Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

AUS: Tänak vor 5. Saisonsieg, Ogier vor 6. Titel

Von Toni Hoffmann
Ott Tänak ist beim Finale im frühsommerlichen Australien auf Kurs zum fünften Saisonsieg, Sébastien Ogier driftet seinem sechsten Titel in Folge entgegen.

Auf der anderen Seite der Erdkugel finden beim WM-Finale eigentlich zwei Rallyes statt. In der einen Kategorie wird um den Sieg mit Ott Tänak im Toyota Yaris WRC als Spitzenreiter vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala gekämpft, in der anderen Disziplin geht es um die Titelentscheidung. Dort hat der fünffache Champion Sébastien Ogier bei seiner letzten Rallye im Ford Fiesta WRC auf dem sechsten Platz die Chance auf seine sechste Krone. Sein Titelrivale Thierry Neuville, in der Gesamtwertung drei Punkte hinter Ogier, rangierte zwei Plätze hinter Ogier auf der achten Position.

Tänak, 25 Zähler hinter Ogier auf der dritten WM-Position, nutzt seine minimale und mehr rechnerische Chance auf den ersten Titel bis zum letzten Meter. Er muss auf jeden Fall Down Under 25 Punkte mehr als Ogier einfahren und wäre dann auch bei Punktegleichheit wegen der Anzahl der Siege – Tänak 5 und Ogier 4 – der Weltmeister 2018. Mit dem Stand nach der zweiten Etappe würde sich (ohne die Bonuspunkte der Power Stage) folgende Titelkonstellation ergeben: Ogier 212 Punkte und Meister, Tänak 206 Zähler und Neuville 205.

«Ich denke, im Augenblick habe ich alles unter Kontrolle. Wir müssen weiter alles gut im Auge behalten», sagte der dreimalige Australien-Sieger Ogier.

«Es läuft nicht so gut für uns. Ich werde aber kämpfen bis zum Schluss. Im Rallyesport kann immer einiges passieren», äußerte sich Neuville, der bis zum zwölften Lauf in Spanien die Fahrerwertung angeführt hatte und nun sogar um die Vizemeisterschaft bangen muss.

Nach 18 Prüfungen lag Tänak, der auf der 14. Entscheidung seinen Teampartner Latvala an der Spitze ablöste, 21,9 Sekunden vor Latvala und 26,3 Sekunden vor Hayden Paddon im Hyundai i20 Coupé WRC.

«Ich mache, was ich kann. Es ist so weit alles okay. Ich kämpfe weiter, wer weiß, was noch kommen kann», erklärte Tänak.

«Ich musste auf meine Reifen aufpassen. Die ließen nach. Ich hätte besser zwei Ersatzräder statt einem mitnehmen sollen», führte Latvala an. Mit dem möglichen Doppelsieg unter Tänak und Latvala darf Toyota nach 1993, 1994 und 1999 seinen vierten Hersteller-Titel in Coffs Harbour feiern. Das starke Ergebnis der Truppe unter Teamchef Tommi Mäkinen rundet Esapekka Lappi auf dem fünften Platz hinter Hayden Paddon im Hyundai i20 Coupé WRC und Mads Östberg im Citroën C3 WRC ab.

Citroën ohne Fortüne

Der Höhenflug von Citroën, am Vortag mit Östberg und Craig Breen noch mit einer Doppelspitze, wurde schon zu Beginn der zweiten Etappe durch die Toyota-Piloten Latvala und Tänak gestoppt. Der Vortagessieger Östberg setzte auf die falschen Reifen und fiel letztlich auf den vierten Rang (+ 46,6) ab. «Ich hatte Probleme mit der Balance. Ich musste stark kämpfen. Ich weiß auch nicht, was wir falsch gemacht haben», war der Kommentar von Östberg.

Noch schlimmer erwischte es seinen Teamkollegen Breen. Sein Gaspedal im C3 WRC blieb hängen. Es folgte ein Reifenschaden, dann traf er eine Böschung mit einem Aufhängungsschaden. Hinzu kam eine Zeitstrafe von 3:50 Minuten. Breen stürzte vom zweiten auf den zehnten Rang (+ 6:26,8) ab.

Bis zur 16. Prüfung belegte der deutsche dreifache Ex-Meister und Europameister Armin Kremer, der 2003 die Asien-Pazifik-Meisterschaft gewonnen hatte, im Skoda Fabia R5 hinter Alberto Heller (Ford Fiesta R5) den zwölften Gesamtrang und in der WRC2-Wertung den zweiten Platz. Dann stoppte ihn ein Kühlerschaden.

Rallye Australien – Stand nach der 18. von 24 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

2:07:52,0

2.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 21,9

3.

Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai

+ 26,3

4.

Östberg/Eriksen (N), Citroën

+ 46,5

5.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 50,4

6.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 1:44,8

7.

Evans/Barritt (GB), Ford

+ 2:04,6

8.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 2:35,2

9.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 2:49,0

10.

Breen/Martin (IRL/GB), Citroën

+ 6:26,8

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