Ken Roczen siegt im Georgia Dome von Atlanta!

Von Thoralf Abgarjan
Die achte Runde der Supercross-WM in Atlanta bescherte dem Team Red Bull KTM nicht nur den zweiten Saisonsieg von Ken Roczen, sondern auch ein weiteres Podium mit Ryan Dungey.

Das Aufeinandertreffen zwischen Justin Barcia und Ken Roczen beim letzten SX-WM-Rennen in Arlington verdeutlichte erneut die Unterschiede zwischen dem ruppigen, wilden Fahrstil von Justin Barcia und dem eleganten, geschmeidigen Stil von Ken Roczen. Die Antwort darauf, welches Konzept erfolgversprechender ist, gab in Atlanta nicht allein Roczen auf der Strecke, sondern auch Barcia selbst: «BamBam» flog bereits während der zweiten Qualifikation in einer Waschbrettsektion ohne Fremdverschulden über den Lenker, schlug hart ein und musste auf eigenen Füßen aber mit Schmerzen im Schulterbereich die Strecke verlassen. Zum Rennen trat der Honda-Werksfahrer nicht an.

Stewart mit Problemen auf rutschiger Strecke

Im Finale schossen sich zunächst die Suzuki-Piloten Mike Alessi und James Stewart als Führende in das Rennen. Nach wenigen Kurven kämpfte Stewart bereits mit Alessi um die Führung. Der Sieger der letzten beiden Rennen fackelte nicht lange und wollte die Kontrolle des Finales übernehmen, als er in einer harmlosen Rechtskehre über das Vorderrad wegrutschte und das gesamte Feld ziehen lassen musste. Mit Wut im Bauch und sehr soliden Rundenzeiten pflügte sich Stewart durch das Fahrerfeld und betrieb mit Platz 11 zumindest Schadensbegrenzung. Nach der achten Runde der Serie liegt er weiterhin in der Gesamtwertung auf Position 3.

Roczen: Ein Rookie unter Champions

Nach dem Start befand sich Roczen bereits in der Spitzengruppe, umringt von den beiden Multi-Champions Ryan Villopoto und Ryan Dungey. Dem gestürzten Stewart konnte der Thüringer gerade noch ausweichen, verlor aber bei diesem Manöver Boden auf die Verfolger. Da Villopoto mit Dungey beschäftigt war, konnte sich Roczen jedoch rasch wieder lösen, um Alessis Spitzenposition streitig zu machen. Diese für den Deutschen vergleichsweise einfache Aufgabe hatte es jedoch in sich: Zu schnell versuchte der KTM-Star Alessi innen zu kassieren, so dass er in der folgenden Sprungkombination an Schwung verlor und sein Trainingspartner Ryan Villopoto mit ausreichend Momentum über ihn hinweg flog.

Alessi konnte die Führung immerhin bis Runde 5 behaupten, bevor der Zug, bestehend aus Villopoto, Roczen und Dungey an ihm vorbei zog. Dieses Szenario ist Alessi in diesem Jahr sehr wohl bekannt, aber eher von Überrundungen. Im Georgia Dome von Atlanta fand der Routinier aber überraschend zu alter Stärke zurück. Am Ende reichte es für den Suzuki-Piloten immerhin auf einen respektablen 6.Platz.

Roczen trotz Erkältung konzentriert und abgebrüht

Mit nahezu identischen Rundenzeiten blieb der Abstand zwischen Villopoto und Roczen über weitere 10 Runden konstant. Plötzlich geriet der Meisterschaftsführende in eine ähnliche Situation wie zuvor Roczen: Er verlor auf dem rutschigen Boden an Haftung, strauchelte in einer Rechtskurve und büßte so viel Schwung für den nachfolgende Dreifachsprung ein, daß der Rookie an seinem Trainingspartner vorbei in Führung fliegen konnte.

Die Führungsarbeit von Roczen geriet trotz einiger heikler Überrundungen und sichtlicher Anstrengungen seitens Villopotos durch eine solide und blitzsaubere Fahrt bis zum Schluss nicht mehr in Gefahr. Der deutsche Rookie hat in Atlanta seinen zweiten Sieg in der 450-ccm-Königsklasse errungen!

«Ich fühlte mich wegen einer Erkältung heute nicht unbedingt gut und habe am Anfang einen kleinen Fehler gemacht. Villopotos Fehler konnte ich nutzen und an ihm vorbei gehen. Ich bin natürlich glücklich und das Ergebnis gibt mir Vertrauen für die nächsten Rennen», gab der MX2-Weltmeister von 2011 nach dem Rennen zu Protokoll. In der Gesamtwertung liegt der KTM-Werkspilot noch neun Punkte hinter Leader Villopoto.

Podium von Ryan Dungey

Red-Bull-KTM-Pilot Ryan Dungey komplettierte das Podium mit Platz 3. In der Punktetabelle liegt er nach diesem Ergebnis weiterhin auf Platz 4.

250 SX: Davalos gewinnt, Cianciarulo verteidigt Führung

Die zweite Runde der Ostküstenmeisterschaft war erneut von einer soliden Vorstellung der Piloten des Teams Monster Energy/Pro Circuit/Kawasaki geprägt. Der Shooting-Star von Arlington, Adam Cianciarulo, stürzte im Vorlauf und musste sich über das LCQ (Last Chance Qualifying) qualifizieren. Das hielt den Rookie jedoch nicht davon ab, im Finale den Start zu gewinnen und hinter seinem Kawasaki-Markenkollegen Martin Davalos, der in Arlington zweimal gestürzt war, auf Platz 2 zu fahren.

Das Podium wurde mit Justin Bogle komplettiert. Blake Baggett hatte einen schlechten Start und fuhr bzw. flog im Verlaufe des Rennens noch auf Platz 5 vor. Die Zuschauer bekamen dabei wieder unglaubliche Flugaktionen von Bagett zu sehen, mit denen er teilweise zwei Fahrer mit seinen spektakulären Sprüngen gleichzeitig kassierte.

Supercross-WM Atlanta /USA, 450 ccm

1. Ken Roczen, KTM
2. Ryan Villopoto, Kawasaki
3. Ryan Dungey, KTM
4. Wil Hahn, Honda
5. Justin Brayton, Yamaha
6. Mike Alessi, Suzuki
7. Broc Tickle, Suzuki
8. Weston Peick, Suzuki
9. Josh Grant, Yamaha
10. Andrew Short, KTM
11. James Stewart, Suzuki

Meisterschaftsstand 450 SX:

1. Ryan Villopoto, Kawasaki, 166
2. Ken Roczen, KTM, 157
3. James Stewart, Suzuki, 140
4. Ryan Dungey, KTM, 136
5. Justin Brayton, Yamaha, 130

Finale 250 SX Ostküstenmeisterschaft:

1. Martin Davalos, Kawasaki
2. Adam Cianciarulo, Kawasaki
3. Justin Bogle, Honda
4. Blake Wharton, Honda
5. Blake Baggett, Kawasaki
6. Vince Friese, Honda
7. James Decotis, Honda
8. Cole Thompson, KTM
9. Matthew Lemoine, Kawasaki
10. Mitchell Oldenburg, Honda

Meisterschaftsstand 250 SX Ostküste:

1. Adam Cianciarulo, Kawasaki, 47
2. Martin Davalos, Kawasaki, 45
3. Blake Baggett, Kawasaki, 38
4. Justin Bogle, Honda, 36
5. Vince Friese, Honda, 33

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