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Jim Clark: Lebensgefahr durch einen Vogel

Von Peter Nygaard
Jim Clark macht sich zum Einsatz bereit

Jim Clark macht sich zum Einsatz bereit

Die skurrilsten Momente der Formel-1-Historie. Heute: Kollisionen mit Vögel sind selten, aber brandgefährlich.

Seit 1950 zieht die Formel 1 Millionen von Fans in ihren Bann. In keinem anderen Sport liegen Triumph und Tragödie so dicht beisammen. Es gab aber auch immer wieder merkwürdige Momente im Grand-Prix-Sport, über die wir in einer losen Serie berichten.

Reims (Frankreich), 3. Juli 1966

72 Grosse Preise hat der legendäre schottische Rennfahrer Jim Clark bestritten. Der Frankreich-GP 1966 gehört nicht dazu – im Verlaufe des Donnerstag-Trainings prallte dem Lotus-Star bei Tempo 250 ein Vogel ins Gesicht.

Clark wurde nach England zu einem Spezialisten geflogen: zum Glück kam der zweifache Formel-1-Weltmeister mit Prellungen und einem blauen Auge davon. Die Schutzbrille und der Blendschutz an seinem berühmten dunklen Helm hatten ihm vielleicht das Leben gerettet.

Andere hatten weniger Glück.

Silberpfeil-Star Rudi Caracciola trainierte in Indianapolis 1946, um am berühmten 500 teilzunehmen. Als ihm ein Vogel gegen den Helm prallte, kam er von der Bahn ab – der deutsche Vorkriegs-Star lag mehrere Tage lang im Koma.

1960 verlor Lotus-Fahrer Alan Stacey in Spa-Francorchamps sein Leben: Kollision mit einem Fasan.

Und selbst im modernen Grand-Prix-Sport sind Vögel auf Kollisionskurs zwar selten, aber brandgefährlich: In Kyalami 2000 verpasste ein Tier den Helm von Williams-BMW-Fahrer Jenson Button nur im Zentimeter und krachte in die Airbox des Rennwagens. Button kam mit dem Schrecken davon.

In Bahrain vor rund einem Jahr kehrte Mercedes-Ass Nico Rosberg mit blutverschmiertem Helm zurück. Nico: «Ich dachte noch – was ist denn das? Dann hat es schon gekracht. Der Aufprall war heftig und hat meinen Kopf zurückgerissen. Der Vogel ist am Helm förmlich explodiert, sonst ist zum Glück nichts passiert.»

Rosberg trug einen 12.000 Euro teuren Schuberth-Helm mit der neuen Sicherheits-Leiste oben am Helm (eine Folge von Felipe Massas Verletzung in Ungarn 2009 durch eine Schraubenfeder).

Die Piloten sind heute natürlich besser geschützt als die Caracciolas und Clarks ihrer Epoche – die Gefahr jedoch, sie bleibt.

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