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Sensation: Reiti schneller als Baz mit BMW-Superbike

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger

Markus Reiterberger

Markus Reiterberger aus dem Team alpha Racing Van Zon BMW fährt bei der Superstock-1000-EM in Aragón in seiner eigenen Liga: Im Qualifying sicherte er sich mit 0,558 sec Vorsprung den ersten Startplatz.

Zum zweiten Mal nach seinem Wildcard-Einsatz im Oktober 2017 in Jerez wird Markus Reiterberger am Sonntagnachmittag (Start 15.15 Uhr) ein Superstock-Rennen von der Pole aus in Angriff nehmen.

Besonders beeindruckend ist, wie er sich Startplatz 1 sicherte. In 1:51,427 min fuhr er nicht nur 0,558 sec schneller als der zweitplatzierte BMW-Markenkollege Roberto Tamburini, er war auch 0,440 sec schneller als Loris Baz (Althea BMW) in der Superpole 1 der Superbike-WM!

Das Althea-Team scheint mit den Investitionen in die S1000RR nicht ausschließlich Fortschritte zu erzielen. Wobei Reiti zur Blamage vieler anderer Teams auch schneller war als alle Superbike-WM-Piloten ab Startplatz 13, unter ihnen Jake Gagne, Davide Giugliano, Leandro Mercado, Toprak Razgatlioglu, Patrick Jacobsen, Yonny Hernandez und Baz.

«Geil», grinste Reiti im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Theoretisch muss ein Superbike schneller sein, aber man weiß ja, wie gut die Stock-BMW funktioniert. Die BMW hat eine gute Serienbasis, dann muss man sie mit den edlen Teilen schneller machen. Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Wir haben so viel Erfahrung mit diesem Motorrad und der Abstimmung, es arbeitet einfach gut. Das zeigt sich in dieser Zeit – ich hatte aber nicht geglaubt, dass es so schnell geht. Die Zeit ist kernig. Letztes Jahr fuhr Rinaldi 1:52,2 min, im Aragón-Test fuhr ich schon 1:52,5 min, wobei die Idealzeit 1:52,0 min war. Für heute ging ich davon aus, dass ich 1:51 min schaffe. Aber grade so vielleicht – dann machten wir in der Früh aber einen guten Schritt nach vorne. Ich fühle mich mit dem Vorderreifen jetzt wohler.»

Die Gegner haben schnell erkannt, dass der Bayer dieses Jahr das Maß der Dinge sein wird. «Ich hatte im Quali eine Riesenschlange hinter mir», schilderte Reiti. «Ich gab schon in der ersten Runde alles, und fuhr einen Riesenvorsprung heraus. Dann hatte ich eine freie Runde – das war eine meiner besten Runden in meiner Karriere. Ich musste dann echt grinsen, als ich auf dem Dashboard 1:51,4 min sah. Ganz perfekt war die Runde nicht, aber sehr gut. Ich habe brutal spät gebremst und die Kiste in die Kurven gebogen, mit viel Risiko.»

Start gewinnen und weg

Reiterberger ist nicht nur über eine Runde herausragend schnell, sein Rennspeed passt ebenfalls. «Im dritten freien Training war ich der Einzige, der acht Runden in 1:52 min gefahren ist», hielt der 24-Jährige fest. «Sandi fuhr zweimal 1:52 min, Tamburini und noch zwei andere eine – der Rest fuhr 1:53 oder sogar 1:54 min. Ich weiß natürlich nicht, wie sehr da alle Gas gegeben haben, aber die hatten auch alle einen neuen Reifen aufgezogen.»

Das Ziel ist am Sonntag den Start zu gewinnen und weg zu fahren? «Das wäre ideal», schmunzelte das BMW-Ass. «Ich glaube schon, dass die anderen arbeiten werden, um mitzukommen. Wenn einer weit vorne ist, dann ist das ein Anreiz, dass man weitermacht. Wenn es enger beisammen ist, dann sagt jeder jaja. Für mich ist das eine Erleichterung. Je größer der Abstand zum Verfolger, desto besser kann ich schlafen. In Jerez lagen wir im Quali alle eng beisammen und im Rennen schafften wir trotzdem einen großen Unterschied. Mit diesen Reifen ist besonders die Rennpace wichtig. Die Reifen sind wirklich gut, abartig, dass man mit einem Straßenreifen so schnell fahren kann. Aber man muss auf die Distanz schauen, die Hinterreifen lassen ziemlich schnell nach und drehen dann brutal durch. Mit dem Drift muss man erst mal zurechtkommen – man darf den Reifen durch den Drift auch nicht aufarbeiten, sonst geht er in Rauch auf. Deshalb muss man in dieser Klasse sehr viel mit der Traktionskontrolle arbeiten. Ich hoffe, dass wir das mit den BMW-Elektronikern noch ein bisschen verfeinern können. Aber vom Rennspeed sind wir sicher vorne dabei.»

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