Stefano Domenicali Steckbrief

Stefano Domenicali

Stefano Domenicali

Management
  • Vorname: Stefano
  • Nachname: Domenicali
  • Nationalität: Italien
  • Geburtsdatum: 11.05.1965 in Imola, Italien (58 Jahre, 11 Monate und 7 Tage)
  • Hobbys: Basketball, Berge, Flugzeuge

Stefano Domenicali wuchs als Sohn eines Bankiers auf. Schon sehr früh zeigte sich, dass er ein Herz für den Motorsport hat.

Er studierte Betriebswirtschaft an der Universität von Bologna, bevor er 1991 zu seinem bisher einzigen Arbeitgeber Ferrari kam. Er arbeitete zunächst in der Administration des Unternehmens. Von 1992 – 1994 war er Direktor auf der Rennstrecke von Mugello. Er war dort unter anderem für die Modernisierung der Ferrari-eigenen Anlage verantwortlich.

1995 wechselte Domenicali in die Rennabteilung von Ferrari und war dort zunächst im Personalwesen. Ausserdem kümmerte er sich um Sponsoren der Scuderia. 1996 stieg er ins Management des Rennteams auf. Nachdem er einige Zeit für die Logistik der Scuderia verantwortlich war, übernahm er 2002 die Rolle des Sportdirektors.

Am 12. November 2007 gab die Scuderia die Ernennung von Domenicali zum neuen Teamchef bekannt. Domenicali wurde damit Nachfolger von Jean Todt.

Der Italiener blieb bis April 2014 am Ruder von Ferrari, dann musste jemand den Kopf dafür hinhalten, dass Fernando Alonso jahrelang den WM-Titel verpasste. Dieser Sündenbock hiess Domenicali.

In den letzten zehn Jahren ist bei Ferrari kein Stein auf dem anderen geblieben. Die komplette Führungsriege ist ausgetauscht worden. Viele langjährige Mitarbeiter mussten ihren Hut nehmen: Teamchef Stefano Domenicali im Frühling 2014, Motorenchef Luca Marmorini im Sommer danach, der langjährige Präsident Luca Cordero di Montezemolo im Spätsommer, um nur die wichtigsten drei zu nennen.


Domenicalis Nachfolger Marco Mattiacci war ein Quereinsteiger, er kam als erfolgreicher Chef von Ferrari Nordamerika zur Formel 1. Doch der Römer trat ein schweres Erbe an. Der Ferrari F14T, der ihm Stefano Domenicali überlassen hatte, war unheilbar schlecht. Nach nur einem halben Jahr war Mattiacci wieder weg.

Im Dezember 2014 wurde auch Chefdesigner Nikolas Tombazis in die Wüste geschickt. Ihm wurde vorgeworfen, jahrelang zu konservativ entwickelt zu haben.

Mattiacci-Nachfolger Maurizio Arrivabene erlebte das Gleiche wie Domenicali: Arbeit mit einem mehrfachen Weltmeister, dieses Mal war es Sebastian Vettel, wieder kein Titel.

Besonders bitter – Ferrari schien zu Saisonbeginn 2018 und bis in den Sommer hinein das bessere Fahrzeug zu besitzen, so wie damals mit Alonso, so wie bei Ferrari auch 2022 mit Charles Leclerc. Die Geschichte wiederholt sich.

Im Dezember 2014 übernahm Domenicali den Vorsitz der Einsitzer-Kommission des Autosport-Weltverbands FIA. Er war beratend für Audi tätig, um ein mögliches Engagement in der Königsklasse zu prüfen. Danach arbeitete Domenicali jahrelang als Geschäftsleiter des Sportwagenherstellers Lamborghini.

Am 25. September 2020 dann ein Paukenschlag. Das US-amerikanische Medienunternehmen Liberty Media, Besitzer der Formel-1-Gruppe, wechselte den Geschäftsleiter der Königsklasse aus: Der Italiener Stefano Domenicali wurde als Nachfolger des US-Amerikaners Chase Carey bestätigt.

