Ott Tänak feiert Premierensieg auf Sardinien

Von Toni Hoffmann
Ott Tänak hat es endlich geschafft. Er feierte beim siebten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien seinen längst erwarteten ersten WM-Sieg.

Es lag in der heißen Luft auf der italienischen Ferieninsel Sardinien. Die Patzer der Konkurrenten, aber noch mehr die eigene Leistung führten Ott Tänak im Ford Fiesta WRC von M-Sport an die Spitze des siebten WM-Laufes. Insider wussten, Tänak wird diesmal den lange überfälligen Premierensieg in der Königsklasse schaffen. Der 29-jährige erlaubte sich im Gegensatz zur Konkurrenz auf den teils knüppelharten Schotterpisten der einstigen Pirateninsel keine Fehler. In diesem Jahr ist seine Konzentration durch das neue Team und durch das neue Auto sehr geschärft worden, ebenso seine mentale Einstellung. Er geht in diesem Jahr viel konzentrierter zur Sache. Das alles trug letztlich dazu bei, dass er nach drei zweiten Plätzen endlich auf dem Siegertreppchen erstmals ganz oben stehen durfte.

Seine Teamkollegen patzten durch technisches oder auch eigenes Pech. Der Frontmann Sébastien Ogier war am ersten Tag durch seine Rolle als Straßenkehrer stärker gehandicapt als von ihm erwartet. Bei seiner Aufholjagd vom siebten Rang wurde er auf der zwölften Prüfung am Monte Lerno durch einen Reifenwechsel mit einem Zeitverlust von mehr als zwei Minuten eingebremst und seine Hoffnung auf den vierten Sardinien-Sieg zerstört. Am Ende wurde er Fünfter. Elfyn Evans eliminierte sich selbst aus der Spitzengruppe, als er auf der vierten Prüfung seinen DMACK bereiften Ford Fiesta WRC in die sardische Botanik warf und wegen einer gebrochenen Aufhängung am rechten Vorderrad am Freitag vorzeitig aufgeben musste. Letztlich erreichte er auf Rang 26 das Ziel.

Malcolm Wilson, Teameigner von M-Sport, zu Sardinien: «Das ist nur der Anfang von Ott. Es gibt nichts Schöneres als der erste Sieg. Er lieferte die perfekte Strategie mit einer sehr beeindruckenden Fahrt an diesem Wochenende. Er darf auf seine Leistung sehr stolz sein. Ich bin mir sicher, das war der erste Sieg von vielen. Ott hat sich toll entwickelt. Die Emotionen im Team schnellten in die Höhe, als Ott ins Ziel kam. Sébastien hatte ein hartes Wochenende, auch wegen seiner Startposition, aber er hat wieder einmal gezeigt, warum er vielmaliger Weltmeister ist. Ich bin mir sicher, er ist immer sieghungrig. Selbst in einer solchen Situation wie bei dieser harten Rallye sammelt er Punkte. Und das hat einen sehr positiven Einfluss auf das Team.»

Ott Tänak strahlte im Ziel mit der italienischen Sonne um die Wette. «Alle haben mich gefragt, wie es sich anfühlt, gewonnen zu haben. Ich kann nur bestätigen, es fühlt sich sehr gut an. Es war ein wirklich schwieriges Wochenende, aber wir hatten eine kluge Strategie, die wir auch durchzogen. Das Team hat mit dem Auto den perfekten Job gemacht, auch mein Beifahrer Martin. Die erste Hälfte der Saison war für uns toll. Wir haben ein starkes Team, in dem jeder einen tollen Job macht. Alles passt, und wir verbessern uns die ganze Zeit. Das war ein wichtiger Schritt für uns, und jetzt wollen wir sehen, wie es weitergeht.»

Der vierfache Champion Ogier konnte seine Tabellenführung verteidigen, zeigte aber auf Sardinien nicht die sonst gewohnte starke Leistung. «Es war nicht das beste Wochenende für uns, aber wir haben 13 Punkte geholt, und das ist nach solch harten Tagen positiv. Die Meisterschaft zur Saisonmitte anzuführen, ist großartig. Solange du an der Spitze bist, weißt du, dass es dir gut geht. Glückwunsch an Ott, er hat diesen Sieg wirklich verdient.»

Evans ist wieder von seiner starken Leistung, die er in Argentinien mit seinem verpassten Sieg gezeigt hat, entfernt. «Glückwunsch an Ott für den verdienten Sieg. Es ist schwer etwas zu dem Wochenende zu sagen, das nicht nach unseren Wünschen gelaufen ist. Aber wir freuen uns auf die nächste Rallye in Polen. Nach dem Pech war es wichtig für uns, hier Kilometer für die Erfahrung zu sammeln. Das war in diesem Jahr die härteste Rallye. Ich denke, die Daten, die wir gesammelt haben, werden uns noch nützlich sein.»

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