Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Kollision, Stürze, Beschuldigungen – und die Wahrheit

Von Ivo Schützbach
Thomas Gradinger (Kallio Yamaha) und Lucas Mahias (Puccetti Kawasaki) wurden bei der Supersport-WM in Imola Opfer eines technischen Problems an Jules Cluzels Yamaha R6.

In der zehnten von 17 Runden krachte es im Autodromo Enzo e Dino Ferrari: Der spätere Sieger Randy Krummenacher führte vor seinem Evan-Bros-Yamaha-Teamkollegen Federico Caricasulo, Jules Cluzel, Lucas Mahias und Thomas Gradinger. Die Top-5 lagen innerhalb einer Sekunde, jeder von ihnen hatte Sieg- oder zumindest Podestchancen.

Gradinger war auf dem Weg zu seinem zweiten Podestplatz in seiner jungen WM-Karriere, Vizeweltmeister Mahias war zum ersten Mal seit seinem Wechsel von Yamaha zu Kawasaki konkurrenzfähig.

Doch dann war Cluzel in der Schikane vor Start/Ziel auf einmal eine Spur langsamer als normal, Mahias fuhr ihm aufs Hinterrad und stürzte, Gradinger konnte der schliddernden Kawasaki nicht ausweichen und crashte ebenfalls.

Während Mahias seine ZX-6R aufklauben, weiterfahren und sogar noch Achter werden konnte, war das Rennen für Gradinger vorüber. «Ich hatte absolut keine Chance, dem Motorrad von Lucas irgendwie auszuweichen», ärgerte sich der Oberösterreicher, der dadurch in der Weltmeisterschaft von Platz 4 auf 6 zurückfiel.

Fabien Foret, Supersport-Weltmeister 2002 und heute Riding-Coach von Jonathan Rea und Lucas Mahias, analysierte die Situation für SPEEDWEEK.com. «Für mich sah es so aus, als wäre Cluzel beim Schalten in neutral gekommen», erzählte der Franzose. «Wenn man genau hinsieht entdeckt man auch, dass er die Kurve zu spät anfuhr. Letztlich war das ein Rennunfall, daran kann man niemandem die Schuld geben. Wenn so etwas passiert, hast du als folgender Fahrer null Chance, das passiert alles viel zu schnell.»

Mahias machte seinem Unmut gegenüber Cluzel Luft, die Fingerzeichen waren eindeutig.

«Natürlich war er verärgert, aber über den Fehler von ihm, nicht über Cluzel selbst», ergänzte Foret. «Ärgerlich ist, dass ihn das wahrscheinlich Platz 3 gekostet hat. Das ist schade, er erlebt mit der Kawasaki eine schwierige Saison. Aber so ist der Rennsport. Positiv ist, dass er wieder konkurrenzfähig ist.»

Cluzel räumte später am Abend ein, dass er Probleme mit dem Getriebe hatte.

Dass sich Mahias’ Teamchef Manuel Puccetti bei der Rennleitung über Cluzel beschwert habe, verneint der Italiener entschieden: «Ich war weder bei der Rennleitung, noch habe ich Protest gegen Jules eingereicht.»

Bitter für Cluzel (78), Mahias (40) und Gradinger (40): Krummenacher und Caricasulo setzten sich als Erster und Zweiter im Rennen in der Gesamtwertung weiter ab, sie haben jetzt 115 und 93 Punkte auf dem Konto.

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