Rallye-Lady Minor: «Bereit für das Winter-Festival»

Von Toni Hoffmann
Gefahr in orange: Henning Solberg/Ilka Minor

Gefahr in orange: Henning Solberg/Ilka Minor

Henning Solberg und Ilka Minor kommen gut vorbereitet zur Rallye Schweden, dem Kult-Winter-Festival der Rallye-Weltmeisterschaft am kommenden Wochenende.

Auch wenn das WRC2-Feld mit Werksteams und hochkarätigen Piloten diesmal ganz besonders stark einzuschätzen ist, zählt für Ilka und Henning nur eines: Sieg in der WRC2-Wertung.

Am kommenden Wochenende, von 14. bis 17. Februar 2019, steigt rund um Karlstad und Torsby, auf schwedischem und norwegischem Boden, das «Winter Festival» der Rallye-Weltmeisterschaft, die Rallye Schweden. Mit dabei ist auch wieder Ilka Minor, Österreichs langjähriger Stern am WRC-Himmel, mit weit mehr als 100 gefahrenen WM-Rallyes, an der Seite von Henning Solberg wird Ilka die legendäre Rallye in einem Skoda Fabia R5 absolvieren und damit in der WRC2 antreten.

Das norwegisch-österreichische Duo kommt gut vorbereitet nach Karlstad. Denn gemeinsam hat man  gleich zwei Rallyes zur norwegischen Meisterschaft absolviert: Die Sigdalsrally und die Rally Hadeland. Ilka Minor berichtet: «Beides waren sehr coole Rallyes - auch wenn der Erfolg relativ bescheiden war.» Immerhin belegten Solberg/Minor die Plätze zwei (Sigdalsrally) und drei (Rally Hadeland), schließlich mussten sie beide Läufe mit der Startnummer 1 eröffnen. Ilka nickt: «Als erstes Auto musst du im ersten Durchgang deine eigene Spur ziehen, im zweiten Durchgang wiederum hast du unzählige Spuren, auch zum Beispiel von 2WD-Fahrzeugen, wo du also in den vielen Spuren wieder deine eigene Spur finden musst.»

Die Rallye Schweden ist weltberühmt dafür, dass sich die Fahrer an den außen liegenden Schneewänden anlehnen. Ilka schüttelt den Kopf: «Nur bedingt. Denn in Hadeland hat es in der Nacht viel geschneit und frischer Schnee bedeutet, dass die Wände demontiert werden. Da ist es also angesagt, sich möglichst nicht anzulehnen. Ob das Anlehnen in Schweden überhaupt möglich sein wird, steht ebenfalls in Frage, denn es wird die nächsten Tage wärmer.»

WRC2-Sieg als hoch gestecktes Ziel

Was man in Schweden ganz sicher nicht muss: Eine eigene Spur ziehen. Zum einen die erstmals als WRC2Pro firmierenden Werkspiloten wie etwa Skoda-Jungtalent Kalle Rovanperä oder Citroen, wo man niemand geringeren als Mads Östberg in einen Citroen C3 R5 setzt, aber auch in der WRC2 sind viele bekanntermaßen schnelle Fahrer am Start, beispielsweise Ole Christian Veiby auf einem der neuen VW Polo GTI R5. So haben etwa auch Veiby und Östberg die beiden norwegischen Schnee-Rallyes zur Vorbereitung absolviert und belegten in Hadeland die Plätze eins und zwei. Auch der Sieger der Sigdalsrally, der Russe Nikolay Gryazin wird in Schweden wieder seinen Skoda Fabia R5 zünden. «Wir wollen den Sieg in der gesamten WRC2-Wertung, wir wollen also auch die WRC2Pro-Teams schlagen.»

So wird Ilka Minor also bald wieder an den Abenden der Rallye Schweden in einer Runde von Skandinaviern beim Abendessen sitzen und vom Gesprochenen kein Wort verstehen. Ilka lacht: «So ist es - aber man gewöhnt sich dran. Wir kennen das ja auch von uns - man nimmt sich zunächst vor, in Englisch zu sprechen, doch dann wird wieder begonnen, in der Landessprache zu parlieren. Da sitzt du dann in einer Runde und bist dennoch allein - aber es ist nichts Böses,  es ist vollkommen okay. Ich stehe dann einfach auf und gehe auf mein Zimmer, das ist ganz normal.»

«Gespannt wie sich Grönholm schlägt»

Die Plaudereien in der Regrouping-Zone wären als WRC-Team diesmal besonders interessant, schließlich fahren nicht nur die beiden «Super-Sebs» Ogier und Loeb, denn auch Marcus Grönholm gibt ein Comeback in der obersten Spielklasse. Ilka sagt: «Bei dem großen Feld werden sich da keine Gespräche mit Marcus ausgehen, was schade ist. Henning und er sind auch gut befreundet. Ob er sich mit dem Comeback etwas Gutes tut? Er ist jetzt bis auf ein paar Rallycross-Einsätze kaum gefahren, während ein Loeb doch immer wieder Rallyes absolviert hat. Ich bin gespannt. Auch darauf, wie sich der Stiefsohn von Henning, Pontus Tidemand in der WRC schlägt, er kämpft bei M-Sport darum, mit guten Zeiten auf sich aufmerksam zu machen.» Übrigens: Bei den Plaudereien in der Regrouping-Zone könnte diesmal auch Deutsch oder sogar «Österreichisch» gesprochen werden, denn mit Max Zellhofer/Jürgen Heigl sind diesmal noch weitere Österreicher am Start.

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