Tourist Trophy 2018: Rekorde für die Geschichtsbücher

Von Helmut Ohner
Verdiente Sektdusche durch Dean Harrison für Peter Hickman nach der Senior-TT

Verdiente Sektdusche durch Dean Harrison für Peter Hickman nach der Senior-TT

Die diesjährige Tourist Trophy wird lange in Erinnerung bleiben. In jeder Klasse wurden neue, teils unglaubliche Rundenrekorde aufgestellt und Michael Dunlop liegt bereits an der dritten Stelle der ewigen Bestenliste.

Nach einem Jahr, das von vielen wetterbedingten Abbrüchen, Verschiebungen und Absagen geprägt war, präsentierte sich die Tourist Trophy heuer im besten Licht. Während der gesamten 14 Tage von Training und Rennen herrschte auf der nur 572 Quadratkilometer großen Insel zwischen Irland und Großbritannien prächtiges Wetter vor. Kein Wunder also, dass sich die Stars der Road-Racing-Szene nicht zweimal bitten ließen.

Bereits im Training durchbrach Dean Harrison mit seiner Silicone Engineering Kawasaki auf dem 60,725 Kilometer langen Mountain Course die magische 17-Minuten-Schallmauer und meldete damit seine Anwartschaft auf den Sieg in der Superbike-Klasse an. Nach dem Nordiren Michael Dunlop, der vor zwei Jahren als Erster unter dieser Marke blieb, war der Brite damit erst der zweite Fahrer, dem dieses Kunststück gelang.

Im ersten Superbike-Rennen setzte Harrison mit 16:50,384 eine neue Bestmarke, die allerdings nur bis zur abschließenden Senior-TT halten sollte. Da wurde gleich viermal ein neuer absoluter Rundenrekord aufgestellt. Peter Hickman (Smiths Racing BMW) machte mit 16:50,202 den Anfang bevor Harrison mit 16:46,742 kontern konnte. Auf dem Weg zu seinem Sieg, schaffte Hickman die erste Runde mit einem Schnitt von mehr als 135 Meilen pro Stunde.

Auch Ben und Tom Birchall markierten einen neuen Meilenstein in der über 110-jährigen Geschichte des ältesten Motorradrennens der Welt. Im ersten Seitenwagen-Rennen verbesserten sie ihren eigenen Rundenrekord um über vier Sekunden, nur um im zweiten Rennen unter dem Druck ihrer Konkurrenten als erstes Gespann unter 19 Minuten zu bleiben. 18:59,018 (Schnitt 191,914 km/h) lautet nun die lange Zeit für unmöglich gehaltene Bestmarke.

Michael Dunlop, der sich mit drei weiteren Siegen hinter seinem Onkel Joey Dunlop (26) und John McGuinness (23) an die dritte Stelle der ewigen Bestenliste schieben konnte und jetzt bereits 18-mal bei der Tourist Trophy gewonnen hat, verbesserte die Rundenrekorde in den Klassen Supersport (17:31,328) und Lightweight (18:26,543). Die anderen Rekorde: Michael Rutter mit 18:34,956 in der Zero-TT und Hickman mit 16:50,501 in der Superstock-Kategorie.

Aus deutschsprachiger Sicht gibt es mit Julian Trummer einen aufgehenden Stern. In den Supersport-Rennen konnte sich der Österreicher kontinuierlich steigern. Wäre er im zweiten Supersport-Rennen nicht auf der Strecke stehen geblieben, weil er einen Defekt an seiner Maschine vermutete, hätte es wohl zu einem Top-20-Platz gereicht. Einen Glanzpunkt setzte er im Rennen der Lightweight-TT, das er an der neunten Stelle beenden konnte.

Bei aller Euphorie darf man aber nicht vergessen, dass es auch dieses Jahr mit Dan Kneen und Adam Lyon zwei Menschenleben zu beklagen waren und mit Steve Mercer liegt noch immer ein Fahrer mit schwersten Verletzungen im Krankenhaus. Es war sicherlich auch eine gehörige Portion Glück dabei, dass nicht mehr Opfer zu beklagen waren. Vor allem in der Senior-TT gab es ungewöhnlich viele Stürze, die zum Glück glimpflich verliefen.

Es waren aber nicht nur die Leistungen der Fahrer bemerkenswert, sondern auch die teilweise Unvernunft der Zuseher. Immer wieder ließ sich der eine oder andere nicht davon abhalten, die gesperrte Strecke zu überqueren, was auf der Isle of Man mittlerweile als Verbrechen gilt und hart bestraft wird. So wurde ein uneinsichtiger Zuschauer mit einer vierwöchigen Haftstrafe verdonnert und außerdem darf fünf Jahre nicht mehr einreisen.

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