WTCR in Japan: Fünf Marken auf dem Podium

Von Rob La Salle
WTCR in Japan: Fünf Marken auf dem Podium

WTCR in Japan: Fünf Marken auf dem Podium

Der Tourenwagen-Weltcup (WTCR) war auch beim vorletzten Saisonlauf für Überraschungen gut: Im japanischen Suzuka konnte sich erstmals Alfa-Romeo-Pilot Kevin Ceccon einen Sieg sichern.

Er gewann das erste von drei Rennen und stand in Rennen 3 als Drittplatzierter erneut auf dem Podium. Dabei verhinderte nur eine Zeitstrafe, dass der in Führung abgewinkte Italiener erneut ganz oben auf dem Treppchen stand. Stattdessen wurde sein Landsmann Gabriele Tarquini (Hyundai i30 N TCR) als Sieger gewertet, der so seine Führung im Championat ausbaute.

Das Wochenende in Suzuka, mit dem die FIA Tourenwagen-Weltserie nach vier Jahren Abwesenheit nach Japan zurückkehrte, bot den 42.500 Zuschauern jede Menge Abwechslung und größte Ausgeglichenheit: Im zweiten Rennen konnte mit Rob Huff ein VW-Pilot im Siegersekt duschen.

Damit gingen die Siege erneut an drei verschiedene Hersteller, insgesamt schafften es fünf Marken auf das Podest (Alfa Romeo, Cupra, Hyundai, Peugeot und Volkswagen). Bescheiden fiel nur die Honda-Bilanz aus: Esteban Guerrieri schaffte für das deutsche All-Inkl-Team als bestes Ergebnis beim Heimspiel der japanischen Marke Platz vier im ersten Rennen.

Rennen 1: Erster Sieg für Kevin Ceccon

Mit dem Italiener Kevin Ceccon stand erstmals ein Alfa-Romeo-Pilot in der FIA WTCR auf dem obersten Platz des Podiums. Der für das Team Mulsanne startende 25-Jährige trug damit auch die siebte im WTCR-Feld vertretene Kundenmarke in der Siegerliste der Premierensaison ein. Ceccon ist bereits der 14. Fahrer, der in der äußerst abwechslungsreichen Saison einen Lauf für sich entschied.

Er ging im ersten Lauf von Suzuka als Zweitplatzierter hinter Pole-Mann Aurelien Comte (Peugeot 308 TCR) ins Rennen und blieb dem Franzosen von Beginn an auf den Fersen. In Runde zwei konnte er erfolgreich angreifen und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. «Wir sind sehr schnell in Japan», freuts sich Ceccon anschließend. «Ich hatte einen guten und fairen Kampf mit Comte. Ich war in der Lage, die Führung zu übernehmen, aber dann musste das Safetycar mehrfach auf die Strecke kommen.»

Tatsächlich musste das Safety-Car zum ersten Mal in der dritten Runde den Lauf neutralisieren, nachdem Thed Björk einen Reifenstapel berührt hatte. Der zweite Einsatz wurde nötig, als Yann Ehrlacher in seinem All-Inkl-Honda Civic von der Strecke abgekommen war. Beide Male konnte Ceccon die Führung nach dem Re-Start verteidigen und siegte schließlich nach elf Runden mit einem Vorsprung von 0,728 Sekunden vor Comte. Dritter wurde Hyundai-Pilot Yvan Muller, der damit zeitweise Punktegleichheit mit Tabellenleader Gabriele Tarquini herstellte.

Rennen 2: Huff ausgebufft

Auch beim zweiten Lauf konnte sich der Polesitter nicht durchsetzen: Pepe Oriola (ESP) hatte sich im Qualifying auf Platz zehn platziert, was in der umgekehrten «Reverse Grid»-Startaufstellung des zweiten FIA-WTCR-Laufs traditionell die Pole-Postion bedeutet. Doch gleich neben ihm stand mit dem britischen VW-Piloten Rob Huff ein mit allen Wassern gewaschener Routinier, der in der ersten Kurve innen am Cupra TCR vorbei gehen konnte und die Führung anschließend nicht mehr hergab. 

«Glückwunsch an das Team, das Auto war toll», sagt Huff nach seinem zweiten Saisonsieg. «Wir haben das Set-up auf den Punkt getroffen.» Oriola zeigte sich zwar enttäuscht darüber, den Start verloren zu haben, war aber mit Platz zwei letztlich zufrieden. «Ich hatte einen echt guten Start, aber Robs Start war einfach nur erstaunlich», sagt er.

Rob Huff hatte dabei insbesondere zu Beginn des Rennens seine liebe Not, den Sieg nach Hause zu fahren. Nach einer Kollision zwischen Mehdi Bennani und All-Inkl-Pilot Esteban Guerrieri kam es zu einer Safetycar-Phase, und beim Restart in Runde 3 setzte Oriola Huff unter Druck. Doch Huff blieb vorne, konnte den Vorsprung anschließend etwas ausbauen und gewann vor dem Cupra. Dritter wurde Norbert Michelisz (HUN, Hyundai), der den Spanier zwar bedrängen konnte, aber letztlich keinen Weg vorbeifand.

Rennen 3: Tarquini schlägt zurück

Bereits im zweiten Rennen hatte Gabriele Tarquini mit einem fünften Platz die Tabellenführung zurückerobert, und dies untermauerte der Italiener in Rennen 3 noch einmal: Er erbte den ersten Platz, nachdem der als Sieger abgewinkte Kevin Ceccon eine 5-Sekunden-Strafe erhielt, weil sein Fahrzeug beim Start nicht mit allen vier Rädern innerhalb der Markierung der Pole-Position gestanden hatte. 

So konnte sich Tarquini nicht nur über einen weiteren Rennsieg freuen, sondern auch über wertvolle Punkte im Meisterschaftskampf. Er geht nun als klarer Titelfavorit in die letzte WTCR-Runde im Macau. Platz zwei sicherte sich Aurélien Comte im Peugeot 308 TCR, Ceccon wurde als Dritter gewertet. Nach einem starken Kampf um die Führung konnte Tarquini sich mit Platz zwei zufriedengeben, als die Entscheidung der Rennleitung gegen Ceccon bekannt wurde. «Es tut mir für Kevin leid, denn er ist ein fantastisches Rennen gefahren», sagt Tarquini. «Sie haben mir die Strafe am Boxenfunk mitgeteilt, deshalb habe ich ihn vorbeigelassen. Ich wusste, dass ich nur innerhalb von fünf Sekunden Abstand bleiben muss, um das Rennen zu gewinnen.»

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