Schwerstarbeit für Beifahrer bei der Rallye Korsika

Von Toni Hoffmann
Die Beifahrer stehen meistens im Rallyesport im Schatten der Piloten, dennoch sind ein wichtiges Teammitglied in der Rallye-Weltmeisterschaft, beim vierten WM-Lauf auf Korsika müssen sie Schwerstarbeit leisten.

Das Team M-Sport nimmt die Weltmeisterschafts-Rallye Korsika mit seinen neu entwickelten Ford Fiesta WRC voller Zuversicht und als Tabellenführer in Angriff. Die Titelverteidiger Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) sowie Ott Tänak/Martin Järveoja (EST/EST) und Elfyn Evans/Daniel Barritt (GB/GB) haben zur Vorbereitung auf die "Rallye der 10.000 Kurven" über 1.200 Testkilometer auf der Mittelmeerinsel abgespult. Im Mittelpunkt standen dabei insbesondere das Dämpfer-Set-up sowie ganz generell die Asphaltabstimmung der rund 380 PS starken Turbo-Allradler, die auf dem in Köln-Niehl produzierten Kleinwagenmodell basieren.

Mit dem vierten Saisonlauf unterstreicht die Rallye-Weltmeisterschaft in diesem Jahr ihre Vielseitigkeit: Nach den zum Teil vereisten Wertungsprüfungen der Rallye Monte Carlo in den französischen Seealpen, den Schneepisten Schwedens und dem harten Schotter in den Höhenlagen Mexikos warten nun die schier endlos gewundenen Asphaltbänder Korsikas auf die Drifter-Weltelite. Dem Auftaktsieg des Ford Fiesta WRC bei der «Monte» folgten weitere Podiumsplatzierungen in Skandinavien und Mittelamerika. Bislang konnten drei der vier in der WRC eingeschriebenen Hersteller einen WM-Lauf gewinnen - auch dies ein Zeichen für die hohe Konkurrenzdichte und Spannung, die dieses Championat in diesem Jahr auszeichnet.

«Wir blicken der neuen Aufgabe optimistisch entgegen», betont Teamchef und M-Sport-Besitzer Malcolm Wilson. «Bereits bei der Rallye Monte Carlo haben wir unsere Fiesta WRC im Asphalt-Trimm ins Rennen geschickt, und alle drei Autos konnten Wertungsprüfungs-Bestzeiten setzen. Seither haben wir unsere Ford und die Abstimmungen weiter verfeinert. Unser Ziel ist es, erneut ein Topresultat abzuliefern - auch wenn wir wissen, wie schwierig dies auf Korsika sein kann.»

Die ‚Tour de Corse‘ gehört zu den Klassikern im WM-Kalender und gilt als Fall für Spezialisten. Die scheinbar unendliche Abfolge von schnellen Kurven und Spitzkehren stellt in Verbindung mit zumeist engen Bergstraßen, die einerseits von massiven Felswänden und andererseits von der steil abfallenden Küste begrenzt werden, speziell die Rallye-Beifahrer vor eine massive Herausforderung. Nirgendwo sonst fertigen sie so ausführliche Aufschriebe an wie auf Korsika, nirgendwo sonst führt selbst ein kleiner Fehler so schnell zum Ausfall.

«Eine Seite pro Kurve...», witzelt Ogier-Beifahrer Julien Ingrassia über den Umfang, den sein Aufschrieb für den vierten Saisonlauf erreicht. «Ohne Spaß: Ganz so viel ist es nicht, aber immer noch eine ganze Menge. Sicher hängt es mit der Detailverliebtheit zusammen, mit der die einzelnen Crews ihr ,Gebetbuch' erstellen. Für die 53,78 Kilometer lange Wertungsprüfung 9 kommen bei uns immerhin 94 Seiten zusammen. Damit all diese Informationen beim Fahrer auch ankommen, spielt der Rhythmus eine große Rolle, mit der ich ihm die Angaben im Wettbewerb vorlese. Am einfachsten lässt sich dies wie ein Musikstück erklären. Es darf keine Note fehlen und die Melodie muss stimmen, auch wenn es klingt, als würde es zu schnell abgespielt...»

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