Dylan Ferrandis (Yamaha): «Outdoors kann ich abhaken»

Von Frank Quatember
Nach der Motocross-WM MX2 2016 wechselte Dylan Ferrandis in die USA, um dort sein Glück zu suchen. Der Yamaha-Pilot im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Yamaha-Pilot Dylan Ferrandis (FRA) hatte beim US-Motocross Rennen in Muddy Creek nicht nur mit der enormen Luftfeuchtigkeit, sondern auch mit dem ungewohnten Tennessee-Track zu kämpfen. Dazu kam noch ein Startsturz, sodass der Franzose vor dem Klassiker in Red Bud kommendes Wochenende statt an der Spitze der Meisterschaft nur auf Rang 9 liegt.

Gegenüber SPEEDWEEK.com zeigte sich der ehemalige GP-Pilot frustriert vom bisherigen Verlauf der Outdoors. Ferrandis: «Es ist schade, dass ich in Hangtown beim Outdoor-Auftakt so schwer stürzte. Danach war der Kampf um die Meisterschaft erledigt. Aber auf das Podium in Glen Helen eine Woche später war ich richtig stolz, nicht jeder schafft das in so kurzer Zeit nach einem so harten Crash. Ich hatte generell Probleme mit der kurzen Pause zwischen SX und Outdoors. In nur zwei Wochen sollst du wieder fit sein und auch das Bike perfekt für draußen. Im GP hatte ich dafür einen kompletten Winter Zeit. In meiner ersten SX-Saison gab ich alles und ehrlich gesagt ging ich nicht zu 100 Prozent fit in die Nationals. Auch der Unterschied zwischen Ost- und Westküste ist enorm. Kein Wunder dass ich in Glen Helen gut gefahren bin, der Track ist ähnlich wie in Europa. Hier an der Ostküste sind die Strecken ganz anders und die hohe Luftfeuchtigkeit macht mir auch extrem zu schaffen. Aber nicht nur die Tracks sind komplett verschieden, die Jungs hier fahren auch praktisch das ganze Rennen über mit Vollgas. Ich bin normalerweise ein sehr aggressiver Fahrer, aber die Strecken hier in Amerika sind oft wie Autobahnen und alle fahren ein ähnliches Tempo. Beim Rennen in Colorado spielte außerdem die Höhe eine große Rolle, das wirkte sich negativ auf das Motorrad aus.»

Ferrandis startete sein US-Abenteuer 2016 nach dem Ende der GP-Saison. Der 23-Jährige aus Avignon begann praktisch bei Null. «Es ist ein Lehrjahr. Das war von vornherein klar, als wir im November hier ankamen. Außerdem hatte ich kurz zuvor eine schlimme Verletzung, als ich mir Arm und Bein beim GP in Frauenfeld brach. Dafür war meine SX-Saison nicht so schlecht. Die ersten Rennen waren hart, weil ich nicht wusste, was mich erwartet. Auch wenn ich ein paar Erfahrungen hatte von der europäischen Supercross-Serie, das hier war eine völlig andere Geschichte. Am Ende der SX-Saison habe ich mich richtig gut gefühlt, ich konnte insgesamt zweimal auf das Podium fahren und in Vegas ein gutes Ergebnis abliefern. Mein Podium in Daytona war ein sehr emotionaler Moment, eine Art Belohnung, denn es war für mich und meine Freundin nicht einfach, unser Leben komplett umzustellen. Ich hatte zum Beispiel in GP-Zeiten immer meine Freunde mit auf den Rennen und auch zum SX-Auftakt in Anaheim waren alle da. Das ging natürlich nicht so weiter und ich vermisse meine Leute sehr.»

Dylan lebt mit seine Freundin Nastasia normalerweise in einem Haus in Lake Elsinore CA, das Paar hat sich aber für die Ostküsten-Rennen in einem Appartment in der Nähe von Charlotte NC eingemietet. Als typischer Franzose ist Ferrandis ständig am Vergleichen mit seiner Heimat. «Die Ernährung hier in Amerika ist echt schwierig, meine Freundin und ich haben lange gebraucht, um uns ein bisschen daran zu gewöhnen. Du kannst nicht einfach wie zu Hause in ein Restaurant gehen und ein gutes Essen erwarten. Wir waren gestern Abend bei einem Italiener, das Essen war nicht gut und sie hatten keinen Wein im Angebot. Bei einem Italiener! Also da muss man schon oft beide Augen zudrücken.»

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