Liberty-Media-CEO Greg Maffei: «Wir sind sehr glücklich, dass wir Stefano Domenicali verpflichten konnten. Stefano bringt reiche Erfahrung mit der Formel 1 mit und konnte grosse Erfolge feiern, und dank seiner zusätzlichen Arbeit bei Audi und Lamborghini ist er auch fähig, ein grösseres Bild im Auge zu behalten.»

Domenicali war eine gute Antwort für jene Formel-1-Fans, welche den Eindruck haben, die Amerikaner würden aus der Königsklasse mehr und mehr einen Kunstzirkus machen. Der Italiener ist allseits beliebt, gut vernetzt, ist integer, bei aller Liebe für die Formel 1 auch ein rationaler Mensch.

Stefano: «Die Formel 1 war immer Teil meines Lebens, und ich freue mich sehr auf dieses neue Kapitel. Ich bin auch während meiner Zeit bei Audi und Lamborghini dem Sport immer verbunden geblieben, etwa in der Einsitzer-Kommission der FIA. Die Arbeit mit Rennställen, Rennveranstaltern und Sponsoren wird spannend.»

 
Domenicali führte den Supertanker Formel 1 mit kundiger Hand durch das zweite Pandemie-Jahr, und er setzte einige Pläne um: Die von Sportchef Ross Brawn angedachten Sprintrennen, drei 2021, drei 2022, 2023 werden es sechs sein. Dazu steht auch der Ablauf des GP-Wochenendes anhaltend auf dem Prüfstand, auch wenn Zweitagesveranstaltungen verworfen worden sind. Domenicali: «Alle GP-Organisatoren haben den Wunsch geäussert, ihren Zuschauern das volle Programm von drei Tagen bieten zu wollen, und diesen Wunsch müssen wir respektieren.»

Stefano Domenicali betont aber: «Wir fahren unsere Antennen in jede Richtung aus, wenn es darum geht, unseren Sport attraktiver zu gestalten.»

Viel zu reden gibt etwa das Ausbauprogramm der Formel-1-WM, für die Saison 2023 waren (vor der Streichung des China-GP) 24 Läufe geplant! Domenicali: «Das Ziel besteht darin, ungefähr ein Drittel der Weltmeisterschaft in Asien auszutragen, ein Drittel in Europa und ein Drittel in Amerika. Dazu ist die Rückkehr nach Südafrika geplant. Kein Veranstalter eines klassischen Grand Prix darf sich seiner Sache sicher sein.»

 
Auch das Format des Rennwochenendes soll prickelnder werden. Domenicali: «Wir müssen neue Formate ausprobieren, es wäre einfach, Ausreden zu finden, dies nicht zu tun. Aber es geht hier um ein Lebensprinzip. Die Puristen rümpfen natürlich die Nase, aber wenn wir zurückblicken, dann gab es in der Formel 1 zum Beispiel Dutzende verschiedener Quali-Formate. Wir können es uns nicht leisten, auf mehr Spektakel zu verzichten.»

«Ich will, dass die Fahrer ständig um etwas kämpfen müssen, das im WM-Kampf zählt. Sprintrennen sind nur das erste Beispiel, und sie sind verbesserungsfähig. Ich will, dass auch freie Trainings am Freitag aufgewertet und vielleicht dafür Punkte vergeben werden. Ich will, dass der Freitag mehr Relevanz erhält, im Hinblick auf ein Rennen am Samstag, möglicherweise anstelle eines dritten Trainings, möglicherweise auch mit dem Stilmittel einer umgedrehten Startaufstellung.»

«Alles kommt auf den Tisch. Ich weiss, dass viele Fans umgedrehte Startaufstellungen ablehnen. Aber wir haben bei einigen Gelegenheiten erlebt, wie spannend es ist, wenn die Stars zu Aufholjagden gezwungen sind, wir erhalten mehr Überholmanöver. Wir haben die Verpflichtung, das alles ins Auge zu fassen.»

Domenicali half auch beim Weichenstellen für neue Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien, Miami und Las Vegas.

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