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Rallye Mexiko: Höhenflug und Höhenluft

Von Toni Hoffmann
Hyundai bereit für WM-Rallye in Mexiko, Erfolgspflaster Mexiko: Der neue Hyundai i20 WRC fuhr dort 2014 erstmals aufs Podest, Motor-Upgrade soll Leistungsverlust durch Höhenluft entgegenwirken.

Nach schwedischem Schnee, auf dem sich Thierry Neuville und Co-Pilot Nicolas Gilsoul in einem packenden Dreikampf um den Sieg den zweiten Platz gesichert hatten, steht nun mexikanische Höhenluft und Hitze auf dem Programm der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Der dritte Lauf der Saison 2015 wird vom 5. bis 8. März 400 Kilometer nordwestlich von Mexiko-Stadt rund um León ausgetragen. Die 24 Wertungsprüfungen (395,21 km) führen durch die Berge der Sierra de Lobos und Sierra de Guanajuato und erreichen die mit 2.737 Metern über dem Meeresspiegel höchstgelegene Passage der gesamten Saison. Temperaturen von 30 Grad und mehr sowie rauer Schotter und teilweise sehr lange Prüfungen stellen die drei Hyundai i20 WRC und deren Fahrerpaarungen Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Dani Sordo/Marc Marti (E/E) und Hayden Paddon/John Kennard (NZL/NZL) zusätzlich auf eine harte Probe.  

Die Rallye Mexiko ist dem Hyundai Shell World Rally Team in bester Erinnerung: Die junge Mannschaft aus dem unterfränkischen Alzenau setzte in dem mittelamerikanischen Land zu Beginn der Debütsaison 2014 mit dem ersten Podiumserfolg ein Ausrufezeichen. Spektakulär war auch die Art und Weise, wie sich Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul Platz drei erkämpften: Auf der letzten Verbindungsetappe füllten sie den leckgeschlagenen Kühler mit Bier aus einer Magnum-Flasche des Hauptsponsors auf, um unbeschadet ins Ziel zu kommen.

«Mexiko gehört zu meinen Lieblingsrallyes», bekräftigt Neuville, der dort 2013 auch das erste WM-Podiumsergebnis seiner Karriere erzielte. «Gleichwohl stellt die Rallye mit der extremen Höhenlage und der Hitze eine echte Herausforderung für Fahrer und Autos dar. Das Team hat sich mit einem zweitägigen Test in Spanien auf die Bedingungen vorbereitet und arbeitet hart daran, den Hyundai i20 WRC ständig weiterzuentwickeln. Mein Ziel ist es, wie in den Vorjahren auf dem Podest zu jubeln.» Der zweite Platz in Schweden und der damit erkämpfte zweite Rang in der Fahrer- und Herstellerwertung geben weiteren Auftrieb.  

Dani Sordo, der nach einem Fahrradsturz die Rallye Schweden verletzungsbedingt auslassen musste, kehrt in Mexiko ins Hyundai Shell World Rally Team zurück. Auch der Spanier hat sich bei den Testfahrten in seiner Heimat auf den ersten Übersee-Einsatz des Jahres vorbereitet. «Die Rallye ist physisch sehr anstrengend, nicht zuletzt, weil die Prüfungen sehr lang sind. Wenn man dort problemlos durchkommt, hat man Chancen, vorn mitzuspielen. Jeder Fehler kann aber doppelt wehtun.» Die drei „Königsprüfungen“ in Mexiko sind El Chocolate (44 km), Otates (43 km) und als Höhepunkt des Sonntags Guanajuatito (56 km).  

Wie Teamkollege Neuville reist auch Hayden Paddon hochmotiviert durch ein in Schweden erzieltes Top-Ergebnis nach Mexiko: Der junge Neuseeländer verbuchte mit Platz fünf auf Eis und Schnee sein bislang bestes WM-Ergebnis. «Mexiko ist natürlich ein großer Kontrast zu Schweden und ich trete dort erstmals im Wettbewerb an. Immerhin habe ich im Vorjahr an den Aufschriebfahrten des Teams teilgenommen, komplettes Neuland betrete ich also nicht. Ich hoffe, dass ich ebenso schnell in den Wettkampf reinkomme wie in Schweden und im Windschatten der Spitzengruppe mithalten kann. Wir setzen uns aber nicht unter Druck und nehmen jede Prüfung, wie sie kommt», erklärt Paddon, der den Hyundai i20 WRC mit der Startnummer 20 unter der Bewerbung des Hyundai Mobis World Rally Team pilotieren wird.

Neben dem zweitägigen Test in Spanien hat Hyundai den Motor des i20 WRC auf dem Prüfstand laufen lassen, um einige überarbeitete Komponenten auszuprobieren. Des Weiteren arbeitet das Team an dem Wechsel zur Lenkradschaltung, die die Schaltzeiten deutlich verkürzt. «Da brauchen wir aber noch etwas Feintuning. Ich gehe davon aus, dass wir das System beim vierten WM-Lauf in Argentinien Ende April einsetzen können», sagt Teamdirektor Michel Nandan.

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