Supermoto-DM Harsewinkel: Die Retro-Welle

Von Thomas Deitenbach
Markus Class führt vor Lukas Höllbacher

Markus Class führt vor Lukas Höllbacher

Retro ist gerade angesagt, vor allem beim Thema Motorrad. Auch beim Auftakt der Deutschen SuperMoto-Meisterschaft in Harsewinkel war ein bisschen 1990er-Jahre-Feeling angesagt.

Zum 20. Jubiläum der Internationalen Deutschen Supermoto-Meisterschaft gab es ein prall gefülltes Teilnehmerfeld, eine Zuschauerkulisse wie zur Jahrtausendwende und Zweitakter an der Spitze. Und selbst das öffentlich-rechtliche TV (WDR «Sport im Westen») tauchte mit einem Großaufgebot im ostwestfälischen Emstalstadion auf.

Eine neue Klassenstruktur war das bestimmende Thema im Vorfeld der neuen Saison. Der Hubraum spielt keine Rolle, das Leistungsniveau der Fahrer ist entscheidend. So gibt es auch wie zu Beginn des SuperMoto wieder nur eine Top-Klasse S1, die allerdings im Gegensatz zur WM nicht bei 450 Kubik (Viertakt) / 250 Kubik (Zweitakt) begrenzt ist. Das öffnet den Zweitaktern die Türe, die mit rund 380 Kubik Hubraum antreten.

Neben Markus Class sitzt jetzt in Deutschland auch der Österreicher Lukas Höllbacher auf so einem Husqvarna «Smoker». Und die beiden Teamkollegen dominierten von Trainingsbeginn an auf den von Ex-Meister Jochen Jasinski vorbereiteten Bikes das Geschehen. Das Projekt Doppelspitze geriet allerdings zum Ende des Zeittrainings in Gefahr.

Bei der Jagd nach der Pole hatte Höllbacher am Table einen furchterregenden Abflug und landete erst einmal im Krankenhaus. Doch der Bäckergeselle ist hart im Nehmen und tauchte am Abend wieder im Fahrerlager auf. Komplettiert wurde die erste Reihe mit den beiden Suzukis von Lokalmatador Andre Plogmann und Ex-Champion Petr Vorlicek, der wieder zu seinen DM-Wurzel zurückgekehrt ist.

In Lauf 1 holte Höllbacher den Holeshot, gefolgt von Class, Plogmann, dem erstaunliche Österreicher Manuel Hagleitner (KTM) und Vorlicek. Diese fünf setzten sich auch rasch vom restlichen Feld etwas ab und machten die Podestränge unter sich aus. Nach einem Drittel der Distanz ging Class an die Spitze, und Vorlicek schob sich auf Platz 4 vor. Class baute seine Führung kontinuierlich aus, während Höllbacher kurz zu Boden musstte und auf Platz 5 zurück fiel. In den letzten Runden machte sich Vorlicek noch am Hinterrad von Plogmann bemerkbar. Zweimal kam er auf gleiche Höhe, doch letztendlich verzichtet der Tscheche auf einen finalen Kraftakt gegen seinen Teamkollegen und wurde Dritter.

Beim zweiten Rennen liess Class schon beim Start nichts anbrennen und übernahm sofort die Führung. Höllbacher konnte das Tempo mitgehen, kam aber nie wirklich in Schlagdistanz. Dennoch zeigte sich der junge Österreicher zufrieden bei der Siegerehrung: «Ich hatte schon einen Brummschädel nach dem Abflug gestern, deswegen auch mein Fehler im ersten Lauf. Aber jetzt habe ich hinter Markus viel lernen können, welche Linien man mit dem Zweitakter fahren muss, das macht riesigen Spaß!»

Vorlicek kam beim Start wieder nicht optimal weg, schnappte sich aber im Laufe des Rennens sowohl Hagleitner als auch am Ende Plogmann und landet damit erneut auf dem Podium. «Es ist schön, wieder hier zu sein. Ich habe viel Freunde in der DM, und hier gibt es auch eine tolle Zuschauerkulisse», meinte der ehemalige WM-Pilot mit einem Augenzwinkern. Auch hinter dem Kampf um die Podiumsplätze wurden die Besucher mit hautnahen Fights bis zur Zielflagge bestens unterhalten. Bis über die Top-10 hinaus kreuzten teilweise bis zu drei Fahrer innerhalb einer Sekunde nach fast 20 Minuten Renndistanz den Zielstrich. Das macht Lust auf mehr!

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