Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

So schnell kann’s gehen ...

Kolumne von Jan Seyffarth
Jan Seyffarth

Jan Seyffarth

Jan Seyffarth erzählt über den letzten Test vor dem 24h Rennen am Nürburgring, von einem Gummiband in Zandvoort und was es abseits der Strecke noch gab.

Stellt euch vor es kommt jemand zu euch, sagt alles ist ok, ihr sollt euch fertig machen und ihr freut euch auf das was kommt. Keine 30 Sekunden später kommt die selbe Person wieder und sagt euch genau das Gegenteil.

So ist es mir beim letzten VLN Rennen vor dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring ergangen. Nachdem mein Teamkollege Klaus Graf einen tollen dritten Startplatz herausgefahren, sowie am Start die Führung des Rennens übernommen hatte, sollte ich nach seinem Stint ins Auto steigen. Sieben Runden waren absolviert und Klaus ging in seine letzte Runde. Ich war schon in der Box. Da kam Bernd, mein Ingenieur, zu mir und meinte alles super, ich kann mich fertig machen, Klaus kommt diese Runde zum Boxenstopp. Also nehme ich meinen Helm aus dem Regal, will gerade meine Balaclava aufsetzen. Da kommt Bernd und sagt ich bräuchte mich nicht weiter fertig machen: Klaus steht. Was? Wie? Das klang doch vor 30 Sekunden noch anders. Also habe ich kurz nachgefragt, was passiert sei. Klaus hatte also einen Treffer von einem anderen Fahrzeug bekommen und das Auto war unfahrbar.

So kann ein Rennfahrerleben auch sein. Hart und fies. Da fährt man 900 Kilometer durch ganz Deutschland um genau zwei Runden auf der Nordschleife zu drehen. Aber das ist Motorsport. Da kann niemand etwas dafür und somit wird die ganze Sache schnell abgehakt. Jetzt gilt der Fokus dem 24 Stunden Rennen. Als Vorbereitung erfolgen da einige Absprachen mit dem Team. Das fängt bei banalen Sachen, wie dem Essen an, geht über die Betreuung durch einen Physiotherapeuten, bis hin zu technischen Angelegenheiten. Ich selber bin fleißig am trainieren gewesen um selber auch optimal vorbereitet zu sein.

Zudem stand auch der nächste Lauf zum ADAC GT Masters in Zandvoort an. Bei wirklich extrem kalten und nassem Wetter waren wir ganz ok unterwegs. Wir sind immer noch dran uns selber zu finden und probieren in jeder Session neue Dinge aus. Nachdem wir leider im ersten Rennen nicht über einen 15 Platz heraus gekommen sind, sollte aber schon am nächsten Tag im WarmUp ein Zeichen gesetzt werden. Wir haben auch hier noch einiges probiert und es scheint, als ob es die richtige Richtung war. Mit der schnellsten Zeit aller SLS am gesamten Wochenende konnten wir uns ganz oben in der Tabelle platzieren. Im Rennen wären die Top 10 möglich gewesen, aber ein unsichtbares Gummiband namens Balance of Performance sollte dies verhindern. Auch wenn wir im Rennen immer wieder einigermaßen gute Leistungen zeigen, fehlt uns auf der Geraden immer noch Speed. Und das ist das große Problem. Wir können uns hier nicht wehren und müssen alle Autos passieren lassen. In der Kurve sind wir wieder dran oder sogar schneller, aber überholen geht so leider nicht. Ich hoffe, dass dies noch einmal überdacht wird. Wir sollten wenigstens auf der Geraden mithalten können. Vielleicht sollte man mal überlegen uns in den Kurven langsamer zu machen?!

Ganz nebenbei war ich auch wieder fleißig in der AMG Driving Academy. So war ich zweimal in Affalterbach um mit Kunden eine Ausfahrt in die Umgebung zu machen. So ganz nebenbei habe ich auch noch in der Motorsport Abteilung vorbeigeschaut.

Ein weiteres Highlight waren auch Taxifahrten im SLS AMG am Spreewaldring. War haben dort Mitarbeitern aus dem Mercedes Werk eine Freude bereitet, da diese ein paar Runden im Supersportwagen drehen durften und auch bei uns nebendran gesessen haben. Da sieht man selber erst einmal, wie «normal» das alles für uns ist, wenn man das Strahlen der Leute nach ein paar Runden sieht.

Ich mache mich jetzt auf den Weg nach Berlin, wo unser SLS AMG GT3 aus dem ADAC GT Masters auf der DFB-Pokal Aftershowparty ausgestellt wird. Dann geht’s auch schon langsam Richtung Nürburgring! Ich freu mich drauf!

Bis dahin ...

Euer Jan

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