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Korsika: Ogier auf Kurs zum vierten Heimsieg

Von Toni Hoffmann
Der fünffache Titelgewinner Sébastien Ogier ist beim vierten Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika auf Kurs zum vierten Heimsieg.

Noch 71,42 Bestzeitkilometer muss der 42-malige Gesamtsieger Sébastien Ogier auf der dritten Etappe am Sonntag für seinen vierten Sieg beim französischen WM-Lauf und für seinen nahen dritten Saisontriumph unbeschadet überstehen. Die Ausgangssituation für seinen zweiten Volltreffer auf der «Ile de Beauté» nach 2016 ist gut. Der Tabellenführer kam am Samstagabend als souveräner Spitzenreiter ins Tagesziel am Flughafen von Bastia.

«Jeder weiß, dass immer noch etwas passieren kann, daher werde ich auch jedes Risiko vermeiden. Ich brauche keine Bestzeiten. Ich brauche den Sieg. Ich merke schon, ob ich alles unter Kontrolle habe. Wenn jemand sagt, dass er zu 100% alles unter Kontrolle hat, dann lügt er», erklärte Ogier mit leicht mahnenden Worten.

Kampf um den Ehrenrang mit Überraschung

Hinter ihm aber wurde verbittert um jede Zehntelsekunde um den Ehrenrang gekämpft. Nach der neunten Prüfung teilten sich Kris Meeke im Citroën C3 WRC und der Vorjahressieger und Tabellenzweite Thierry Neuville im Hyundai i20 Coupé WRC zeitgleich den Ehrenrang (+ 49,5). Die letzte Prüfung am Samstag aber spielte Schicksal. Meeke landete ohne Personenschaden neben der Asphaltpiste im Aus. Neuville verlor 3,2 Sekunden auf Ott Tänak im Toyota Yaris WRC. Damit griff das Sprichwort «wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte». Und das war in diesem Fall Tänak, der um nur eine Zehntelsekunde Neuville auf den dritten Platz (+ 44,6) verdrängte.

«Ich denke, wir hatten einen sehr guten Nachmittag. Ich staune aber über Esapekka Lappi, der muss geflogen sein. Es ist eine Schande, dass Kris nicht mehr dabei ist», führte Tänak an. Sein Teamkollege und Finnland-Sieger Lappi ließ sich drei Bestzeiten gut schreiben und kämpfte sich auf den vierten Platz (+ 54,9) vor.

Neuville jammerte angesichts der Platzverlustes: «Ich habe nichts zu sagen. Ich versuche, versuche und versuche alles! Wenn wir so weitermachen, landen wir neben der Strecke.»

Gut gelaunt zeigte sich hingegen Lappi: «Der Kampf hat richtig Spaß gemacht, aber man musste aufpassen, weil man hier leicht einen Fehler macht.»

Latvala im Aus

Diesen Fehler machte der Teamkollege Jari-Matti Latvala. Der Korsika-Sieger von 2015, schied nach einem heftigen Baumkuss mit seinem Toyota Yaris WRC auf der achten Prüfung aus. «Wir haben im Service einige Änderungen vorgenommen. Das Auto lief danach fantastisch. Ich habe etwas zu stark gepusht, zu spät gebremst und traf hinten rechts einen Baum», erklärte Latvala, der auf Rang acht lag, seinen Fehler. Dort blieb auch der bis dahin Gesamtzehnte Bryan Bouffier mit einem Motorproblem am dritten Ford Fiesta WRC liegen.

Loeb «justr for fun»

Der neunfache Rekordweltmeister Sébastien Loeb ist nach seinem Patzer am Freitag mit seinem Abflug in einen Graben und ins vorläufige Aus mit einem Zuschlag von 21 Strafminuten mehr unter dem Motto «just for fun» bei seinem zweiten Comeback im Citroën C3 unterwegs. Der als Asphaltspezialist bekannte Loeb und Korsika-Fan ließ dabei alte Zeiten wie vor zehn Jahren aufblitzen. Auf den sechs Tagesprüfungen markierte der 78-fache Rekordsieger drei Mal die Bestzeit. Loeb hat am Samstag seinen Frust vom Freitag mit Top-Zeiten verdrängt, rangierte aber mit dem Rückstand von 20:52,6 auf Rang 15 außer Reichweite eines Spitzenplatzes. Ohne die 21 Strafminuten würde er sogar führen.

«Das war ein guter Tag für uns. Ich pushte und fühlte mich dabei wohl. Es schmerzt aber etwas, wenn man die Zeiten von Toyota sieht», meinte Loeb.

In der WRC2-Wertung feierte Skoda einen dreifachen Erfolg. Jan Kopecky führte im Fabia R5 3:04,3 Minuten vor Fabio Andolfi, der wegen der Getriebeprobleme am Fabia von Ole Christian Veiby auf den Ehrenrang vorrückte. Veiby fiel um 3:39,9 Minuten auf Rang drei ab.

Rallye Korsika / Frankreich – nach 10 von 12 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

2:43:07,7

2.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

+ 44,5

3.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 44,6

4.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 54,9

5.

Sordo/Del Barrios (E), Hyundai

+ 1:46,7

6.

Evans/Mills (GB), Ford

+ 1:49,8

7.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 2:13,5

8.

Kopecky/Dresler (CZ), Skoda R5

+ 8:22,9

9.

Andolfi/Scattolin (I), Skoda R5

+ 11:27,2

10.

Veiby/Skjaermoen (N), Skoda R5

+ 14:12,8

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