Julian Puffe: Bremsscheibe schuld an seinem Unglück

Von Ivo Schützbach
Am dritten Mai zog sich Julian Puffe bei einem Testrennen in Misano eine starke Gehirnerschütterung sowie Nackenprellungen zu. Nach fünf Wochen Pause kehrte er bei der Superstock-600-EM in Portimao zurück.

Als 17. verlor Julian Puffe im ersten Portimao-Training 2,4 sec auf die Superstock-600-Spitze, sein Comeback verlief nach beinahe fünf Wochen Verletzungspause problemlos. SPEEDWEEK.com sprach mit dem 19-Jährigen aus dem Team MTM - HS Kawasaki.

Wie geht es dir?

Soweit wieder ganz gut. Ich habe noch Probleme mit dem Nacken, da sind ein paar Muskeln verletzt. Das wird sich auch noch eine ganze Weile ziehen, beim Fahren ist es aber ganz okay.

Kopfweh und Schwindelgefühle sind weg?

Noch ist alles gut, ich denke, das ist in Ordnung.

Den Sturz hast du gut weggesteckt?

Mit dem Kopf habe ich keine Probleme, dass ich wegen des Bremsversagens Angst habe. Das ist nicht der Fall. Ich weiß auch nichts von dem Sturz.

Konntet ihr herausfinden, wodurch das Bremsversagen verursacht wurde?

Das lag an den Bremsscheiben. Wahrscheinlich hatte ich einen Schlenker mit dem Lenker, die Bremsscheiben waren einiges schwimmender gelagert als jene, die wir jetzt fahren, als die Standard-Bremsscheiben. Dadurch hat es die Bremsbacken wahrscheinlich auseinandergedrückt. Hätte ich noch vier- oder fünfmal an der Bremse gepumpt, wäre auch wieder Bremsdruck dagewesen. Aber die Auslaufzone war so gering, dass ich nur kurz in die Bremse greifen konnte, dann musste ich runterspringen.

Was für ein Bremssystem verwendet ihr jetzt?

Wir sind wieder auf den Standard-Bremsscheiben. Wir konnten nach dem Crash nicht alles genau nachvollziehen. Die Bremsbeläge waren alle drin, die Bremse hatte keinen Defekt. Es muss an den Bremsscheiben gelegen haben. Mein Teamkollege hatte in Imola im Rennen ein ähnliches Problem. Daraus konnten wir schließen, dass es daran lag.

Mit den Standardscheiben hast du das Problem, dass es an Bremsleistung fehlt?

Ja, ich muss viel früher bremsen und kann auch nicht so gut in die Kurve einlenken, weil es an Bremspower in der Kurve fehlt. Ich kann nicht so bremsen, wie ich will.

Was ist die Lösung?

Ich verwende jetzt noch mal andere Bremsbeläge und wir verstellen noch etwas am Bremshebel, damit ich mit mehr Druck bremsen kann.

Konntest du vor Portimao auf dem Motorrad testen?

Wir wollten einen Ein-Tages-Test auf dem Nürburgring machen, das fiel aber leider ins Wasser. Wir waren vor Ort, hatten aber den kompletten Tag nur Regen. Zweimal war ich Supermoto fahren, ich habe jetzt deswegen aber kein schlechtes Gefühl, alles ist in Ordnung.

Konntest du dich körperlich auf Portimao vorbereiten oder stand die Erholung im Vordergrund?

Die letzten zwei Wochen habe ich angefangen ziemlich hart zu trainieren. Ich musste aber erst abwarten, bis ich keinen Schwindel und keine Kopfschmerzen mehr hatte und bis es mit dem Nacken wieder ging. Teilweise konnte ich mich gar nicht mehr bewegen. Ich hoffe, dass mein Training reicht. Nach dem Rennen werde ich im Training alles geben, um wieder halbwegs auf meine Form zu kommen.

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