Rallye-Lady Minor: Viel Neues in Spanien

Von Toni Hoffmann
Minor-Chauffeur Evgeny Novikov

Minor-Chauffeur Evgeny Novikov

In Spanien wird die einzige Misch-Rallye der Weltmeisterschaftssaison abgehalten – Freitag und Samstag auf Asphalt, Sonntag auf Schotter.

Ilka Minor, wieder mit Evgeny Novikov an Bord eines Qatar M-Sport Ford Fiesta RS WRC, verrät, welche Fragen sich aus dem neuen Ablauf ergeben und welche Ziele man in Spanien verfolgt. Im Vorjahr haben Evgeny Novikov und Ilka Minor bei der RACC Spanien-Rallye die neuen Dmack-Reifen im Renneinsatz auf Herz und Nieren überprüft – dabei konnten sie mit einer SP-Bestzeit aufhorchen lassen. Diesmal wird die Rallye rund um die Küstenstadt Salou wieder mit den regulären Michelin-Pneus in Angriff genommen.  

Auf das Qatar M-Sport Werksduo Dennoch warten auch einige Neuerungen. Der Start wird wie im Vorjahr in Barcelona abgehalten – doch diesmal geht es von der spanischen Metropole direkt auf die Sonderprüfungen. Die drei Asphalt-Prüfungen werden ab 20 Uhr bei Dunkelheit absolviert.  

Vollgas im Dunkel der Nacht  

Ilka Minor ist dafür natürlich bestens vorbereitet, im Cockpit ist eine spezielle Leselampe installiert, sodass sie den Aufschrieb in gewohnter Weise vortragen kann. Ansonsten würde es keinen großen Unterschied zu einer Fahrt bei Tageslicht geben, sagt Ilka: «Der einzige Unterschied ist, dass ich die Umgebung nicht so gut sehe.» Im Scherz fügt Ilka hinzu: «Aber das macht nichts - da sehe ich wenigstens nicht, wie weit wir den Abhang herunterfallen könnten.»  

Es sind rennstreckenartige, zu einem großen Teil sehr schnelle Asphaltstraßen, welche charakteristisch für die Spanien-Rallye sind. Aber auch heuer wird Spanien als einzige Misch-Rallye im Kalender abgehalten, es wird sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter gefahren. Der große Unterschied zum Vorjahr: Diesmal werden die Schotterprüfungen nicht am ersten, sondern am dritten und letzten Tag absolviert. Ilka Minor erklärt: «Auf Schotter hat der erste Pilot einen Nachteil, weil er den losen Split von der Strecke fegen muss, er hat noch keine richtige Spur und es ist daher auch ziemlich rutschig – das gilt natürlich nur bei Trockenheit und im ersten Durchgang.»  

Weil aber an allen drei Tagen die Startreihenfolge nach Artikel 45.3 und 45.4 der FIA Sporting Regulations 2013 für Asphalt-Rallyes angewandt wird, ergibt sich die Frage nach der Taktik. Denn auf Asphalt gibt es keine gestürzte Startreihenfolge, der Rallye-Leader eröffnet die Prüfungen.  

Werden sich die Spitzenpiloten dann am zweiten Tag absichtlich zurückfallen lassen, um am «Schotter-Sonntag» der ungeliebten Rolle als Straßenfeger zu entgehen? Oder können sie an den ersten beiden Tagen einen ausreichenden Vorsprung herausfahren, sodass sie zwar Zeit verlieren, aber ihre Führungsposition behalten können?  

Ilka überlegt: «Am Sonntag fahren wir je drei Prüfungen zu rund 60 Kilometern. Ich bin mir nicht sicher, ob zum Beispiel eine Minute Vorsprung ausreichen würde, um als ‚Straßenfeger‘ vorne zu bleiben. Eines ist sicher: Im Regen schaut alles wieder ganz anders aus.» Dann ergibt sich kein Nachteil daraus, die Prüfungen eröffnen zu müssen, im Gegenteil: Dann ist das sogar ein Vorteil.  

An die guten Ergebnisse anschließen  

Doch Evgeny Novikov und Ilka Minor denken zunächst gar nicht über eine mögliche Taktik nach - das russisch-österreichische Duo möchte an die guten Ergebnisse, die es zuletzt erringen konnte (Platz sechs in Finnland, Platz sieben in Australien und Platz fünf in Frankreich) anschießen. Ilka: «So wollen wir auf jeden Fall weitermachen – und natürlich wäre es schön, wenn noch ein bisschen mehr möglich wäre.»  

Die Rallye Spanien fuhr Ilka Minor zum ersten Mal im Jahr 2001, an der Seite von Manfred Stohl in einem Fiat Punto S1600. Am kommenden Wochenende wird sie zum sechsten Mal an der RACC Spanien-Rallye teilnehmen.  

Ganz besonders schätzt Ilka die kulinarischen Qualitäten des Landes: «Ich mag das spanische Essen sehr - da gibt es ein Lokal, das der Bruder von Carlos Sainz führt. Ich kann mich an eine Lassagne erinnern, die wirklich köstlich war. Das tut einfach gut, wenn du weißt, dass ein Gericht liebevoll zubereitet wurde. Und natürlich legt man Wert auf Qualität – schließlich muss man am nächsten Tag topfit sein.»

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