Die «Speedweeks» in der Rallye-Weltmeisterschaft

Von Toni Hoffmann
Andreas Mikkelsen bei der Rallye Polen 2014

Andreas Mikkelsen bei der Rallye Polen 2014

Die beiden nächsten Läufe zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft in Polen und Finnland sind die schnellsten der gesamten Saison – die weltbesten Lenkradakrobaten erzielen hier Durchschnittsgeschwindigkeiten von rund 120 km/h.

Den Auftakt zur Vollgas-Party bildet am kommenden Wochenende der polnische WM-Lauf. Im vergangenen Jahr sicherte sich Andreas Mikkelsen im Michelin bereiften VW Polo R WRC auf der Wertungsprüfung (WP) «Wieliczki» die Bestzeit. Dabei war der Norweger mit einer atemberaubenden Durchschnittsgeschwindigkeit von 136,88 km/h unterwegs. Von den insgesamt 12,86 Kilometern gab Mikkelsen 8,98 Kilometer lang Vollgas. Diese WP war damit die schnellste des gesamten Jahres.

Für die diesjährige Ausgabe der Rallye Polen wurde diese Schleife zwar modifiziert: rund Dreiviertel sind komplett neu. Aber die flüssig zu fahrenden Prüfungen entlang der Masurischen Seenplatte dürften genauso schnell sein wie im vergangenen Jahr. Die WM-Rallye Polen wird ihre Zelte bereits zum dritten Mal in der Touristenstadt Mikolajki aufschlagen.

Das Hauptquartier bildet dabei der riesige Hotelkomplex Golebiewski, dessen Parkplatz den Service Park beheimatet. Die Zuschauerprüfung liegt lediglich 200 Meter entfernt, und die Mehrzahl der Teammitglieder und Fahrer residiert in dem mächtigen Hotelgebäude, das mit insgesamt 689 Zimmern aufwartet.

Polen-Tests vor dem Start

Sowohl die Rallye Polen als auch der darauffolgende finnische WM-Lauf zeichnen sich durch enorm hohe Geschwindigkeiten aus. Den Teams verlangt dies eine besonders penible Vorbereitung ab. Das Gesamtpaket aus Fahrwerk und Reifen muss für diese extremen Beanspruchungen perfekt abgestimmt sein. In diesem Jahr haben sowohl Volkswagen Motorsport als auch Hyundai Motorsport ihre Michelin bereiften Allradler bereits in Polen getestet. Citroën Abu Dhabi und M-Sport, die beide ebenfalls auf die Pneus aus Clermont-Ferrand vertrauen, werden ihre Testfahrten Mittel Juli in Finnland absolvieren.

Im vergangenen Jahr dominierte Volkswagen die Rallye Polen: Die drei Werksfahrer Sébastien Ogier, Andreas Mikkelsen und Jari-Matti Latvala gewannen 18 der 22 Wertungsprüfungen. Thierry Neuville sicherte Hyundai mit Rang drei eine Podiumsplatzierung, gefolgt von Mikko Hirvonen im Fiesta RS WRC. Citroën erlebte hingegen ein schwieriges Wochenende. Die Franzosen reisten mit nur sechs WM-Zählern für die Herstellerwertung nach Hause. Bei der diesjährigen Ausgabe will die Marke mit dem Doppelwinkel ihren zweiten Platz im WM-Klassement gegen die heranstürmende Konkurrenz in Gestalt von Hyundai verteidigen.

In Polen setzen die Südkoreaner zum ersten Mal vier Michelin bereifte Werks-i20 WRC ein. Neben Neuville und Dani Sordo greifen dann auch Kevin Abbring und Hayden Paddon ins Lenkrad. Letzterer trumpfte vor rund zwei Wochen bei der Rallye Sardinien groß auf und belegte am Ende Platz zwei. Beim siebten WM-Lauf will der Neuseeländer erneut mit einem starken Auftritt überzeugen.

Die WRC2-Kategorie überzeugt einmal mehr mit einem starken Teilnehmerfeld, darunter auch die Hauptakteure Yazeed Al-Rahji, Stéphane Lefebvre, Karel Kruuda, Jari Ketomaa, Nasser Al-Attiyah, Pontus Tidemand, Esapekka Lappi, Sander Pärn, Nicolas Fuchs und weitere Lenkradakrobaten. Mit Al-Attiyah und dem Polen Krzystof Holowczyc (Ford Fiesta R5) haben auch der Sieger und der Drittplatzierte der diesjährigen Rallye Dakar für diesen WM-Lauf genannt. Ebenfalls am Start: der Deutsche Armin Kremer, der einen Skoda Fabia R5 des Teams BRR pilotiert.

Die Rallye Polen zählt zudem zur Junior-Weltmeisterschaft (JWRC) – hier werden zehn Fahrzeuge an den Start gehen. Der Drive DMack Cup bereichert das Feld mit zwölf weiteren Fronttrieblern. In diesen beiden Meisterschaften führen Quentin Gilbert und Max Vatanen – Sohn von Rallye-Legende Ari Vatanan – das jeweilige Klassement an.

Quelle: Best-of-RallyLive

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