Schweden: Starker Lappi erkämpft den Ehrenrang

Von Toni Hoffmann
Nach dem Sieg von Sébastien Ogier/Julien Ingrassia bei der prestigeträchtigen Rallye Monte Carlo jubelte das Citroën Total World Rally Team auch beim zweiten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft 2019 auf dem Podium.

Das finnische Nachwuchsduo Esapekka Lappi/Janne Ferm erkämpfte in ihrem zweiten WM-Einsatz im Citroën C3 WRC auf den verschneiten Pisten im winterlichen Schweden und im Nachbarland Norwegen einen starken zweiten Platz.

Das nach dem Sieg in Monte Carlo mit breiter Brust und dennoch dem nötigen Respekt nach Schweden gereiste Citroën Total World Rally Team musste früh einen Rückschlag wegstecken. Monte-Sieger Ogier, der nach seinem Triumph ungünstig als erster Pilot auf die verschneiten Prüfungen musste, rutschte am Freitagnachmittag zu Beginn der zweiten Etappenhälfte von der Strecke. Sein Auto blieb im Schnee stecken. Obwohl der Citroën C3 WRC den Ausritt unbeschädigt überstanden hatte, war damit der Tag – mit 137,41 Prüfungskilometern der längste der Rallye und fast komplett auf norwegischem Boden ausgetragen, für den Titelträger der vergangenen sechs WM-Jahre vorzeitig beendet. Teamkollege Lappi kam trotz eines frühen Drehers, bei dem die Aerodynamik seines Fahrzeugs erheblich beeinträchtigt wurde, immer besser in Tritt. Auf der letzten Prüfung des Tages markierte der 28 Jahre alte Finne die zweitbeste Zeit und verbesserte sich vom neunten auf den fünften Platz.

Am Samstag deutete Ogier an, was ohne sein Missgeschick am Vortag in Schweden möglich gewesen wäre: Er erzielte mit seinem Citroën C3 WRC drei Prüfungsbestzeiten (WP 10, 11 und 14) und zwei weitere Top-3-Ergebnisse. Da Punkteränge nach seinem Ausfall am Vortag außer Reichweite waren, nutzte Ogier den Einsatz nunmehr als Test unter Wettkampfbedingungen. Auch Teamkollege Lappi stellte die Leistungsfähigkeit des Citroën C3 WRC eindrucksvoll unter Beweis: Er schob sich im Verlauf der acht Prüfungen mit 126 Prüfungskilometern auf den geteilten zweiten Platz nach vorn. Doppelter Höhepunkt der Etappe war das zweimalige Überfahren der berüchtigten «Colin’s Crest». Über die spektakuläre Sprungkuppe – benannt nach dem ehemaligen Citroën-Piloten Colin McRae – fliegen die Fahrer vor den Augen von 10.000 Zuschauern teilweise 40 und mehr Meter weit.

Auf den ersten beiden der insgesamt drei Prüfungen der kurzen Abschlussetappe (50,31 Prüfungskilometer) am Sonntag setzte sich Lappi mit zwei Top-3-Zeiten etwas von seinen beiden hartnäckigsten Verfolgern ab und ließ das Citroën Total World Rally Team mit seinem zweiten Platz zum zweiten Mal in Folge auf dem Podium jubeln. Auf der finalen Powerstage sammelten Ogier (4.) und Lappi (5.) darüber hinaus noch Bonuspunkte.  

Es gab noch einen weiteren Grund zur Freude bei Citroën: Mit dem elften Gesamtplatz sicherten sich Mads Østberg und Beifahrer Torstein Eriksen den Sieg in der Klasse WRC2 Pro. Eine gelungene Premiere: Es war ihr erster Einsatz im Citroën C3 R5 auf Schnee.

Pierre Budar, Teamchef Citroën Racing: «Wir wussten, dass Esapekka und Janne starke Ergebnisse einfahren können, aber die Art und Weise, wie sie es hier in Schweden geschafft haben, ist wirklich beeindruckend. Nach ihrem Dreher am Freitag ist ihnen kein einziger Fehler mehr unterlaufen. Sie haben Prüfung für Prüfung das Tempo angezogen und sind dabei unglaublich relaxed geblieben. Dass sie ihr zweibestes WM-Ergebnis gleich bei der zweiten Rallye mit uns errungen haben, spricht für unsere gute Zusammenarbeit. Sébastien und Julien wurde ihre frühe Startposition zum Verhängnis. Sie haben aber nie aufgesteckt und wurden schließlich noch mit zwei Bonuspunkten auf der Power Stage belohnt. Insgesamt haben wir allen Grund, zuversichtlich in Richtung Mexiko zu blicken.»

Zweiter Esapekka Lappi: «Ich hatte schon bei den vorangegangenen Tests gespürt, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Das hat sich bei der Rallye bestätigt, obwohl die Bedingungen hier doch anders waren. Wir haben daher das Set-up kontinuierlich angepasst, was sich ausgezahlt hat. Ich habe mich immer wohler in dem Auto gefühlt und konnte stetig Tempo zulegen. Es hat wirklich viel Spaß gemacht, hier mit dem Citroën C3 WRC zu fahren. Ein tolles Ergebnis für unsere Saison, die erst jetzt richtig begonnen hat. So soll es weitergehen.»

Pechvogel Sébastien Ogier:  «Natürlich hatte ich mir ein besseres Ergebnis gewünscht. Aber es ist nie einfach, wenn mal als Erster auf die Strecke muss. Wir waren nicht die einzigen, die Kontakt mit dem Schnee abseits der Strecke hatten. Leider hatten wir das Pech, dass keine helfenden Zuschauer in der Nähe waren, als wir streckengeblieben sind. Immerhin konnten wir noch auf der Power Stage punkten. Ich blicke jetzt zuversichtlich auf die anstehende Rallye in Mexiko.»

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