Ogier mit modifiziertem Ford Fiesta im Angriffsmodus

Von Toni Hoffmann
Sébastien Ogier peilt in der finnischen Rallye-Hochburg Jyväskylä, dem Schauplatz des achten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft,seinen vierten Saisonsieg an, mit dem er den Tabellenrückstand von Platz 2 auf 1 verkürzen.

In der sechswöchigen Sommerpause hat M-Sport eifrig am Ford Fiesta WRC an Modifikationen gearbeitet und diesen mit einem neuen Aero-Paket ausgestattet. Die Heckpartie wurde für die sehr schnellen Schotterpisten in Finnland total überarbeitet. Das Heck wurde mit einem Diffusor nach den Erkenntnissen im Windkanal von Ford Performance in den USA stark modifiziert und soll beim finnischen Mächtigkeitsspringen für besten Abtrieb sorgen und auch dazu beitragen, den Abstand des Titelverteidigers und fünffachen Champions Sébastien Ogier zum Tabellenersten Thierry Neuville (Hyundai), derzeit 27 Punkte, stark zu verkürzen. Gleiches gilt auch in der Herstellerwertung, in der M-Sport Ford 28 Zähler hinter Hyundai auf Platz zwei rangiert.

«Es war eine lange Pause, aber die harte Arbeit hat nicht aufgehört. Das Team hat rund um die Uhr gearbeitet, um sicherzustellen, dass unser neues Aero-Paket für Finnland fertig ist», erklärte Malcolm Wilson, der Teameigner von M-Sport. «Momentan haben wir nur dieses eine Auto für Sébastien Ogier. Wir sind zuversichtlich, dass es ihm helfen wird. Unser Ziel für den zweiten Abschnitt ist es, den Abstand zu unseren Rivalen in allen drei Meisterschaften zu verringern. Wir werden sicherlich unser Bestes geben und ich bin zuversichtlich, dass wir schon in Finnland starke Ergebnisse liefern werden.»

«Wir alle wissen, wie hart der Wettbewerb ist, aber der Fiesta hat hier im letzten Jahr sehr gut abgeschnitten und wir haben drei Fahrer, die alle mehr als nur in der Lage sind, Top-Ergebnisse zu liefern. Sébastien hat früher in Finnland gewonnen. Elfyn Evans wurde im letzten Jahr Zweiter und Teemu Suninen hat bei seinem zweiten WRC-Einsatz ganz knapp das Podium verpasst. Ich denke, wir werden wieder eine spannende Rallye Finnland erleben.»

Die finnische Achterbahn

Der finnische Schotter-Grand Prix ist die schnellste Rallye des Jahres. Über die vielen Kuppen müssen die Teams eine punktgenaue Landung erzielen. Auf den Schotterpisten ist deswegen eine hohe Konzentration gefordert. Die Streckennoten müssen äußerst präzise sein. 23 Prüfungen über 317 Bestkilometer sind diesmal die sportlichen Kriterien am letzten Juli-Wochenende.

Bei seinen zehn Starts in Finnland gewann Ogier 2013 in Jyväskylä. Im letzten Jahr war für ihn aber auf der vierten Prüfung nach einem Abflug früh Feierabend.

«Die Sommerpause hat gut getan. Ich konnte etwas Zeit mit meiner Familie und Freunden verbringen, aber jetzt freue ich mich wieder auf die Action und konzentriere mich voll und ganz auf die Rallye Finnland», sagte Ogier. «Für viele ist diese Rallye der Saisonhöhepunkt. Es ist leicht zu verstehen, warum. Hier herrscht eine Atmosphäre, die man sonst nirgends findet. Die Strecken sind für den Rallyesport einfach maßgeschneidert. Sie ist die schnellste Rallye des Jahres. Die Konkurrenz wird extrem stark sein. M-Sport und Ford Performance haben hart am Auto gearbeitet. Das Heck ist mit aerodynamischen Verbesserungen stark modifiziert worden.  Wir hoffen, dass dadurch auch die Leistung gesteigert werden konnte. Wir wissen, dass das Auto schon letztes Jahr stark war. Wir haben ein gutes Gefühl, aber das hier ist eine Rallye, die nicht den kleinsten Fehler verzeiht.»

Sieben Mal war Elfyn Evans in Finnland am Start. 2017 wurde er Zweiter.

«Die Zeit seit der letzten Rallye fühlt sich lange an. Ich habe diese Zeit für PR-Auftritte wie zum Beispiel für einen Werbespott und für das Goodwood Festival of Speed genutzt», führte Evans an. «Jetzt freue mich wieder auf eine richtige Rallye. Finnland ist einmalig. Die hohe Geschwindigkeit kombiniert mit den technischen Herausforderungen der Prüfungen, das ist unglaublich. Wenn man einen guten Rhythmus findet, ist das ein phänomenales Gefühl. Wir haben uns im letzten Jahr gut geschlagen und jetzt im Test ein gutes Feeling gefunden. Unsere Noten müssen perfekt sein. Wenn wir hier eine sehr saubere und präzise Fahrt liefern, hoffe ich, dass wir eine gute Chance haben.»

Bei seinem vierten Heimstart verpasste Teemu Suninen knapp das Podest. Das will er diesmal nachholen.

«Wir hatten einen sehr guten Test und sind für die Rallye bereit. Nachdem ich im letzten Jahr so nah dran war, sind nun die Top Drei mein ultimatives Ziel. Es dürfte aber schwer werden. Wir werden es versuchen. Am Ende entscheidet ein so kleiner Abstand, ob du Dritter oder Sechster wirst. Im letzten Jahr war ich auf der ersten Prüfung sehr nervös. Als ich merkte, dass mein Speed gut ist, fühlte ich mich besser. Nun haben wir ein gutes Gefühl.»

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