Jason Anderson schreibt für Husqvarna Geschichte

Kolumne von Thoralf Abgarjan
Jason Anderson bescherte Husqvarna heute in Las Vegas den ersten SX-WM-Titel ihrer 115-jährigen Firmengeschichte. Für die legendäre Offroadmarke ist das ein bedeutender Meilenstein.

Jason Anderson hatte den ganzen Tag über das große Bild vor Augen, minimierte das Risiko und verwaltete seinen Punktevorsprung von 14 WM-Zählern, den er nach Vegas mitbrachte. Platz 5 reichte dann auch bequem für den Gewinn der Meisterschaft, die er trotzdem noch sicher mit 9 Punkten Vorsprung vor Marvin Musquin gewann und damit seine Karriere krönte.

«Es war wirklich stressig heute», resümierte der neue Weltmeister nach dem Rennen. «Ich war extrem angespannt, doch wir haben mit dem Team zusammen konzentriert weitergearbeitet. Das wir nun dieses große Ziel erreicht haben, kommt mir noch immer surreal vor. Ich kann es noch gar nicht richtig fassen.»

Profikarriere mit nur einem Team
Jason Anderson kommt aus New Mexico. Seine gesamte Profikarriere verbrachte der 25-Jährige in nur einem Team (Rockstar Energy Racing KTM), das 2015 zu Husqvarna wechselte und zum Werksteam auserkoren wurde. 2014 gewann Anderson auf KTM die Lites-Westküstenmeisterschaft. Danach wechselte er in die 450er Klasse. Seitdem ging es mit Andersons Karriere zwar nicht sprunghaft aber stetig nach oben: Nach den Plätzen 7, 3 und 4 folgte nun der Titel in der Königsklasse des Supercross.

Anderson: Kein Supertalent wie Roczen
Anderson galt nie als Supertalent wie zum Beispiel Ryan Villopoto, Ken Roczen, Eli Tomac oder Justin Barcia. Er arbeitete eher still und beharrlich - aber hart. Anderson ist auch kein Entertainer neben der Strecke. Seit er von Aldon Baker trainiert wird, kann er auf seine Fitness vertrauen. Er schaffte es immer wieder, sich an schlechten Tagen aus Tiefs zu befreien und dabei noch genügend Punkte zu sammeln. Er erreichte in dieser Saison nur 4 Siege in 17 Rennen. Zum Vergleich: Eli Tomac stand dieses Jahr genau doppelt so oft auf dem obersten Treppchen, achtmal! Aber: In der Supercross-WM geht es eben nicht nur um Siege, sondern um Punkte. Anderson ist ein absolutes Arbeitstier. Er hat nun das erreicht, wovon Talente wie Tomac, Barcia oder Roczen heute noch träumen müssen.

Die sportliche Karriere von Jason Anderson auf einen Blick:
2011 - P15 US-SX-Lites East, KTM
2012 - P5 US-SX-Lites West, KTM
2013 - P4 US-SX-Lites West, KTM
2014 - US-SX-Lites-Westküstenmeister, KTM
2015 - P7 Supercross WM, Husqvarna
2016 - P3 Supercross WM, Husqvarna
2017 - P4 Supercross WM, Husqvarna
2018 - Supercross-Weltmeister, Husqvarna

Meilenstein für Husqvarna
Für die Marke Husqvarna, die den Slogan 'Pioneering since 1903' auf ihre Fahnen schreibt, ist der Gewinn der Supercross-WM ein ganz besonderer Erfolg! Die Supercross-WM gilt weltweit als die größte Herausforderung im Offroadsport. Keine andere Klasse aktiviert so viel Begeisterung unter den Zuschauern. In den USA sind nicht nur die Stadien mit über 70.000 Zuschauern regelmäßig ausverkauft, sondern die Rennen werden landesweit von Fox-Sports live übertragen und in die ganze Welt gestreamt. Genau deshalb wollen alle Hersteller diesen Titel, denn - wie das Beispiel KTM in den letzten Jahren eindrucksvoll zeigte - wer diesen Titel gewinnt, ist auch geschäftlich erfolgreich. Der US-Markt ist das bedeutendste Terrain für alle Hersteller. Hier lassen sich Siege unmittelbar in geschäftliche Erfolge ummünzen.

Weiterer Erfolg für Zach Osborne
Für Husqvarna wurde das Finale von Vegas doppelt veredelt, denn Zach Osborne verteidigte seinen Titel an der Ostküste. Er fuhr in der Spielerstadt auf Rang 7 ebenfalls auf Sicherheit und gewann die Meisterschaft dennoch mit 8 Punkten vor Jordon Smith (KTM). Zwei Meisterschaftsgewinne an einem Tag für Husqvarna. Wenn das kein Tag für die Geschichtsbücher ist?


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