Nations: Was Hiemer, Class & Schmidt zu Bronze sagen

Von Markus Niegtsch
Marc-Reiner Schmidt setzte die deutschen Glanzlichter

Marc-Reiner Schmidt setzte die deutschen Glanzlichter

Das deutsche Team musste beim Supermoto der Nationen in Italien durch ein Wechselbad der Gefühle, ehe es am Ende verdient aufs Podium steigen durfte. Die Stimmen von Bernd Hiemer, Markus Class und Marc-Reiner Schmidt.

Hinter Frankreich und Italien eroberte die deutsche Supermoto-Nationalmannschaft in Cremona die Bronzemedaille. Was die Teammitglieder dazu sagen.

Bernd Hiemer, Platz 12/29: «Das fühlt sich Scheiße an, dass ich das Streichresultat geliefert habe. Vor allem tut mir noch alles weh. Mein Fuß ist total blau, mein Hintern auch. Der Kopf und die Hand tun weh. Das war ein dummer Fahrfehler. Bidart hatte vor mir einen Quersteher und ich habe vor Schreck in die Vorderradbremse gegriffen und bin voll mit dem Kopf auf den Whoops aufgeschlagen. Mir war kurz schwarz vor Augen und ich habe Sterne gesehen. Als ich wieder gefahren bin, habe ich gemerkt, dass gar nichts mehr geht und ich mich nicht konzentrieren kann. Ich fühle mich wie durch den Wolf gedreht und es war auch ein bisschen surreal. Alle haben erst gesagt, wir sind Vierte und dann plötzlich sollen wir Dritte sein. Das kann man natürlich noch gar nicht so richtig glauben. Aber das Resultat ist noch einmal toll, auf dem Podium zu stehen zum Abschluss. Das ist das, was für uns möglich war. Schade, dass meine Resultate nicht so ganz dazu beigetragen haben. Sicherlich war es im ersten Lauf das Maximum, von Platz 26 vor auf 12 zu fahren. Ohne den Sturz hätte ich unter den ersten vier ins Ziel kommen können. Der Speed war da und ich konnte auch zeigen, dass ich den Speed ab Platz 3 noch immer mitgehen kann. Aber hätte, wäre, wenn zählt leider nicht.»

Markus Class, Platz 5/8: «Nach dem ersten Lauf, als ich Fünfter wurde, habe ich schon mit dem Podium gerechnet. Aber jetzt zum Ende hinaus... Im zweiten Lauf war ich vom 21. Startplatz aus Achter, das kann sich sehen lassen. Der letzte Lauf war Pech von Bernd Hiemer, dass er gestürzt ist. Aber das sind halt die Nations. Und das Resultat, dass wir Dritter geworden sind, ist wirklich ein gutes Ergebnis für uns. Insgesamt bin ich also zufrieden. Der Speed hat gepasst, wobei du die geringe Vorbereitungszeit schon merkst. Du bist noch nicht so an das Motorrad gewöhnt und kannst nicht immer 100 Prozent fahren. Aber mit der Leistung und dem Motorrad bin ich zufrieden.»

Marc-Reiner Schmidt, Platz 3/4: «Ich habe einen Muskelriss am Trizeps. Sie wollten, dass ich ins Krankenhaus gehe, aber ich habe jetzt Schmerzmittel und fahre heim und dort ins Krankenhaus. Da lasse ich dann mal nachschauen. Ich bin froh, dass wir mit Deutschland noch aufs Podium fahren konnten. Wir hatten ein bisschen Pech und etwas Glück war auch im Spiel. Ich freue mich für das Team und mich über das gute Ergebnis. Ich habe mit dem dritten Platz gerechnet, das war auch das Ziel vom Rest der Mannschaft. Wie bei den Nations immer, kann alles Mögliche dazwischenkommen. Es hat super Spaß gemacht zu fahren und ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Im ersten Lauf von Platz 5 noch vor auf 3 und hinter Adrien Chareyre und Mauno Hermunen als Dritter ins Ziel zu kommen, war mein persönliches Highlight. Und im zweiten Lauf von 21 trotz Sturz und Verletzung vor auf 6 (nach korrigiertem Klassement auf 4 – die Redaktion) war auch ganz okay.»

Thomas Deitenbach, Teammanager: «Die Nations schreiben eigene Gesetze. Es freut mich unheimlich für die Jungs. Wenn du als Bilanz hast, dass zwei von drei Fahrern verletzt sind und du trotzdem auf dem Podium stehst, kann man schon sagen, dass das verdient ist. Es war natürlich schade, das gerade Bernd als der routinierteste von allen es eigentlich weggeschmissen hat. Das ist schon bitter, aber da ärgert er sich am allermeisten drüber. Markus Class hat nach dem Umstieg auf den Viertakter einen Klassejob gemacht und Marc-Reiner Schmidt hat das gemacht, womit insgeheim alle gerechnet haben, dass er nämlich richtig Rock’n’Roll macht. Vor allem Respekt, nach dem Ausrutscher im letzten Lauf als ihm das Vorderrad wegrutschte und er sich einen Muskelriss im Oberarm zugezogen hat. Er hat tierisch Schmerzen und kann den Arm kaum heben und sollte eigentlich ins Krankenhaus. Damit dann noch ungefähr 1/3 des Rennens weiterfahren und Platz 4 heimbringen, ist eine richtig starke Leistung, die er abgeliefert hat. Dann kann man nicht meckern und kann nur stolz sein.»

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