Gefordert: Die Supersport-WM braucht eine Revolution

Kolumne von Kay Hettich
Schafft es die Aprilia RS 660 zum Serienmotorrad? Hoffentlich

Schafft es die Aprilia RS 660 zum Serienmotorrad? Hoffentlich

Soll die Supersport-WM mittelfristig nicht zu einem Yamaha-Cup verkommen, braucht es ein neues Konzept. Die Hersteller weisen der FIM und Dorna mit ihren aktuellen Modellen und Konzepten die Richtung.

Mit Kallio-Pilot Sandro Cortese gewann Yamaha nicht nur die Supersport-WM 2018, der Hersteller mit der Stimmgabel im Logo nahm sogar die Top-5 der Gesamtwertung in Beschlag. Alle zwölf Saisonrennen wurden von Yamaha-Piloten gewonnen, oftmals wurde das gesamte Podium von ihnen eingenommen.

Und die Konkurrenz: MV Agusta erreichte mit Raffaele De Rosa immerhin fünf Top-3-Ergebnisse, Honda nur eines. Podestplätze von Kawasaki und Triumph? Fehlanzeige. Aprilia, Ducati, KTM und Suzuki waren erst gar nicht vertreten.

Trotz spannender Rennen kann es so nicht weitergehen – gerade die seriennahe Motorradweltmeisterschaft lebt von der Vielfalt!

Doch die klassische Supersport-Klasse bis 600 ccm liegt am Boden, nur Yamaha hat ein aktuelles Motorrad im Programm. Die Honda CBR600 wird in Europa nicht mehr angeboten, die aktuelle Kawasaki ZX-6R hat in Wirklichkeit 636 ccm und entspricht nicht dem Reglement – gefahren wird mit dem Modell von 2009. Die Dreizylinder-Bikes von MV Agusta und Triumph fristen am Markt nur ein Nischendasein.

Die Suzuki GSX-R 600 ist nicht konkurrenzfähig, Aprilia, Ducati und KTM haben kein reglementskonformes Motorrad im Angebot.

Es ist offensichtlich, dass die Supersport-WM neu aufgestellt werden muss!

Dass die mittlere Kategorie am Markt dennoch gefragt ist, zeigen aktuelle Modelle und Konzepte verschiedener Hersteller.

Neu im Programm hat Honda die CBR650R (Reihenvierzylinder mit 649 ccm), die mit 95 PS zwar kein ultimativer Sportler, aber als Basis dienen könnte. Die aktuelle Kawasaki ZX-6R mit demselben Motorkonzept hat 636 ccm und leistet 130 PS.

Und Ducati? Das Supersport-Reglement erlaubt Zweizylinder-Motoren maximal 750 ccm, kein Motorrad aus Bologna passt. Die Ducati Supersport hat zwar 937 ccm, der V2-Motor ist mit 110 PS aber im Bereich der Konkurrenz.

Als Studie stellte Aprilia auf der Motorradmesse EICMA die RS660 vor. Der Zweizylinder-Motor wurde vom V4 der RSV4 abgeleitet und sollte von der Leistung im Bereich der Honda liegen. Dass wir dieses Motorrad auf der Straße sehen werden, ist angesichts der positiven Reaktionen des Publikums nicht unwahrscheinlich.

Was scheinbar nur fehlt, um mehr Marken den Zugang zur Supersport-WM zu ermöglichen, ist eine funktionierende Balanceregel wie in der Supersport-WM 300. In der Nachwuchsklasse treten verschiedene Motorenkonzepte mit einem Hubraum zwischen 321 ccm und 471 ccm gegeneinander an, Yamaha, Kawasaki und KTM gewannen Rennen.


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