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Vor zehn Jahren: Colin McRae verunglückt tödlich

Von Toni Hoffmann
Vor genau zehn Jahren ist mit Colin McRae einer der schillerndsten Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft bei einem Hubschrauber-Absturz in Schottland tödlich verunglückt.

Der 15. September 2007 wird vielen Rallye-Fans stets in Erinnerung blieben. Colin McRae, der Champion von 1995, war im privaten Hubschrauber, den er als Pilot selbst steuerte, bei starkem Wind im Anflug auf das Gelände seines Herrenhaues im schottischen Lanark. Er und die drei Insassen sollten Lanark nicht lebend erreichen. Die Eurocopter stürzte infolge eines Pilotenfehlers, so der spätere Untersuchungsbericht, ab. Er, sein fünfjähriger Sohn Gavin, dessen sechsjähriger Freund sowie ein Jugendfreund von Colin McRae verunglückten tödlich. Mit ihm starb auch eine Rallyelegende, eine der schillerndsten und auch der beliebtesten Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft.

Colin McRae gewann bei 146 Starts 25 Rallyes und wurde 1995 im Subaru Impreza 555 mit 27 Jahren nicht nur der jüngste Weltmeister, sondern als Schotte der erste britische Titelgewinner überhaupt. Sein Auftritt vor dem Start war immer spektakulär. Vor seinem Rallyefahrzeug marschierte im Kilt ein Dudelsackspieler.

David Richards war bei Subaru nicht nur sein Teamchef, sondern auch sein Freund und Förderer. Richards erinnert sich: «Die Leute reden über seine sportlichen Leistungen, auch noch zehn Jahre nach seinem Tod. Colin McRae ist einer der bekanntesten Namen im Rallyesport. Er prägte den Rallyesport auf seine Weise und sorgte für nachhaltige Medienpräsenz. Er wird immer eine sportliche Legende bleiben.»

Von 1999 bis 2002 war McRae im Team von M-Sport für Ford am Start. Der Teameigner Malcolm Wilson kannte McRae gut: «Colin war ein dynamischer Fahrer, der begeistern konnte. Tausende von Fans sind nur wegen ihm an die Strecken gekommen, um seinen einzigartigen draufgängerischen Fahrstil zu  bewundern. Er war mit seiner Popularität eine wahre Bereicherung für unseren Sport.»

«Rollin McCrash»

Doch Colin McRae hatte wegen seines Fahrstils am absoluten Limit noch einen anderen Namen: «Rollin McCrash», weil er, egal was es kostete, immer bis ans Limit ging, auch wenn dabei das Auto drauf ging. Und auch das Wrack steuerte er dann weiter.

Wie das geht, zeigte er 1992 bei der damaligen «1000-Seen-Rallye» in Finnland. Er rollte sich dort mit seinem Subaru Legacy mehrmals. Auch wenn sein Legacy fast jede Ähnlichkeit mit einem Auto verloren hatte, kämpfte er weiter, was ihn in die Schlagzeilen brachte und ihm den Heldenstatus unter seinen Fans verlieh.

Colin, ältester Sohn des fünffachen britischen Meisters Jimmy McRae, gab sein WM-Debüt 1987 in einem Vauxhall Nova bei der Rallye Monte Carlo. 1988 erzielte er seine seinen ersten Rallyesieg. Auf dem Beifahrersitz saß seine Jugendliebe und spätere Ehefrau Alison Hamilton. 1993 feierte er im Subaru Legacy RS auf der anderen Seite der Erdkugel in Neuseeland seinen ersten WM-Sieg, 1994 und 1995 wiederholte er dort seinen Erfolg.

Ein Jahr später wehte im kalten Großbritannien der Union Jack sehr hoch im November-Wind. Er beendete mit seinem ersten Sieg bei seinem WM-Heimspiel im Subaru Impreza bei der damaligen Network Q RAC Rally eine 22 Jahre alte Durststrecke der Briten in der heimischen Siegerliste.

Von nun ging es für den Draufgänger steil nach oben. Zusammen mit seinem langjährigen Beifahrer Derek Ringer fuhr er 1995 nicht seinen ersten WM-Titel ein, es war für Subaru die erste WM-Krone und er war als Schotte der erste britische Titelgewinner. Mit 27 Jahren und 109 Tagen war er auch der jüngste Champion und löste damit Juha Kankkunen (27 Jahre und 249 Tage) ab.

1999 gewann er im Ford Focus WRC die legendäre ostafrikanische Safari-Rallye in Kenia. Es war sein erster Sieg für Ford, für die noch vier Jahre startete. 2002 siegte er dort noch wieder. Es sollte sein 25, aber auch sein letzter WM-Triumph werden. 2003 wechselte er in den Xsara WRC des Citroën-Werksteams und wurde Teamkollege von Sébastien Loeb und Carlos Sainz, allerdings blieb er dort ohne Sieg.

Colin McRae stieg mehr oder weniger 2004 offiziell aus der Rallye-Weltmeisterschaft aus, auch wenn er 2005 noch einen Gaststart im Skoda Octavia WRC bei seinem WM-Heimspiel hatte und 2006 den verletzten Sébastien Loeb bei Citroën kurzzeitig ersetzte.

Am 15. September 2007 verabschiedete er sich für immer. Er bleibt aber bei vielen Kollegen und noch mehr Fans in starker Erinnerung, die auch im nach ihm benannten Spiel von Codemasters weiterlebt.

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