Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

Thema des Tages: Toyota-Verwirrspiel geht weiter

Von Christian Schön
Toyota-Präsident Akio Toyoda (links) vertraut voll auf Tommi Mäkinen

Toyota-Präsident Akio Toyoda (links) vertraut voll auf Tommi Mäkinen

Neue Details zum Vorhaben von Ex-Weltmeister Tommi Mäkinen verursachen erste Zweifel an der Ernsthaftigkeit des gesamten Unternehmens

Die Pläne des neu installierten Toyota-Teamchefs Tommi Mäkinen sorgen auch während der Rallye Finnland für reichlich Kopfschütteln in der Szene. Je mehr Details bekannt werden, desto größer wird die Verwunderung. Schon macht sich im Servicepark die Befürchtung breit, das Toyota-Projekt könne wie eine Seifenblase platzen.

Eine solche Pleite würde nicht nur dem Ruf des Automobilgiganten schaden, sondern der gesamten Weltmeisterschaft. Dauersieger Volkswagen braucht dringend ebenbürtige Konkurrenz. Auch in den Überlegungen von Citroën, das WM-Engagement über 2016 hinaus zu verlängern, spielen die Japaner eine Rolle.

Vor allem überrascht Mäkinens Strategie, praktisch bei Null anzufangen und fast vollständig auf die von der deutschen Toyota Motorsport GmbH geleistete Vorarbeit zu verzichten. Dass die Kölner, die einen Yaris WRC praktisch fertig haben, nicht gerade zu den eifrigsten Unterstützern von Mäkinen zählen, ist kein Wunder.

Akio Toyoda, der entscheidende Mann hinter Mäkinens Nominierung, steht in Japan in der Kritik. Dem Toyota-Präsidenten wird vorgeworfen, einen Alleingang durchzuziehen und dabei auch noch seine eigene Firma Gazoo Racing zu bevorteilen.

Wie die noch nicht einmal aufgestellte Mannschaft von Tommi Mäkinen es schaffen will, bereits im März 2016 mit Testfahrten zu beginnen, ist nicht nur dem einen oder anderen Ingenieur der Konkurrenz ein Rätsel. Mäkinen will bis dahin vier Autos einsatzfertig haben. Autos, von denen momentan noch nicht einmal eine Konstruktionszeichnung existiert.

Gebaut werden sollen die Prototypen in den Werkstätten von Tommi Mäkinen Racing am Rande von Jyväskylä. Per Stellenanzeige werden derzeit lediglich Aerodynamiker und Designer gesucht – mehr als 25 Mann will Mäkinen bis Jahresende nicht einstellen.

Sein designierter Chefdesigner Michael Zotos hat eine große, für ihn neue Aufgabe vor sich. Der viermalige Rallye-Weltmeister und der griechische Techniker kennen sich aus gemeinsamen Tagen im Subaru-Werksteam Prodrive. Vor mehr als einem Jahrzehnt war Zotos Mäkinens Renningenieur. Zuletzt entwickelte er Subarus für Rallycross.

Immerhin: Volkswagen ging vor vier Jahren mit der Verpflichtung von Fran?ois-Xavier Demaison ein ähnliches Risiko ein. Das Ergebnis ist bekannt.

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