BMW lässt Aprilia, Ducati und Yamaha dumm aussehen

Von Ivo Schützbach
Obwohl BMW im Superstock-1000-Cup kein Werksteam einsetzt, sind die Bayern mit Roberto Tamburini titelfähig. BMW-Marketing-Direktor Udo Mark erklärt, wie das möglich ist.

Aprilia, Ducati und Yamaha schicken 2015 reinrassige Werksteams in den Superstock-1000-Cup. Kawasaki und Suzuki werksunterstützte Teams. Munter mitmischen im Konzert der großen tut BMW mit dem Italiener Roberto Tamburini. Der 24-Jährige gewann in Aragón, einer Nullrunde in Assen folgten zweite Plätz in Imola und Donington Park. Vor dem Rennen in Portimao am morgigen Sonntag liegt Tamburini hinter Aprilia-Werksfahrer Lorenzo Savadori auf Rang 2.

SPEEDWEEK.com sprach mit Udo Mark, Marketing-Direktor von BMW Motorrad Motorsport.

Welche Unterstützung erhält das Team von Tamburini?

Sie nehmen an der BMW Race Trophy Teil, wie viele andere auch. Sie fahren im Rahmen der Superbike-WM, da sind Ingenieure von uns vor Ort, die ihnen helfen. Das war dann schon der größte Support.

Jeder in die Race Trophy eingeschriebene Fahrer erhält den gleichen Support?

Es kommt darauf an, in welcher Rennserie er fährt. In den großen Rennserien haben wir Ingenieure vor Ort. Die Teams können auch jederzeit bei uns anrufen oder E-Mails schreiben. Wir waren dieses Jahr schon in Südafrika, England, in der IDM, in Spanien und Italien. Wir versuchen auch den Teams die Chance zu geben, innerhalb des Kundensport-Kommunikationspakets auf sich aufmerksam zu machen und so Sponsoren zu finden. Sie können zeigen, dass sie auf der offiziellen BMW-Plattform vertreten sind.

Für die Motorräder leisten wir eine Basisunterstützung, diese werden ja immer komplexer. Das alles zusammen ergibt ein gutes Paket.

Tamburini hat in Aragón gewonnen, er fuhr Trainingsbestzeiten und ist Zweiter der Meisterschaft: Das sagt über die Schlagkraft eures Pakets einiges aus.

Ihm zuzusehen macht Spaß, das sagt viel über das Paket aus. Wir sehen in England, Brasilien und Südafrika, wo nach Stock-Reglement gefahren wird, dass BMW vorne dabei ist. Wenn du zwischen den Zeilen liest, erkennt man schon, dass das Modell 2015 für BMW noch mal ein Schritt nach vorne war. Ich durfte sie auch selber fahren, auch den direkten Vergleich zum Vorgänger, für mich ist das ein Riesenschritt von 14 auf 15. Nicht nur von der Motorleistung, sondern auch vom Handling und wie das Motorrad als Paket funktioniert. Dann die netten Goodies, die wir mittlerweile haben – hoch- und runterschalten ohne Kupplung. Das hilft alles ein bisschen, unterm Strich ergibt das ein stimmiges Paket.

Ducati, Yamaha und Aprilia leisten sich im Superstock-1000-Cup ein echtes Werksteam, Kawasaki tut relativ viel, sicher mehr als BMW. Machen diese Hersteller ihren Job nicht richtig oder ist eure Basis so gut, dass ihr es nicht nötig habt, diesen Aufwand zu betreiben?

Es geht immer ums Gesamtpaket. Da gehört nicht nur das Motorrad dazu, sondern auch der Fahrer und das Team. Sehr oft ist ein Team, das gemeinsam funktioniert, sehr stark. Tamburini ist ein wunderschönes Beispiel. Er fühlt sich wohl auf dem Motorrad, hat Spaß beim Fahren, er hat keinen Druck, er findet es einfach geil. Das bringt oftmals auch eine sehr gute Rundenzeit. Natürlich brauchst du eine gute Basis vom Motorrad, keine Frage.

Wir sehen auch in allen Vergleichstests: Die BMW ist ein supergutes Paket.

Ich möchte nicht sagen, dass die anderen alles falsch machen und wir alles richtig, wir haben auch mit dem Fahrer ein bisschen Glück gehabt. Tamburini ist der Einzige, der da vorne mithalten kann.

Wobei die anderen Hersteller auch sehr gute Fahrer haben, Tamburini ist nicht besser als deren Werkspiloten – und trotzdem erfolgreich. Das spricht für BMW.

Das stimmt. Aber nimm mal den Sylvain Barrier, er ist ein superschneller Rennfahrer. Aber irgendwie passt es für ihn im Moment nicht zusammen und er kann es nicht umsetzen.

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