Ana Carrasco: Kann eine Frau MotoGP-Rennen gewinnen?

Von Ivo Schützbach
2019 mit der Nummer 1: Ana Carrasco

2019 mit der Nummer 1: Ana Carrasco

Als erste Frau wurde Ana Carrasco 2018 auf der Rundstrecke Weltmeisterin in einer Solo-Disziplin. «In vier oder fünf Jahren kann ich MotoGP fahren», glaubt die 21-jährige Spanierin.

Ana Carrascos Titelgewinn in der Supersport-WM 300 hat es weltweit in Zeitungen, Magazine und auf Websites geschafft, die normalerweise nicht über Motorradrennsport berichten. Aber eine Frau, die es allen Männern in ihrer Klasse gezeigt hat, ist eine Geschichte wert. Dass die 21-jährige Spanierin äußerst adrett, charmant und nicht auf den Mund gefallen ist, trägt außerdem zu ihrer Beliebtheit bei.

Der Titelgewinn hat ihr viel Selbstvertrauen gegeben, Kawasaki hat ihren Wert erkannt und lässt sie 2019 im Werksteam neben Jonathan Rea und Leon Haslam starten.

Zwar wird sie dieses Jahr versuchen ihren Titel zu verteidigen, mittelfristig strebt sie aber nach höherem. «Ich weiß nicht, wann eine Frau in der Lage sein wird, in der MotoGP-Klasse zu gewinnen», erzählte Carrasco der spanischen Zeitung El Espanol. «Aber ich hoffe, dass ich die erste Frau sein werde, der das gelingt. Ich bin 21 Jahre alt, also noch immer sehr jung. Es gibt viel Raum für Verbesserungen. Ich halte es für möglich, dass ich in vier oder fünf Jahren MotoGP fahre.»

Carrascos Erfolge im GP-Sport sind überschaubar. 2013 war sie die erste Frau in der Moto3-WM. Sie sammelte in ihrer Rookie-Saison neun Punkte und belegte WM-Rang 21. In Valencia gelang ihr eine starke Leistung: Carrasco preschte auf Platz 8 vor Philipp Öttl, Miguel Oliveira und Romano Fenati.

Die Saison 2014 war für Carrasco aus unterschiedlichen Gründen nicht von Erfolg geprägt. Die letzten Rennen musste sie sogar auslassen, da Sponsorengelder fehlten. Sie blieb punktelos.

Für 2015 fand Carrasco wieder einen WM-Platz im RBA-Team, doch beim Vorsaison-Test in Jerez brach sich die damals 18-Jährige das rechte Schlüsselbein und erhielt für Katar Startverbot von den Ärzten. Auf dem Sachsenring folgte der nächste Rückschlag. Ana Carrasco und Maria Herrera stürzten im Moto3-Rennen nach einer Berührung heftig. Carrasco zog sich einen Bruch des linken Oberarmknochens nahe der Schulter zu und musste operiert werden. Sie verpasste den Indianapolis-GP sowie den Brünn-GP und gab ihr Comeback in Silverstone. Doch ihre Verletzung bereitete der Spanierin auch im weiteren Verlauf der Saison Probleme. Auch 2015 blieb Carrasco punktelos. Um ihren Platz im RBA-Team auch 2016 zu behalten, konnte sie nicht genügend Sponsoren auftreiben.

Nach ihrem GP-Aus versuchte sich Carrasco 2016 in der Moto2-EM; doch sie blieb punktelos.

Seit 2017 fährt sie in der Supersport-300-WM und konnte bereits in ihrem ersten Jahr in Portimao gewinnen, damals wurde sie WM-Achte.

2018 triumphierte Carrasco in Imola und Donington Park und gewann die WM mit einem Punkt Vorsprung auf ihren Landsmann Mika Perez. 2019 startet sie mit der Nummer 1, die Weltmeisterschaft beginnt am ersten April-Wochenende in Aragon/Spanien.

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