Erster Asphalt-Sieg für Toyota Yaris mit Ott Tänak

Von Toni Hoffmann
Der Toyota Yaris WRC hat bei der neunten Station der Rallye-Weltmeisterschaft in Deutschland nach seiner Schotter-Performance nun auch seine Stärke auf Asphalt mit dem Sieger Tänak und dem Dritten Lappi bewiesen.

Ott Tänak ist im Toyota-Team der Mann für alle Fälle. Nach seiner glorreichen Vorstellung auf finnischem Schotter zeigte der Vorjahressieger bei seinem zweiten Deutschland-Sieg auf den Asphalt- und Betonpisten seine Qualität als Tausendsassa. Ähnlich wie in Finnland Ende Juli so düpierte der 30-jährige Este auch in Südwestdeutschland die Konkurrenz. 39,2 Sekunden lag er vor dem Zweiten Thierry Neuville (Hyundai). Mit einem Rückstand von 1:00,9 Minuten hievte sich mit Esapekka Lappi bei seiner ersten Asphalt-Rallye im World Rally Car ein zweiter Toyota-Pilot als Dritter auf das Siegerpodest. Nach Finnland waren auch in Deutschland wieder zwei Yaris-Teams auf dem Podium. Den letzten Toyota-Sieg auf Asphalt hatte Didier Auriol im Corolla WRC 1998 in Spanien vor 20 Jahren erzielt.

Während sich Tänak mit seinem dritten Saison und den 136 Punkten als Tabellendritter wieder ins Titelspiel brachte, rückte Toyota bei den Herstellern an M-Sport Ford (224 Zähler) vorbei mit 241 Punkten auf den zweiten Rang hinter Huyndai (254) vor und hat somit auch Titelambitionen.

Tänak setzte sich schon auf der ersten Prüfung am Donnerstagabend in Führung. Er musste diese am Freitagmorgen nur kurz an Sébastien Ogier (Ford Fiesta WRC) abgeben. Ab der dritten Entscheidung reihte er Bestzeit an Bestzeit und legte somit am Freitagabend den Grundstein für seinen fünften Gesamttriumph und dritten Saisonsieg. Damit zog er bei der Anzahl der Jahressiege mit Neuville und Ogier gleich.

Lappi profitierte beim Deutschland-Finale am Sonntag vom Pech seiner Vordermänner, auch dem seines Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Der Finnland-Dritte musste die Rallye auf der ersten Entscheidung des Tages wegen eines Hydraulikpumpenausfalls aufgeben. Lappi stieg damit zum dritten Platz und zum Podest auf. Der Toyota Yaris hat sich inzwischen sowohl auf unbefestigtem als auch auf befestigtem Untergrund zur neuen Messlatte entwickelt.

Teamchef Tommi Mäkinen strahlte vor Freude: «Dies ist ein weiterer großartiger Moment für unser Team. Ott war das ganze Wochenende über hervorragend. Die einzige Enttäuschung war, was Jari-Matti passiert ist. Es tut mir sehr Leid für ihn, denn wir waren zuversichtlich, dass er auf den Prüfungen am Sonntag gut abschneiden könnte. Pech scheint ihm zu folgen, aber wir versuchen ihn so gut wie möglich zu unterstützen. Esapekka machte eine brillante, saubere Fahrt ohne Fehler, die bei dieser Rallye sehr leicht gemacht werden können. Jeder hat sehr hart gearbeitet, um dieses großartige Ergebnis auf Asphalt zu erreichen, und alle sind motiviert, sich für den Rest des Jahres maximal zu engagieren.»

Ott Tänak zu seinem dritten Saisonerfolg: «Das war definitiv der schwerste Sieg, den ich je hatte. Für den größten Teil des Wochenendes war es ein sehr enger Kampf und ich musste sehr hart arbeiten. Am Freitag in den Weinbergen habe ich mich sehr wohl gefühlt mit dem Auto. Am Samstagmorgen fühlte ich mich nicht so zuversichtlich, aber das Team hat das Auto im Service verbessert. Am Ende musste ich es nur sauber durchkommen. Ich freue mich sehr für das gesamte Team: Wir waren an diesem Wochenende wirklich stark. Wir bewegen uns in der Meisterschaft in die richtige Richtung, aber ich nehme es immer noch Event zu Event: Jetzt konzentriere ich mich auf die Türkei und versuche, so gut wie möglich vorbereitet zu sein.»

Esapekka Lappi zu seinem dritten Platz: «Es war ein schwieriges Wochenende, aber es war auch eins ohne Probleme, und das hat uns dieses Podium gebracht. Es gab am Samstag und auch am Sonntag viele Dramen für die anderen. Das ist Rallye und wir waren in dieser Position auch schon. Ich denke, wir haben am Wochenende gute Fortschritte gemacht. Ich denke, ich brauche noch etwas mehr Kilometer, um zu verstehen, wo die Grenzen liegen, wenn diese Straßen schmutzig sind. Es gab fast keine Fehler.»

Jari-Matti Latvala kämpfte um den zweiten Platz und schied am Sonntagmorgen aus: «Auf dem Weg zu ersten Prüfung habe ich angehalten und als ich den ersten Gang gewählt habe, konnte ich den Gang nicht mehr herausnehmen. Die Hydraulikpumpe streikte, und obwohl ich zum Handschalthebel wechseln konnte, ging im Getriebe nichts mehr und schließlich verloren wir den Antrieb vollständig. Wir hatten dieses Jahr viel Pech, aber ich hatte dieses Wochenende ein tolles Gefühl. Die Leistung des Autos war sehr gut, ich habe den Kampf wirklich genossen und das ist das Wichtigste.»

ADAC Rallye Deutschland – Endstand nach 18 Prüfungen:

Pl.

Team / Nat / Fahrzeug

Zeit / zurück

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

3:03:36,9

2.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 39,2

3.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 1:00,9

4.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 1:34,5

5.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 2:02,9

6.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 2:13,8

7.

Breen/Martin (IRL/GB), Citroën

+ 2:39,1

8.

Griebel/Rath (D), Citroen

+ 10:41,2

9.

Kopecky/Dresler (CZ), Skoda R5

+ 13:12,8

10.

Rovanperä/Halttunen (FIN, Skoda

+ 13:16,6

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