TT: Wer sind die Favoriten?

Von Helmut Ohner
Fliegt John McGuinness weiteren Siegen entgegen?

Fliegt John McGuinness weiteren Siegen entgegen?

Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Ian Hutchinson werden heuer die Karten bei der Tourist Trophy neu gemischt.
Letztes Jahr gewann Ian Hutchinson bei der Tourist Trophy als erster Fahrer alle Solo-Rennen, doch heuer ist der 31-jährige Brite verletzungsbedingt zum Zuschauen verurteilt und gibt damit den Weg für seine Kollegen frei, sich in die Siegerlisten einzutragen.
 
Die besten Chancen auf weitere Triumphe hat zweifellos John McGuinness, immerhin liegt der Streckenrekordhalter mit seinem 15 Siegen in der ewigen Bestenliste hinter Joey Dunlop an zweiter Stelle. Viele Experten, allen voran auch Ian Hutchinson, räumen dem 39-jährigen Fahrer des Honda Legenden Team vor allem im Superbike-Rennen und bei der Senior-TT die besten Chancen ein, auch wenn ihm die junge Generation in den letzten Jahren nähergerückt sind.
 
Bruce Anstey wechselte heuer von Relentless Suzuki ins Team von Padgett Honda. Die Honda-Truppe verhalf im Vorjahr Ian Hutchinson zu seinem denkwürdigen fünffach Sieg. Der Neuseeländer, immerhin schon sieben Mal Erster bei einem TT-Rennen, steht somit absolut siegverdächtiges Material zur Verfügung. Er selbst hat in den Wintermonaten viel Zeit in seine Fitness investiert, um für die strapaziöse Veranstaltung bestens gerüstet zu sein.
 
Mit seinem Sieg im zweiten Supersport-Rennen konnte Michael Dunlop 2009 die Erfolgsgeschichte der Familie Dunlop fortsetzen. Vater Robert hat es auf fünf TT-Siege gebracht und Onkel Joey auf unfassbare 26. Der junge Nordire hat sich in den letzten Jahren zu einem konstant schnellen Fahrer weiterentwickelt, dem jeder Zeit ein Sieg zuzutrauen ist. Vor allem in den Klassen Supersport und Superstock wird er auf der Isle of Man nur schwer zu schlagen sein.
 
Guy Martin traut man schon seit Jahren Siege bei der TT zu, doch bis jetzt blieb ihm dieser Erfolg verwehrt. Fünf zweite und vier dritte Plätze hat der redselige Brite, der immer wieder mit seinen unverblümten Wortspenden für Aufregung sorgt, bisher auf seinem Erfolgskonto. Von seinem neuen Team Relentless Suzuki hat er die volle Unterstützung, endlich seinen grossen Traum vom TT-Sieg zu erfüllen. Noch nie waren die Voraussetzungen für den 29-Jährigen so gut wie dieses Jahr.
 
Cameron Donald war 2009 die dominierende Erscheinung bei der Tourist Trophy. Im Training liess der Australier eine Rekordrunde auf die andere folgen, doch im Abschlusstraining verletzte er sich bei einem Sturz und musste auf die Rennen verzichten. Nach einem schwierigen Jahr, in dem er seine und die Erwartungen des Teams nicht erfüllen konnte, scheint der zweifache TT-Sieger seine Form wieder gefunden zu haben, wie er beim North West 200 eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
 
Auch Conor Cummins zählte in der Vergangenheit zu den ernstzunehmenden Sieganwärtern. Der junge Lokalmatador verunfallte im Vorjahr bei der Senior-TT im Kampf gegen Hutchinson. Seine Verletzungen waren so gravierend, dass er monatelang ans Krankenbett gefesselt war und sich zahlreichen Operationen unterziehen musste. Es bleibt abzuwarten, ob Cummins wieder zum Favoritenkreis zu zählen ist oder ob er noch Zeit braucht, um wieder Anschluss an die Spitze zu finden.
 
Ob Keith Amor, Gary Johnson oder William Dunlop für einen Triumph beim schwierigsten Strassenrennen der Welt schon bereit sind, müssen sie erst unter Beweis stellen. Zum erweiterten Favoritenkreis muss man das Trio aber auf alle Fälle zählen.
 

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