Rätselraten um Honda-Werksfahrer Ken Roczen

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen fühlt sich schwach, kann aber die Ursache des Problems nicht finden

Ken Roczen fühlt sich schwach, kann aber die Ursache des Problems nicht finden

Die momentane Schwächephase von Ken Roczen (Honda) wirft auf beiden Seiten des Atlantiks viele Fragen auf. Roczen fühlt sich nach eigenen Angaben seit Wochen unwohl, ausgelaugt und müde.

Auch in den US-Medien wird über die akute Schwächephase von HRC-Pilot Ken Roczen gerätselt, der beim letzten Rennen in Indianapolis über Rang 8 nicht hinaus kam. Der Deutsche schaffte nur die zehntbeste Trainingszeit und musste sich mit Gegnern auseinandersetzen, denen er unter normalen Umständen in einem Rennen nicht begegnet.

Namentlich 450er-Rookie Zach Osborne, gerade von einer Schlüsselbeinfraktur genesen, hatte in Indianapolis von dem hinter ihm platzierten Deutschen nichts zu befürchten. Selbst die TV-Regie von NBCSN ging davon aus, dass Roczen, der von Platz 8 gestartet war, im Rennen einige Überholmanöver platzieren würde.

Aber Zweikampf und Aufholjagd blieben aus. Es passierte nichts. Roczen gelangte kaum in Schlagdistanz zu Osborne.

«Wer uns sagen kann, was mit Roczen los ist, verratet es uns bitte», kommentierte das US-Fachmagazin 'Racer-X' die Situation um den Deutschen.

Roczens Arbeitgeber Honda brauchte mehr als 3 Tage für ein offizielles Statement, welches beim weltgrößten Motorradkonzern inzwischen wie ein Staatsgeheimnis behandelt wird. An der Geschwindigkeit der Mitarbeiter der Honda-Presseabteilung wird es vermutlich kaum liegen. Aber die momentane Schwäche des Teams wird zum Politikum. Man erkauft sich den teuersten Supercross-Fahrer und fällt in der Meisterschaft gnadenlos zurück.

«Über Indianapolis gibt es nicht viel zu sagen», schreibt Roczen in seinem Statement, welches heute von HRC herausgegeben wurde. «Es war einfach kein gutes Wochenende für uns. Ich hatte in den letzten Wochen Probleme, die mich zurückgeworfen haben, so dass ich nicht trainieren konnte, um mein volles Potenzial auszuschöpfen.»

Roczen ist momentan nicht in Vollbesitz seiner Kräfte. Was es genau ist, lässt er offen. Einige spekulieren, dass er seine Erkrankung, die ihn schon vor Wochen niederstreckte, noch immer nicht vollständig auskuriert hat. «Ich versuche herauszufinden, was los ist und werde hoffentlich bald ein paar Antworten bekommen. Ich fühle mich ausgelaugt und müde, aber ich weiß nicht warum. Im Moment versuche ich, mich nur auf meine Aufgaben zu konzentrieren und will meinen Körper wieder auf das Level von Anfang des Jahres bringen.»

Mit 27 Punkten Rückstand zu Spitzenreiter Cooper Webb (KTM) bei nur noch 6 verbleibenden Rennen ist der WM-Zug für Roczen inzwischen abgefahren. Selbst wenn Webb einen Totalausfall hätte, klafft für den Deutschen noch eine Lücke von 13 Punkten zum zweitplatzierten Marvin Musquin, die in der zur Verfügung stehenden Zeit schwer zu schließen ist.

Eine WM-Podiumsplatzierung ist für Roczen mit 6 Punkten Rückstand zu Eli Tomac auf Rang 3 noch in Reichweite. Am kommenden Wochenende geht die Supercross-WM in Seattle in ihre 12. Runde.

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