Thema des Tages: Kris Meeke vor dem Aus?

Von Christian Schön
Sein Sieg bei der Rallye Argentinien nimmt ihm keiner mehr. Aber seitdem hat sich der Citroën-Werkspilot mehrere Fehler geleistet. Teamchef Yves Matton geht öffentlich auf Distanz.

From Hero to Zero – Kris Meeke erlebt momentan am eigenen Leib, wie schnell man vom Helden zur Null degradiert wird. Ende April gewann der Citroën-Werkspilot die Rallye Argentinien. Meeke und Teamchef Yves Matton lagen sich in den Armen. Tränenreich wurde der erste WM-Sieg für das französische Team seit fast zwei Jahren gefeiert.

Seitdem hat sich das Verhältnis zwischen Meeke und Matton deutlich abgekühlt. Bei der Rallye Italien flog der Nordire schon in der zweiten Wertungsprüfung von der Strecke. In Polen rollte er sogar schon im Shakedown seinen DS3 WRC heftig übers Dach. «So etwas darf nicht passieren», ließ Matton seinen Fahrer per Interview wissen.

In Finnland wollte Meeke Wiedergutmachung leisten. Anderthalb Tage lang lief alles nach Plan. Meeke war Dritter hinter den beiden überlegenen VW-Piloten Jari-Matti Latvala Sébastien Ogier. Bis zur Wertungsprüfung 16. Ein Ausrutscher, ein halb abgerissenes Vorderrad – Ende der Vorstellung. Ein unnötiger Fehler ohne Druck. Die beiden VW-Piloten waren ohnehin nicht zu kriegen, Teamkollege Mads Østberg lag zu diesem Zeitpunkt fast 16 Sekunden zurück, Thierry Neuville (Hyundai) auf Rang fünf mehr als zwei Minuten.

Entsprechend dicke Luft herrschte am Abend im Citroën-Camp. Wieder wird höchstens einer von zwei Werkspiloten WM-Punkte einfahren. Der Markentitel ist unerreichbar, sogar Hyundai muss der achtmalige Marken-Weltmeister inzwischen fürchten.

Noch ist nicht klar, ob Citroën auch nach der Saison 2016 der Rallye-WM treu bleibt. «Diese Entscheidung fällt wahrscheinlich im November», sagte Matton am Rande der Rallye Finnland. «Davon hängt natürlich auch ab, welche Fahrer ich für 2016 wähle.» An frischem Blut in der Mannschaft ist Matton wohl nur interessiert, wenn Citroën noch länger in der WM bleibt.

Spätestens in diesem Fall dürften die Tage von Meeke bei Citroën gezählt sein. «Vor dieser Situation stand ich bisher fast jedes Jahr», meinte der Argentinien-Sieger trotzig. «Ich habe gelernt, damit zu leben.»

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