Wetterbedingungen ihre Vorteile klar ausspielen konnten. Stark der Auftritt von Thomas Stippel/Wolfgang Deutschmann im Boot. Sie vertrauten vorne auf einen Regenreifen, an der Seite und Hinten montierten sie Intermediants. Ein toller sechster Rang war der Lohn der unkonventionellen Reifanwahl. Pech hatten Jürgen Pfaucht/Pascal Pfaucht, die mit diesen Bedingungen überhaupt nicht klar kamen. Zu allem Übel bekamen sie noch eine Zeitstrafe von 20 Sekunden wegen eines Frühstarts aufgebrummt.

An diesem Wochenende gab es nur einen Wertungslauf über zehn Runden, der bei trockener Strecke ausgetragen wurde. Hier waren es die drei F1-Gespanne, die auch schon das Training dominierten, die das Podest unter sich aufteilten. Mit einem Raketenstart kamen die beiden Schweizerinnen Kirchhofer/Burkard aus der vierten Startreihe bis auf die fünfte Postion nach vorne, knapp hinter Andres Nussbaum/Tobias Aebischer. Doch schon im Geschlängel mussten sich die Damen Rösinger/Wolfram beugen, die sich mit der nötigen Härte vorbeizwängten, um nicht den Anschluss an die Spitze zu verlieren. Vorne waren es Schmitz/Lehnertz die sich heftig mit Knapton/Miller um den zweiten Platzt stritten. Später verlor Schmitz etwas den Anschluss, dafür konnte Knapton auf die Führenden Franzosen Hergott/Stephane Josse aufschliessen. Sie retteten mit zwölf Hundertstelsekunden Vorsprung ihren ersten Sieg in der Sidecar Trophy.

Auch bei den Formel-2-Gespannen fiel die Entscheidung erst auf den letzten Metern. Max und Marven Gärner konnten sich knapp vor Rösinger/Wolfram behaupten. In der letzten Runde kam Rösingers Angriff, der jedoch unter gelber Flagge endete. Rösinger liess die Gärners wieder vorbei, um es in der letzten Linkskurve vor Start und Ziel nochmals zu probieren. Das klappte allerdings nicht und somit gehen erstmals die vollen 25 Punkte für die separate Trophy-600-Wertung an das Haus Gärner. Immerhin hat man gemeinsam mit Rösinger das Team Nussbaum/Aebischer niedergerungen, die mit dem sechsten Platz aber auch zufrieden waren. Ihre Zeit wird kommen, das ist gewiss.

Mit dem neunten Platz haben auch Michael Weise/Mirko Schubert ihr bisher bestes Sidecar-Trophy-Ergebnis eingefahren. Sie konnten das Ladies Team Swiss um 2/10 Sekunden bezwingen. Der letzte Platz in den Top-Ten ging an die Österreicher Kimeswenger/Billich. Sie haben damit ihre gute Leistung aus Schleiz bestätigt. Pech hatten in der letzten Runde Hummel/Urban, die von der Strecke abkamen. Dabei stürzte Beifahrer Stefan Urban aus dem Seitenwagen. Erneut bestes F-3-Team wurden Rudolf und Alexander Baumann. Pech hatten Winter/Röder. Sie haben im Winter aufgerüstet und ein F2-LCR-Gespann nach Ellwangen geholt. Sie mussten das Rennen bereits in der zweiten Runde beenden.

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