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Nach Krebserkrankung: Peter Diekmann (71) ist tot

Von Toni Hoffmann
Kenneth Eriksson und Peter Diekmann im Meisterjahr 1987 im VW Golf

Kenneth Eriksson und Peter Diekmann im Meisterjahr 1987 im VW Golf

Peter Diekmann hat seinen Kampf gegen den Krebs verloren. Einer der besten und auch legendärsten Beifahrer Deutschlands starb im Alter von 71 Jahren.

Peter Diekmann, dieser Name steht für hohe Beifahrerkunst in Deutschland, aber auch für einen sehr umgänglichen Motorsportler, der wusste, wie man Geschichten toll erzählte. Und davon hatte der gebürtige Solinger viel in seinem schier unermesslichen Repertoire. Ihm zuzuhören war meist eine wahre Freude. Er war auch ein Lebensbejaher, der sein Leben liebte und auch genoss.  

Peter Diekmann war mit Sicherheit nicht ein Mann, der den Job des Beifahrers erfand, aber mit Sicherheit ein Mann, der diesen Job bestens beherrschte und dies auch nach außen sichtbar gekonnt zelebrierte. Er hat in seinem Leben, speziell in seiner 30-jährigen aktiven Motorsportkarriere vielen Fahrern erfolgreich den Weg gewiesen und auch manchmal die Leviten gelesen, denn er konnte mit der Wahrheit in seiner allgemein bekannten Direktheit nicht zurückhalten.  

Er stieg 1965 in den Motorsport ein, zuerst als Fahrer, dann wechselte er auf den Beifahrersitz, was mehr seinem Genre entsprach. Er saß in einem Audi, Lancia, Mercedes, Nissan, Opel, Peugeot, Saab, Toyota und VW. Auf ihn hörten viele Fahrer, am meisten Kenneth Eriksson, gefolgt von Kalle Grundel, Sepp Haider, David Llewllin, Rudi Stohl, Harald Demuth, Holger Bohne, Franz Wittmann, Ola Strömberg, Russel Brookes, Jochi Kleint, Raphael Sperrer und Kris Rosenberger.  

1985 glänzte er in Deutschland. Peugeot Talbot Deutschland setzte damals erstmals den Peugeot 205 T16 im deutschen Championat ein. Pilot war Kalle Grundel, Co-Pilot Peter Diekmann. Souverän holte das schwedisch-deutsche Team den Titel «Deutscher Meister» nach Saarbrücken.  

74 WM-Starts bestritt er. 1986 gewann im Werks-VW Golf zusammen mit Kenneth EriKsson den damals von der FIFA erstmals ausgeschriebenen Titel des Gruppe A-Weltmeisters. Seinen Höhepunkt erreicht er 1987, als er zusammen mit Kenneth Eriksson im Werks-VW Golf nicht nur die Rallye Elfenbeinküste, die Rallye Bandama, gewann. Es war für Volkswagen der einzige WM-Triumph bis 2013 in Schweden.1987 holten Eriksson/Diekmann auch den Titel als Weltmeister für zweiradgetriebene Fahrzeuge. Und Diekmann selbst wurde damals als weltbester Co-Pilot ausgezeichnet. In dem Jahr wurde er in Neuseeland Zweiter.  

1975 betrat Peter Diekmann an Seite von Friedrich Freiherr von der Leyen die WM-Bühne. Bei der Rallye Monte Carlo, also ganz standesgemäß, erreichten sie im Renault Alpine A110 1600 am Ende den 36. Platz. Den ersten großen internationalen Erfolg gelang ihm 1982. Im Audi Quattro navigierte er bei der Rallye Portugal Franz Wittmann auf den dritten Podestplatz. Seinen letzten WM-Einsatz bestritt er 1996 in San Remo mit Kris Rosenberger. Im seriennahen Gruppe N-Opel Astra erreichte er den 19. Gesamtrang. Es war eine seiner letzten Rallyes als Aktiver. Nach einem Unfall bei einer Rallye für historische Fahrzeuge beendete 1996 seine aktive Laufbahn.  

Da war er aber schon als Unternehmer aktiv. Er vertrieb Rallye-Zubehör und  verkaufte Produkte der Marken Peltor, ICOM und Yaesu, speziell aber Helme von Peltor. Und immer wieder suchte er bei Rallyes den direkten Kontakt zu den Aktiven und gerade zu den ehemaligen Aktiven, die nun die vielen Geschichten ohne ihn weitererzählen müssen. Unsere Wege haben sich bei vielen Rallyes oft gekreuzt. Ein kleines Schwätzchen oder eine tiefer gehende Unterhaltung über alte Zeiten war immer drin.

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