WM-Leader Ogier: «Auf Sardinien keine Siegchance»

Von Toni Hoffmann
Der sechsfache Champion startet als Gesamtführender in der Rallye-Weltmeisterschaft auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien in die zweite Saisonhälfte, aber ohne große Freude.

Das, was der Sébastien Ogier beim letzten Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft in Portugal vermeiden wollte, muss er jetzt bei der achten Saisonstation auf der italienischen Mittelmeerinsel nolens volens ausüben. Als Tabellenführer muss der 46-fache Laufsieger mit seinem Citroën C3 WRC wieder einmal als erstes Fahrzeug auf den rauen sardischen Schotter und damit für seine Verfolger die Pisten säubern. Der zweifache Saisonsieger Ogier weiß, dass er bei dieser ihm so vertrauten Rolle als Straßenkehrer am Freitag einige Zeit einbüßen wird, was seine Chance auf seinen vierten Italien-Sieg stark hemmen wird. Im letzten Jahr verpasste er diesen Triumph um sieben Zehntelsekunden, die er sich ganz knapp Thierry Neuville (Hyundai) beugen musste.

Die Rallye Sardinien mit ihrer idyllischen Umgebung im kristallblauen Mittelmeer zählt zu den technisch anspruchsvollsten Rallyes des Jahres. Ogier hat bei den bisher sieben ausgetragenen Saisonläufen sechs Mal auf dem Podium gestanden. In Mexiko hat der Citroën C3 WRC auch sein Siegpotenzial auf Schotter gezeigt. Diese Performance soll er auch auf dem rauen Untergrund Sardiniens beweisen. Allerdings muss Ogier diesmal als Erstes Auto im Gegensatz zu Mexiko, wo er in die erste Etappe als drittes Fahrzeug gestartet war, auf die italienischen Pisten, die teils eine Affinität zu den alten Eselspfaden nicht ganz verstecken können.

Esapekka Lappi muss im Team einiges geradebiegen. Sein erneuter Fauxpas in Portugal, wo er sich am Finaltag aus der Rallye rollte, will er mit einer guten Leistung auf Sardinien sühnen. Er kennt diese Rallye, wurde im Vorjahr im Toyota dort Dritter. Lappi hofft wie Ogier, dass die zwei Testtage, die das Team vor der Rallye Portugal absolviert hat, eine große Hilfe während des achten Saisonlaufes sein werden.

Pierre Budar, Teamchef von Citroën Racing: «Diese Rallye ist für die Teams und die Autos immer eine echte Herausforderung. Für Sébastien und Julien (Ingrassia) wird es wieder besonders schwierig, weil sie am ersten Tag wieder die Strecken für ihre Verfolger säubern müssen. Allerdings wird es für sie in Italien schlimmer als in Portugal. Wir kennen aber ihre Qualitäten. Sie werden mit Sicherheit wieder ihr Bestes geben, um den Nachteil etwas zu kompensieren. Wir konnten beim Test den Citroën C3 leicht verbessern. Die Verbesserungen waren schon in Portugal spürbar, konnten aber nicht ganz so wirkungsvoll gezeigt werden. Esapekka hat wegen der seiner Startposition am ersten Tag eine große Chance. Er muss aber während der gesamten Rallye Konstanz zeigen, und dies vom Start bis ins Ziel. Er hat mit Sicherheit die Fähigkeit hierfür.»

Sébastien Ogier zu seinem zwölften Start auf Sardinien: «Weil wir auf Sardinien als Erste unterwegs sind, können wir unsere Gewinnchancen von Anfang an mehr oder weniger abschreiben, wenn man bedenkt, wir rau die Prüfungen hier sind. Es sieht auch nicht danach aus, dass uns das Wetter helfen könnte. Im letzten Jahr hat uns der Regen etwas geholfen. Ich erwarte ein hartes Wochenende, aber egal, welche Bedingungen uns erwarten. werde ich mein absolutes Maximum geben. Wir werden sehen, wie viele Punkte wir holen können. Unsere Leistung am ersten Tag wird aber unser Endergebnis erneut maßgeblich beeinflussen.»

Esapekka Lappi: «Wir haben aus Portugal einiges gelernt. Sardinien ist aber eine Rallye, bei der man nicht die ganze Zeit pushen kann. Dies gilt gerade bei den zweiten Passagen der Prüfungen, weil wir auf das Auto aufpassen und nach losen Steinen Ausschau halten müssen. Da wir am ersten Tag auf der neunten Position starten, sollten wir auf jeden Fall einen Vorteil haben. Es liegt an uns, was wir daraus machen. Wenn wir das gleiche Tempo wie in Portugal halten und in den drei Tagen keine Fehler machen, sollten wir ein gutes Ergebnis erzielen. Ich möchte auf jeden Fall eine solide konstante Leistung, das ist meine Vorgabe für Sardinien.»

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